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Fußball Aus Spaß wird Ernst in Breitenhagen

Geballte Frauen-Power gibt es in Breitenhagen bereits seit mehr als 20 Jahren. Den Grundstein legte der Verein im Jahr 1996.

09.06.2020, 23:01

Breitenhagen (vel/kag) l Noch bevor die Frauen aus Breitenhagen offiziell im Spielbetrieb agierten, führte eine eher ungewohnte Situation zur Entstehung der Mannschaft. Im Sommer 1995 trafen die Frauen auf die Männermannschaft im Ort und eine kleine Erfolgsgeschichte entwickelte sich in Breitenhagen. Mit geballter Frauen-Power zeigten die Spielerinnen ihr Können und konnten schnell die ersten Erfolge einheimsen. Eine wichtige Person im Entstehungsprozess war Hans-Joachim Quenstedt. 20 Jahre war er Übungsleiter und hat damit entscheidenden Anteil am Erfolg des heutigen SV Blau-Weiß Breitenhagen. Aktiv sind die Kickerinnen derzeit in der Regionalklasse II und stehen auf dem zweiten Platz. Fünf der sechs Spiele konnten die Blau-Weißen gewinnen, bevor die Saison abgebrochen wurde.

Im Jahr 1995 sah das noch ganz anders aus. Die Mannschaft war in keiner Liga gemeldet. Spielen wollten dennoch alle und so fand auf dem alten Sportplatz in Breitenhagen ein damals nicht ganz ernstgemeintes Fußballspiel statt. Die erste Männermannschaft spielte gegen ein zusammengewürfeltes Frauenteam. „Das genaue Ergebnis ist heute keinem mehr bekannt, nur, dass sehr viele Tore gefallen sind“, sagt Volker Elze, ehemaliger Spieler der Ersten.

Zur Krönung lief in der zweiten Halbzeit noch ein Spieler der Männer bei den Frauen auf, der zur Verkleidung zwei etwas kleinere Bälle unter dem Trikot und ein Kopftuch trug.

Was als Spaß begann, wurde ein Jahr später Wirklichkeit. Die Frauenmannschaft des SV Blau-Weiß wurde 1996 gegründet und nahm fortan am Punktspielbetrieb teil. Nach einem etwas holprigem Start stellten sich im Laufe der Jahre die ersten Erfolge ein. Die Mannschaft wurde nicht nur Unionsmeister, sondern sicherte sich auch den Kreispokaltitel sowie die Hallenkreismeisterschaft.

Heute ist Quenstedt nicht mehr als Trainer für die Geschicke des Teams verantwortlich. Nach 20 Jahren war für ihn Schluss und Silvio Jaffke folgte. An die Länge der Tätigkeit kam der Nachfolger aber nicht heran. Quenstedt ist inzwischen das „Auge von draußen“, denn auf dem Platz hat Spielertrainerin Kathrin Baatge das Sagen. Ein Konzept, welches mit Erfolg behaftet ist.