1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Aufsteiger sieht sich bislang im Soll

Fußball-Verbandsliga Schönebecker SC zieht positive Bilanz nach der Hinrunde Aufsteiger sieht sich bislang im Soll

Von Nadja Reichert 17.01.2014, 02:16

Der Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga war das Ereignis für den Schönebecker SC am Ende der letzten Saison. Nach der Hinrunde in der neuen Spielklasse zeigt sich Trainer Heiko Böhler aus dem Gespann mit René Kausmann zufrieden.

Schönebeck l "Unser Ziel war es, unter den ersten sechs der Liga zu bleiben", erklärt Böhler. "Mit Platz drei haben wir dieses Ziel zum Jahreswechsel bislang erfüllt." Nach dem Aufstieg war es für die Mannschaft zunächst wichtig, Fuß in der neuen Liga zu fassen. Mit dem 2:0-Sieg gegen den Oscherslebener SC war der erste Schritt getan, auch wenn Böhler noch zu viel Respekt in den Augen seiner Schützlinge sah.

Da half die 0:1-Niederlage gegen den BSV Halle-Ammendorf nicht unbedingt. Taktische Fehler schlichen sich ein, die vom Gegner rigoros bestraft wurden. Mit dem 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Magdeburg II hatten die Schönebecker dann auch alle möglichen Spielausgänge erlebt. Doch gerade in diesem Match wirkte das Remis fast wie ein Sieg, zumal viele SSC-Akteute eine Magdburger Vergangengeit haben.

Allerdings deutete sich gegen den FCM II bereits das Hauptproblem der Elbestädter an: die Chancenverwertung. "Es wäre aber falsch, die Niederlagen oder Unentschieden dieser Saison allein auf die Chancenverwertung zu schieben", betont Böhler. "Es gibt immer mehrere Faktoren. Wir hatten auch Verletzungspech."

Dieses Pech zeigte sich auch im Training, als sich auf das Spiel gegen Edelweiß Arnstedt nur neun Akteure ausreichend vorberieten konnten. Dennoch demonstrierte der SSC in dieser Partie seine Stärken: Defensive und Zweikämpfe. "Spieltechnisch haben wir uns unter den besten Mannschaften der Liga etabliert", lobt der Trainer seine Schützlinge zudem.

Unterstützt wurde dieser Aufwärtstrend durch sechs Spiele ohne Niederlage. "Wir spielen attraktiven Fußball, das merken auch unsere Zuschauer. Wir können stolz darauf sein, gut besuchte Spiele zu verzeichnen", freut sich Böhler.

Der attraktive Fußball schlägt sich auch in den Statistiken wieder. Zweimal führte der SSC kurzzeitig die Tabelle an und zwei Akteure trugen sich unter die besten zehn der Torschützenliste ein. Michal Salak rangiert sogar mit neun Toren auf Platz eins, muss sich diesen nur mit Matthias Härtl vom TV Askania Bernburg teilen. Neuzugang Pascal Matthias (vorher beim 1. FC Magdeburg) belegt Platz zehn.

Neben Matthias verpflichtete der SSC zur Hinrunde noch drei weitere Spieler. Moritz Instenberg kam aus Magdeburg nach Schönebeck. Sebastian Prosovsky trat von Ligakonkurrent Haldensleber SC bei und von Regionalligist VfB Auerbach wechselte Andreas Sommermeyer. "Für die Rückrunde werden uns ebenfalls neue Spieler verstärken", verrät Böhler. "Martin Liebold wird vom Magdeburger SV 90 Preussen zu uns wechseln. Außerdem laufen Gespräche mit zwei Spielern vom TV Askania Bernburg."

Die Präsenz von Spielern höherer Ligen zahlte sich beim SSC aus, mannschaftlich wie auf dem Platz. "Die Neuzugänge sind Vorbilder", so Böhler. Zudem demonstrierte Schönebeck eine große Stabilität und sicherte sich seinen Platz im oberen Tabellendrittel.

Dann folgte allerdings ein Spiel, das bei Trainer und Mannschaft einen mehr als nur bitteren Nachgemack hinterließ. Die 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Romonta Amsdorf tat nicht nur aufgrund der magelhaften Chancenverwertung weh, sondern vor allem auch aufgrund der Roten Karte und Gelb-Roten Karte für Stephan Schulz und Petr Elias. "Das waren keine Situationen, in denen man Rot hätte geben müssen", erinnert sich der Trainer. "Gelb hätte völlig ausgereicht."

Die unschöne Konsequenz dieser Partie war der Abstieg des SSC in der Fair-Play-Liste auf Rang 13. "Das hat uns ziemlich gewurmt, weil wir bei unseren Mannschaften auf Disziplin sowohl im Training als auch auf dem Platz sehr viel Wert legen", hebt Böhler deutlich heraus.

Die Hinrunde verlief auch weiterhin nicht so recht nach dem Geschmack der Schönebecker. Das Wetter ließ die Partie gegen den VfB IMO Merseburg nicht zu und so gab es eine ungewollte zweiwöchige Spielpause.

In finanzieller und persönlicher Hinsicht ereilte den SSC einen Tag vor Heiligabend noch ein schwerer Schlag. Manager und Hauptsponsor Wolfgang Breitmeier verstarb am 23. Dezember 2013. Nun kümmert sich der SSC um neue Unterstützung. "Wir sind dabei, einiges umzustellen und suchen neue Sponsoren", erklärt Böhler. "Der 1. FC Magdeburg und der RB Leipzig haben uns schon ihre Hilfe angeboten. Darüber freuen wir uns wirklich sehr." Die finanzielle Unterstützung will der Verein vor allem in die Jugendarbeit investieren. "Wir wollen im Bereich Schönebeck Nummer eins im Fußball sein und jungen Spielern die Möglichkeit geben, ihr Talent in einer guten Mannschaft zu entfalten."

Für die Rückrunde haben sich die Elbestädter einiges vorgenommen. "Wir wollen natürlich weiterhin unter den ersten sechs der Liga bleiben. Das heißt: In den nächsten Partien gilt erst einmal, unseren dritten Platz zu verteidigen", betont der Coach. "In der nächsten Saison möchten wir außerdem ein gutes Team aus jungen und erfahrenen Spielern aufbieten."