Handball SV Oebisfelde II marschiert
Ein überraschendes Ende hat es in der Saison 2017/18 der 1. Handball-Nordliga gegeben. Der SV Oebisfelde II steigt auf.
Salzwedel l Mit einer Überraschung endete die Saison 2017/18 in der 1. Handball-Nordliga der Männer. Denn die Reserve des SV Oebisfelde marschierte als Aufsteiger aus der 2. Nordliga an die Spitze der 1. Nordliga und steigt als Meister in die Verbandsliga Nord auf.
Mit dem Kampf um den Titel und Medaillen nichts zu tun hatte wie erwartet der zweite westaltmärkische Vertreter in der 1. Nordliga - die SG Neuferchau/Kunrau. Aber das Liga-Urgestein spielte eine gute Saison und landete in der Endabrechnung auf dem siebten Rang.
Für die SG Neuferchau/Kunrau endete in der abgelaufenen Serie übrigens eine Ära. Ab der kommenden Saison wird der Name SG Neuferchau/Kunrau in der 1. Nordliga der Männer nicht mehr auftauchen. Grund: Wie berichtet haben die SG und der HV Solpke/Mieste im männlichen Bereich eine Spielgemeinschaft unter dem Namen HSG Altmark West gebildet.
Verabschiedet haben sich die Neuferchauer und Kunrauer auch aus ihrer Beetzendorfer Heimhalle. Die Begegnungen in der 1. Nordliga sollen künftig in der Miester Halle ausgetragen werden.
Zurück zum Überraschungsmeister- und aufsteiger aus Oebisfelde. Dass den Allerstädtern der Durchmarsch gelang, damit hatten sicherlich nur wenige Kenner der Szene gerechnet.
Auch nicht Meistertrainer Toni Seiler: „Ich habe, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht damit gerechnet. Gehofft habe ich zwar immer wieder mal, gerade wenn unsere Konkurrenten geschwächelt haben. Letztlich kam das doch überraschend, zeigt aber auch, wie gut sich die Mannschaft, speziell in der zweiten Saisonhälfte, entwickelt hat.“
Die Entscheidung um Titel und Aufstieg fiel dabei erst am letzten Spieltag. Die besseren Karten hatten dabei die Forschritt-Männer aus Burg. Sie hätten beim MTV Weferlingen gewinnen müssen, um die Nasen vorn zu haben. Doch das taten sie nicht. Während die Oebisfelder ihre Hausaufgaben beim Absteiger SV Parey mit einem 35:23-Sieg souverän erledigten, gab es für den SVO Schützenhilfe vom Einheitsgemeindenachbarn aus Weferlingen. Die MTVler um Trainer Marcel Hackert bezwangen die favorisierten Burger mit 25:24 und machten den SVO damit zum Meister und Aufsteiger.
„Ein Dankeschön an die Weferlinger. Mit ihrem Sieg war nicht zu rechnen“, so SVO-Trainer Seiler.
Ein Kompliment von den Oebisfeldern ging aber auch in Richtung Neuferchau/Kunrau. Denn auch die SGler stellten den Burgern ein Bein. Sie setzten sich im Rückspiel gegen Fortschritt, und das sogar in der Klötzer Zinnberghalle, mit 33:31 durch.
„Natürlich bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Saison. Hätte mir jemand am Anfang gesagt, dass wir wirklich aufsteigen, hätte ich das sofort unterschrieben. Die Gier nach Erfolg hat uns als gesamtes Team angetrieben und zusammengeschweißt. Wir haben nicht nachgelassen und waren da als unsere Gegner gepatzt haben. Wir haben schließlich die komplette Rückrunde kein Spiel verloren. Ich glaube, dass wir gemerkt haben, wie gefestigt wir schon sind. Vor allem nach den klaren Heimsiegen gegen Burg und den FSV Magdeburg“, kommentierte Toni Seiler und merkte an: „Knackpunkt war für mich das Spiel in Irxleben, als wir zehn Minuten vor Ende relativ klar zurückgelegen haben. In diesem Spiel haben wir, im Gegensatz zum Hinspiel in Burg, die Köpfe oben behalten und noch den Ausgleich geschafft. Dieses Wissen um die eigene Stärke hat uns auch beim entscheidenden Spiel beim FSV Magdeburg geholfen.“
Trotz des in der Endabrechnung passablen siebten Platzes war Marcel Hanner, Übungsleiter der SG Neuferchau/Kunrau, mit dem Verlauf der Saison nicht ganz zufrieden. „Wir haben unsere Möglichkeiten nicht komplett ausgeschöpft“, sagte der stets engagierte SG Trainer und konkretisierte: „Einige Niederlagen wie gegen Möckern, Weferligen, den Magdeburger SV und FSV Magdeburg waren unnötig.“
Hauptgrund für diese Niederlagen sei der nicht breit genug aufgestellte Kader gewesen. „Daher konnten wir Ausfälle nicht gut kompensieren“, schätzte Marcel Hanner ein. So mussten oftmals die wichtigen Rückraum-Akteure Martin Hübener und Christian Pirch passen.
Dazu der Trainer: „ Fehlten sie, war unser Angriff schon erheblich geschwächt. Der Druck aus der zweiten Reihe fehlte dann einfach.“
So ging es für die SG-Männer nach ihrem guten Start mit 6:2 Punkten anschließend erneut um den Klassenerhalt. Nach acht Niederlagen in Folge gelang ausgerechnet gegen Titelkandidat Burg die Wende. Wie erwähnt setzte sich die SG mit 33:31 durch. Anschließend legten die Hanner-Schützlinge mit 5:1 Zählern nach und waren, da die ebenfalls gefährdeten Teams Federn ließen, aus dem Gröbsten heraus.
Im Kampf um den Liga-Verbleib konnten sich die SGler auch auf routinierte Hilfe verlassen. Beispielsweise auf die von Michael Jahn, den alle nur „Fiete“ rufen. „Michael konnte uns in einigen Spielen wunderbar helfen“, lobte Marcel Hanner.
Grundlage für den letztendlich doch sicheren Klassenerhalt sei jedoch „das Mannschaftsgefühl“, so der Trainer, gewesen. „Es wurde nie aufgegeben und man merkte, wenn wir halbwegs komplett waren, das die Mannschaft sich eingespielt präsentierte und harmoniert. Das betraf auch die Arbeit in der Defensive“, erklärte Marcel Hanner.
Dabei habe speziell Andy Rehaag in der Abwehr seine Aufgaben bestens erfüllt. „Andy hat die Arbeit in der Abwehr gut sortiert, ist mit klaren Anweisungen auf das Spiel der Kontrahenten eingegangen. Bringen konnte ich ihn aber auch am Kreis oder auf der Mitte. Er war immer anspielbar und gefährlich“, zollte Marcel Hanner seinem Akteur Beifall.
Seine Spuren habe in der abgelaufenen Saison auch Dennis Glückselig hinterlassen, betonte Trainer Hanner und sagte weiter: „Dennis nahm auch am Training beim HV Solpke/Mieste teil. Das hat ihn mit Blick auf seine Kondition und sein Spielverständnis wesentlich weiterentwickelt.“
Doch wie geht es mit der SG Neuferchau/Kunrau unter dem Dach in Mieste und als HSG Altmark West weiter? „Dadurch, dass wir die Mannschaften möglicherweise mischen, kann ich noch nicht sagen, wie sie aufgestellt sein werden. Das hängt von der Vorbereitung ab. Danach werden die Trainer sich zusammensetzen“, so Marcel Hanner.