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Karate-Meisterschaft Lucas und Felix sichern sich Platz drei

Bereits zum elften Mal wurden in Erfurt die Deutschen Meisterschaften im Karate ausgetragen. Die Stadt wird daher zu Recht als "Wohnzimmer des Deutschen Karate Verbandes" bezeichnet. Die nominierten der Sport- und Karateschule Staßfurt - Jule Tomischka, Fabienne Gottschalk, Luisa Brett, Tom Bothe, Felix Kuse, Lucas Tomischka - stellten sich dem Vergleich mit den besten Deutschlands.

09.07.2015, 07:20

Erfurt (kto/nrc) l Zunächst hatten die Junioren ihren Auftritt. Lucas Tomischka ging in der Disziplin Kata Einzel Junioren männlich auf die Kampffläche. Vereinstrainer Michel Olschewski sowie Landestrainer Alexander Löwe begleiteten und unterstützten ihn außerhalb der Kampffläche. Das harte Training der letzten Wochen und Monate zahlte sich aus. Runde für Runde gewann Lucas eindeutig mit 5:0.

Die Auslosung hatte ergeben, dass der Deutsche Meister vom Vorjahr, Morris Tellocke (Berlin), in seinem Pool war. In einem spannenden Duell verlor Lucas mit 1:4-Kampfrichterstimmen und hatte damit die Chance, sich über die Trostrunde für das "kleine Finale" um Platz drei zu qualifizieren. Der Berliner holte sich derweil auch in diesem Jahr wieder den begehrten Titel.

Lucas gewann alle weiteren Kämpfe eindeutig mit 5:0. Im "kleinen Finale" zeigte der Staßfurter die Kata "Gankaku" - Kranich auf dem Felsen. Die Bezeichnung kommt von der oft benutzten Fußstellung Tsuru ashi dachi, der Stand auf einem Fuß erinnert an einen Kranich. Mit dieser eleganten Kata erkämpfte er sich wieder alle Flaggen und somit den dritten Platz.

Trainer Olschewski sah die letzten Kämpfe von Lucas nur noch von Weitem, denn fast zeitgleich stand Felix Kuse am Rande der Kampffläche auf der anderen Hallenseite und wartete auf das Kommando des Kampfrichters. Er trug Faust- und Fußschützer und einen Gebissschutz, wie es für einen Kumite-Kämpfer Pflicht ist. Die kreisenden Gedanken: "Was ist das für ein Kämpfer, agil oder gemächlich, liegen seine Vorlieben in Fuß- oder Fausttechniken, ist er offensiv oder defensiv, fegt und wirft er gern?", blendete er direkt vor der Start-Ansage "Hajime!" des Hauptkampfrichters aus.

Felix trat in der Kategorie U 21 Kumite Herren bis 60 Kilogramm an. Hier werden Faust- und Fußtreffer sowie Würfe von insgesamt fünf Kampfrichtern bewertet. Locker und souverän gewann Felix seinen ersten Kampf mit 7:2. Der folgende Gegner ließ sich allerdings nicht so einfach bekämpfen.Felix verlor diesen Kampf gegen den späteren Vizemeister Eduard Quindt (Thüringen) mit 1:6. Im dritten und letzten Kampf gewann Felix die Trostrunde gegen Marco Proksch (Baden-Württemberg) mit 2:0 und sicherte sich damit Platz drei. "Besonderes im zweiten Kampf war mehr drin", sagte Kuse, dennoch fiel er seinem Trainer überglücklich in die Arme, der sichtlich zufrieden mit seiner Vorstellung war.

Im Kumite-Einzel der Junioren startete Luisa Brett. Sie kämpfte ambitioniert, konnte jedoch trotz energischen Einsatzes und super Leistung keine Platzierung erkämpfen.

Der zweite Tag der Deutschen Meisterschaften war noch einmal spannend. Jule Tomischka startete in der Kategorie Kata Einzel Jugend weiblich. Sie zeigte eine starke Leistung und gewann ihren ersten Kampf mit 5:0. Die folgende Runde verlor sie knapp mit 2:3. Ihre Gegnerin schied in den folgenden Runden aus und damit blieb ihr der Einzug in die Trostrunden verwehrt.

Für Vereinskollege Tom Bothe war es ein sehr intensiver Tag. Nachdem der Kampfrichter laut auf Japanisch "Fangt an!" rief, gab es für Tom kein Zurück mehr. Er gab alles und entschied die ersten beiden Kämpfe für sich. Hoch konzentriert gelangen ihm Fußfeger und zahlreiche Fußtechniken zum Kopf des Gegners, die mit der Höchstwertung Ippon (drei Punkte) belohnt wurden.

Sein dritter und vierter Kampf liefen dagegen nicht so gut. Tom unterlag in der Trostrunde knapp nach Kampfrichterentscheidung. Dennoch kann er auf seinen siebten Platz im Kumite Jugend männlich (bis 55 Kilogramm) stolz sein.

Am Sonntag zeigte auch Fabienne Gottschalk in mehreren Runden starke Leistungen und kämpfte sich in dem leistungs- und teilnehmerstarken Feld weit nach vorn. Auch das war ein Erfolg, der ein gutes Licht auf die Athleten der Staßfurter Sport- und Karateschule warf und auf die Olschewski stolz sein konnte. "Ich war sehr zufrieden", sagte der Trainer, "Alle haben ihr bestes gezeigt. Ich weiß wo die Stärken und Schwächen der Wettkämpfer liegen und wir werden weiter im Training gemeinsam daran arbeiten."

Mit zwei ersten, vier dritten, einem fünften und einem siebten Platz erreichte Sachsen-Anhalt Rang sieben im Medaillenspiegel.