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Frauen-Handball TSG "verweigert" die Arbeit

TSG Calbe gibt zwei Punkte aus der Hand und verliert, trotz teilweise klarer Führung, gegen den MSV 90.

Von Tilman Treue 13.03.2017, 23:01

Calbe l Mit einer fahrlässig schwachen Abwehrleistung verschenkten die Handballerinnen der TSG Calbe zwei wichtige Punkte um den Verbleib in der Sachsen-Anhalt-Liga. Trotz teils klarer Führung unterlag das Team dem MSV 90 mit 27:28 (14:14). „Es hat die Bereitschaft gefehlt, die Aufgaben im Deckungsbereich wahrzunehmen“, resümierte TSG-Trainer Frank Falke, spitzte es gar auf den Ausdruck „Arbeitsverweigerung“ zu.

Einzig der Innenblock um die ganz stark agierende Mandy Wenzel hatte seine Hausaufgaben gemacht und das gegnerische Kreisspiel nahezu unterbunden. Dafür walteten die Lemsdorferinnen über die Außen und aus dem Rückraum völlig ungestört. Den beiden Torhüterinnen, die zwar auch nicht ihren besten Tag erwischten, ließ die fehlende Unterstützung daher überhaupt keine Chance für Impulse. Für den Trainer und die Fans war das völlig unverständlich, hatten sie doch in der Anfangsphase eine völlig andere Heimsieben erlebt.

Calbe kam sehr gut hinein, spielte einen ruhigen und disziplinierten Angriff, der sehr klar die Stärken der einzelnen Akteurinnen herausbrachte. Als Sophia Rust zum 7:4 (14.) traf, keimte zum ersten Mal Hoffnung auf, sich im Abstiegskampf wichtigen Raum zu verschaffen. „Wenn wir in die zweite Welle gegangen sind, sah das auch immer gut aus“, erkannte der Trainer an.

Erst der Einsatz von Anne-Katrin Horn brachte den MSV ins Spiel und schließlich den Ausgleich (10:10, 21.). Den Schwung nahmen die Gäste in die zweite Hälfte mit, während die TSG die Arme sinken ließ. „Wir machen immer wieder dieselben Fehler“, ärgerte sich Falke über die letztlich entscheidenden zehn Minuten. Die Calbenserinnen agierten ohne Spannung, verließen im Angriff ihre Linie und fanden in der Abwehr weiter nicht zusammen.

Die Gäste nutzten die Fehler konsequent aus und lagen folgerichtig mit 21:17 (43.) vorn. Antje Schreiber, die als einzige bis zum Schluss den Weg durch die Abwehrreihen suchte, stellte beim 24:24 (54.) noch einmal den Ausgleich her. Dass der MSV in den verbleibenden Minuten noch einmal vier Tore landete, darf wiederum der erschreckend sorglos arbeitenden Abwehr angelastet werden. „Wir setzen einfach nicht das um, was wir können“, fasste der Trainer zusammen.

Und tatsächlich hinterließ die Mannschaft bei ihrem letzten Heimspiel dieser Saison den Eindruck, dass sie mit ein paar Prozenten mehr locker zum Sieg hätte kommen können.