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Fußball Wer rettet seine Saison?

Es ist ein Finale, in dem der kleine David (FC Jübar/Bornsen) auf den großen Goliath (SSV 80 Gardelegen) trifft.

Von Florian Schulz 17.06.2016, 01:01

Liesten l Kurzum: Wenn es morgen um den Fußball-Kreispokal der Herren in der Westaltmark geht, ist Landesklasse-Vertreter SSV 80 Gardelegen gegen den Kreisoberligisten FC Jübar/Bornsen der klare Favorit. Gespielt wird um 16 Uhr im Liestener Waldstadion.Auch in der Vorsaison traf im Endspiel um den kreislichen Cup mit dem SV Eintracht Salzwedel ein Team aus der Landesklasse auf einen damaligen Vertreter der Kreisoberliga, SV Heide Jävenitz (mittlerweile Landesklasse). Vor fast genau einem Jahr wurde die Eintracht ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte in Gardelegen mit 3:1. Nachmachen wollen es ihrem Ligakonkurrenten, der nach zwei Cuperfolgen in Serie im Viertelfinale am FSV Heide Letzlingen II (2:3) überraschend gescheitert ist, nun die Gardelegener.

Rückblickend betrachtet war es für beide Finalisten keine gute Saison in ihren jeweiligen Spielklassen. In der ersten Halbserie lief es jeweils noch ordentlich und man mischte ganz oben mit, doch dann kam das große Verletzungspech. Ergebnis: Gardelegen wurde Neunter, Jübar/Bornsen Vierter. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. Morgen ergibt sich für beide Teams die Möglichkeit, die Saison doch noch zu retten.

„Wir dürfen Jübar nicht unterschätzen und müssen voll konzentriert sein, ansonsten werden wir uns umgucken“, warnt SSV-Trainer Norbert Scheinert trotz der Favoritenrolle seine Mannschaft. Stattdessen soll sie erneut aus einer kompakten Defensive schnell nach vorn spielen und sich eben auch voll auf ihr Spiel fokussieren. „Auf den Gegner brauchen wir dann nicht zu schauen“, weiß Scheinert, der seinen kompletten Kader zur Verfügung hat. Dass es in Liesten um den Pokal geht, ist für Gardelegens Coach eine tolle Sache. „Das ist ein guter Platz, auch das Drumherum passt“, so Scheinert. Was wünscht er sich zudem für das Endspiel? „Wir wollen einfach nur gewinnen“, entgegnet der Übungsleiter, dessen Mannschaft sich mit zehn Punkten aus den letzten vier Heimspielen noch einmal gehörig Selbstvertrauen geholt hat.

Ob selbiges beim FC Jübar/Bornsen in dem Maße vorhanden ist, bleibt abzuwarten. Zu holprig verlief die Rückrunde für die Mannschaft von Trainer Christopher Job in der höchsten Spielklasse des Kreises. „Wir hatten zu große Verletzungsprobleme und konnten somit in der Meisterschaft nicht mehr mit den Spitzenteams mithalten. Doch im Pokal haben wir es ins Finale geschafft und wollen das natürlich auch gewinnen“, macht FC-Kapitän Sebastian Seidler deutlich. Er selbst stand mit dem Team im Jahr 2010 schon einmal im Endspiel, dieses verlor man in Kuhfelde gegen den VfL Kalbe/Milde nach Elfmeterschießen. „Es werden viele Fans – ich würde mich über 500 sehr freuen – da sein, die für eine tolle Stimmung sorgen. Solche Duelle erlebt man als Spieler selten und wird sie nie vergessen“, schwärmt Seidler, der daher wie seine Kollegen doppelt motiviert ist. „Die Erwartungen sind hoch, doch der Favorit sind wir nicht. Für uns ist das sicherlich die richtige Rolle, denn so werden womöglich auch die neutralen Zuschauer uns die Daumen drücken“, erklärt Jübars Spielführer, der durchaus mit dem Einzug ins Endspiel („Wir sind ein super Team“) gerechnet hat. Den Kontrahenten schätzt Sebastian Seidler besonders in der Offensive als sehr stark ein. „Wenn wir das schnelle Spiel des SSV nicht unterbinden können, sieht es schlecht aus. Wenn wir allerdings sicher stehen und vorn Nadelstiche setzen können, sehe ich für uns eine Chance“, so Seidler. Positiv für den Underdog: Abgesehen vom gesperrten Dustin Barnewsky stehen im Finale alle Akteure zur Verfügung, so dass man mit (fast) voller Kapelle dem Goliath einen heißen Kampf liefern möchte.

Das Vorspiel bestreiten übrigens die Altherrenteams vom SV Heide Jävenitz und vom VfB Klötze 07. Los geht es um 13 Uhr. Hier trifft mit Klötze der frischgebackene Kreismeister auf den Kreispokalsieger der Vorsaison aus Jävenitz (ebenfalls Kreisliga). Von daher fällt es im Vorfeld schwer, einen Favoriten auszumachen. Die Tagesform könnte der entscheidende Faktor sein. Die Fans können sich im Liestener Waldstadion auf zwei packende Endspiele freuen.