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Schach-Landesliga Calbenser erringen gegen USC Magdeburg II einen 5:3-Sieg TSG setzt sich an die Spitze

30.01.2015, 01:26

Die TSG Calbe kam in der Landesliga zu einem hart erkämpften 5:3-Heimsieg über die Reserve des USC Magdeburg. Zeitgleich verlor der Staffelfavorit, die erste Mannschaft des USC, die bislang verlustpunktfrei die Tabelle angeführt hatte, mit 3,5:4,5 bei Aufbau Elbe Magdeburg III. Calbe gelang dadurch der Sprung an die Tabellenspitze. Das Team ist zudem das einzige noch ungeschlagene.

Cabe (khu/nrc) l Die TSG konnte zum dritten Heimspiel der Saison in Bestbesetzung auftreten. Zunächst lief alles nach Plan, nachdem Erik Wandsleb mit den schwarzen Steinen ein sicheres Remis erspielte. Der Gegner hatte zwar leichte Vorteile, aber beide Spieler riegelten aber die Stellung durch ihre Bauernketten ab.

Die Gäste gingen zum ersten und einzigen Mal an diesem Tag in Führung, als Kapitän Ralf Dahlke es verpasste, frühzeitig im Zentrum ein Gegenspiel zu organisieren. Die Gegnerin kam dadurch zur Linienöffnung und zum Angriff auf den Dahlkes König. Der Calbenser opferte einen Springer, ohne den Angriff abwenden zu können. Gegen die nun gelockerte Königsstellung konnte die Magdeburgerin entscheidend im Mattangriff durchdringen.

Auf Alfred Weigelt ist diese Saison hundertprozentig Verlass. Er zog sein Flügelspiel auf, gegen das der Gegner kein Rezept fand. Während die Versuche, im Zentrum zu Angriff zu kommen, geschickt geblockt wurden, kam Weigelt seinerseits nach langer Rochade am Königsflügel zu Angriff. Ein Springeropfer im Zentrum zerbröselte schließlich die Stellung seines Gegners, der die Wahl zwischen Qualitätsverlust oder Matt hatte und die Partie aufgab. Es war Weigelts fünfter Sieg im fünften Spiel.

Hartmut Backe baut Druck mit seinem Läufer auf

Hartmut Backe sorgte am Spitzenbrett für die TSG-Führung. Der Calbenser kam besser aus der Eröffnung und hatte frühzeitig das Läuferpaar ergattert. Im Bemühen, dagegenzuhalten, gab der Gegner einen Bauern, um zugleich Backes starken Läufer abzutauschen. Doch der Druck im Zentrum war weiterhin groß und führte zu einem weiteren Bauernverlust. Danach hatte Backe bequemes Spiel, zumal sein Freibauer im Zentrum bereits bis auf die dritte Reihe vorgedrungen war. Nach einem Scheinopfer des Springers geriet der weiße König ins Visier seiner schwarzen Dame. Die folgende Abwicklung führte zu einem Endspiel mit Dame und fünf Bauern gegen Dame und zwei Bauern, dass Backe sicher beendete.

Bei diesem Spielstand konnte Joachim Breitfeld seine Partie im Remis beenden. Der halbe Punkt kam allerdings glücklich zustande, nachdem Breitfeld einen Bauern seiner Königsstellung eingebüßte. Doch dank der geschlossenen Stellung drohte er mit seinem Springer durch Zugwiederholung immer wieder auf die Rückeroberung des Bauern, sodass Remis vereinbart wurde.

Karl-Heinz Ulrich erhöhte durch seinen kühl herausgespielten Sieg auf 4:2 für die TSG. Ulrich nutzte ein ungenaues Läufermanöver des Gegners für einen Gegenangriff am Damenflügel, wodurch die weiße Bauernformation aufriss und Ulrich seine Stellung durch kleine Drohungen immer weiter verbesserte. Allerdings wurde ein frühzeitiger Bauerngewinn auf c3 verpasst, der die Partie eher entschieden hätte. Der permanente Druck führte zum entscheidenden Fehler des Gegners, als Ulrich nach einer Springergabel die Qualität gewann. Zwar war sein Turm zugleich auf der a- Linie eingeengt, doch dessen Eroberung unter Rückgewinn der Qualität führte dazu, dass Ulrich am anderen Flügel Bauern gewann.

Doch der Sieg war auch jetzt noch nicht in Sichtweite. Thomas Mühlen hatte im Turmendspiel mit Minusbauer hart zu kämpfen, um überhaupt im Rennen zu bleiben. Der Calbenser erzielte aus der Eröffnung keinen Vorteil und geriet am Königsflügel unter Druck, der nur durch Hergabe eines Bauern abgewendet wurde. Mühlen büßte schließlich einen zweiten Bauern ein und hatte doch nach ungenauem Spiel seines Gegners die Möglichkeit, durch Turmtausch in ein nicht mehr gewinnbares Bauernendspiel einzulenken. Doch diesen letzten Strohhalm griff er nicht und verlor.

Der Sieg hängt an Alexander Ernst

Damit musste die letzte laufende Partie von Alexander Ernst die Entscheidung bringen, ob Calbe beide Mannschaftspunkte behalten würde. Ernst hatte zunächst leichten Vorteil. Sein Gegner konnte aber zunehmend Gegendrohungen im Zentrum aufstellen. Nach einem Springeropfer schien sich das Blatt zugunsten des Magdeburgers zu wenden.

Doch Ernst sah die Möglichkeit, am Königsflügel unter Bauerngewinn den gegnerischen König ins Visier zu nehmen. Nun opferte sein Gegner einen Turm, verpasste aber die weitere Abwicklung unter Damentausch. Ernst führte nun den entscheidenden Konter im Königsangriff aus. Matt in sieben Zügen war möglich und der Calbenser sorgte nach fast sechs Stunden für den umjubelten 5:3-Endstand.

Calbe: Backe (1), Mühlen, Ulrich (1), Breitfeld (0,5), Wandsleb (1/2), Weigelt (1), Dahlke, Ernst (1)