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Judo Niklas Tausch verteidigt Titel souverän

Die Besten der Altersklasse U 15 messen sich bei den Mitteldeutschen Meisterschaften.

13.07.2016, 23:01

Schönebeck l Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften, dem Höhepunkt der Altersklasse U 15, wollten fünf Schönebecker kürzlich vor heimischer Kulisse zeigen, dass sie zu den Besten der Besten gehören. Für vier von ihnen ging es bis ins Finale. Den Anfang machten die Zwillinge Lotte und Luise Averkorn, die in der Gewichtsklasse bis 33 Kilogramm antraten. Lotte setzte im Auftaktkampf ihren Griff durch und brachte ihre Gegnerin zum Mattenrand. Nach einem Ippon-Seoi-Nage (Schulterwurf), für den sie einen Yuko (mittlere Wertung) erhielt, konnte sie im Boden einen Armhebel ansetzen und den Kampf gewinnen. Im zweiten Kampf brachte ihr ein Uchi-mata (innerer Schenkelwurf) – eine eher untypischen Technik für ihre Größe – einen Waza-ari-Vorteil (halber Punkt) ein. Im Verlauf des Kampfes spielte Lotte ihre Stärke am Boden aus und gewann mit einer Festhalte.

Luise sicherte sich im ersten Kampf durch einen Gake-Konter (Fußfeger) und einen schnellen Übergang zum Boden mit einer Festhalte den Sieg. Die nächste Gegnerin setzte Luise mit einer Sankaku Technik (Dreiecks-Festhalte) außer Gefecht. Im letzten Kampf in der Gewichtsklasse standen sich die Schwestern Lotte und Luise gegenüber. Nach neun spannenden Minuten und einem Duell auf Augenhöhe musste Lotte eine kleine Bestrafung hinnehmen und die Goldmedaille an Luise abgeben. Nach der Kampfzeit stand fest: Den Titel hätten beide verdient. Selena Pfannenschmidt kämpfte bis 40 Kilogramm mit kontrolliertem Griff und brachte ihre Gegnerin mit einem Ko-uchi-maki-komi (kleines Einrollen von innen) zu Fall. Mit einer schnellen Reaktion arbeitete sie im Boden weiter und gewann ihren ersten Kampf souverän mit einer Festhalte. Im Halbfinale konnte sie nach nur wenigen Sekunden mit der gleichen Technik eine Waza-ari Führung erzielen. Und weil es so gut klappte, kam die gleiche Aktion noch einmal für den Sieg zum Einsatz. Das Tagesziel war mehr als erreicht. Als eine der Jüngsten (eigentlich erst in der U 13) stand Selena im Finale der Mitteldeutschen Einzelmeisterschaft. Nun galt es, gegen die amtierende Mitteldeutsche Meisterin anzutreten. Selena konnte mit ihrer guten Verteidigung durch eine Shido-Wertung (Bestrafung) in Führung gehen. Aber kurz vor Schluss erhielt sie ebenfalls eine Bestrafung und somit ging der Kampf in den Golden Score. Auch hier wurde das Mädchen nicht nachlässig, konterte einen Angriff und bekam dafür eine Yuko-Wertung. Diese wurde ihr nach einer Besprechung der Kampfrichter wieder aberkannt, da es keine eindeutige Situation war. Es ging weiter und nach einem etwas missglückten Angriff geriet sie in eine Festhalte, aus der sie sich zu spät befreite. Der Sieg ging somit nur denkbar knapp an die Sportschülerin aus Leipzig.

Julien Freiheit hatte durch eine Verletzung am Ellenbogen mit einem Handicap zu kämpfen und musste sich direkt im ersten Kampf dem späteren Vizemeister stellen. Getreu dem Motto: „Angriff ist die beste Verteidigung“, entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Doch dann konnte ihm sein Gegner in einem unkonzentrierten Moment mit einer Fußtechnik besiegen. In der Hoffnungsrunde ging Julien dann offensiv in das Duell. Direkt am Anfang musste er schon einen Waza-ari-Rückstand aufholen. Dies gelang dem Schönebecker auch, doch dann wurde er von seinem Gegner durch einen Konter überrascht und musste den Kampf abgeben. Zum Schluss war der Titelverteidiger Niklas Tausch an der Reihe. Seine Gewichtsklasse (bis 40 Kilogramm) war an diesem Tag äußerst stark besetzt. Den ersten, physisch sehr starken Gegner konnte er mit mehrfachen Tomoe-Nage-Angriffen (Wirbelwurf) immer wieder zu Fall bringen und einige Yuko erzielen. Sicher brachte Niklas seine Führung über die Zeit und zog ins Halbfinale ein. Dort traf er auf den Landesmeister aus Sachsen. Aber auch hier behielt der Titelverteidiger einen kühlen Kopf und zeigte seine ganze Qualität. Durch starke Übergänge zum Boden machte Niklas seinen Gegner langsam weich. Nach der Hälfte der Kampfzeit gelang es ihm, sich einen Hebel zu erarbeiten und somit den Finaleinzug zu sichern. Sein dortiger Gegner war fast einen Kopf größer als Niklas, er vermied den Mattenrand und den Bodenkampf. Außerdem lief er dem Schönebecker nicht hinterher. Doch auch hier hatte der Schönebecker eine Lösung parat. Mit einem De-ashi-barai (Fußfeger) erhielt er einen Yuko, den er über die Kampfzeit halten und so seinen Titel erfolgreich und verdient verteidigen konnte.