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Das Porträt der Woche: Handballerin Cordula Block vom HC Salzland 06 Die neuen Herausforderungen warten

Von Sandra Arm 12.03.2011, 04:28

Ihr Lachen steckt an. Cordula Block wirkt gelöst, glücklich und sie strahlt über das ganze Gesicht. Das entspricht auch voll und ganz ihrer Lebenseinstellung: "Immer ein Lächeln auf den Lippen haben." Besonders jetzt, wenn die Tage wieder länger werden, blüht das 1,68 Meter kleine Energiebündel auf. Es sind vor allem die frühlingshaften Temperaturen und der Sonnenschein, die die Handballerin vom HC Salzland 06 zum Strahlen bringen. "Ich bin ein Sonnenkind und freue mich schon auf den Sommer."

Staßfurt. Die 24-Jährige freut sich aber nicht nur auf den Sommer, sondern auch auf die neuen Herausforderungen, die zum einen Mitteldeutsche Oberliga und zum anderen Jobsuche heißen. Dafür kehrte die gebürtige Staßfurterin im November des vergangenen Jahres zu ihren Wurzeln zurück. Ihre Heimat, dass war für Block immer ein Ort, an dem für sie "Familie und Freunde aufeinandertreffen". Diese verließ sie nach dem Abitur 2005. Die damals 18-Jährige hatte sich bewusst für diesen Schritt entschieden. Es lockte die Herausforderung, die sie nicht hinter irgendeinem Schreibtisch verbrachte, sondern bei der Bundeswehr. In den vergangenen sechs Jahren durchlief Block zunächst die Grundausbildung in Roth, wechselte dann auf die Offiziersschule nach Fürstenfeldbruck und war zuletzt an der Universität der Bundeswehr in München-Neubiberg eingeschrieben. Die Zeitsoldatin besuchte Vorlesungen im Studiengang Pädagogik mit den Schwerpunkten Psychologie und Sozialpädagogik/Sozialpolitik. Ihr großer Traum ist es, Schulsozialarbeiterin zu werden. Es geht in diesem Beruf vordergründig um Krisenmanagement von Schulkindern in der Zusammenarbeit mit deren Eltern. Den Abschluss hat Block seit Herbst in der Tasche. "Ich möchte gern die ersten Berufserfahrungen in der näheren Umgebung sammeln."

Im sportlichen Bereich kann Block bereits über die ersten Erfolgserlebnisse für ihr "altes, neues Team", den HCS 06, berichten. So erzielte sie auf Linksaußen, ihrer Position, im Spiel beim SHV Oschatz ihren ersten Saisontreffer. "Ich habe mich riesig gefreut." Doch die Freude währte nur kurz, denn zum Sieg sollte dieser am Ende gegen den Tabellenführer nicht reichen. Für Block war es bereits der zweite Einsatz im Trikot des HCS 06. Ihr Debüt feierte sie Mitte Februar im Derby gegen die TSG Calbe, als Trainer André Hein "den Neuzugang" in den Schlussminuten auf das Parkett schickte. Der Einstand wurde ihr mit einem Erfolg noch versüßt.

Dass sie nun wieder für ihr altes Team aufläuft, kam nicht von ungefähr. Immer wenn sie die alte Heimat besuchte, dann durfte ein Weg, nämlich der in die Merkewitz-Halle, nicht fehlen. Dabei blieb es aber nicht, denn sie schaute nicht nur beim Training zu, sondern schnürte auch ihre Turnschuhe und trainierte einfach mit. Die Wiedersehensfreude mit ihren ehemaligen Teamkolleginnen, wie beispielweise Josefine Mätz oder Teresa Sacher, war dann immer groß. Mit den beiden verbindet Block noch mehr, eine enge Freundschaft nämlich. Sie kennt beide seit der Grundschulzeit und alle drei teilen die gleiche Leidenschaft für den Handball. Der Verein, bei dem sie zusammen mit Mätz und Sacher das Handballball-Abc erlernte, hieß vor 17 Jahren noch SV Concordia Staßfurt. Es war ein goldener Jahrgang, bei dem sich schon bald die ersten Erfolge einstellten. So holte das Team in der Saison 1997/1998 sowie 1998/1999 den Bezirksmeistertitel, wurde 1998 Vize-Landesmeister und stand nach der Oberligasaison 1999/2000 auf dem dritten Platz.

Der Kontakt mit Mätz und Sacher riss über die lange Zeit, die Block fernab der Heimat verbrachte, nicht ab. "Die beiden haben mich immer auf dem Laufenden gehalten", schmunzelt Block, die zwischenzeitlich beim Regionalligisten TSV Ismaning weitere Erfahrungen sammelte. So war es Mätz, die ihre Freundin überredete, wieder für ihren alten Verein zu spielen. Doch auch Trainer Hein war vom Trainingsfleiß der zierlichen Staßfurterin sehr angetan und sprach sie nach einer Einheit an, ob sie sich nicht vorstellen könne, die Mannschaft zu verstärken. Block zögerte nicht lange und sagte zu. Allerdings war es nur eine unverbindliche Zusage. Sie wird aufgrund von Verpflichtungen in München das Trikot "der Wildgänse" am Wochenende wohl nicht immer überstreifen können. Doch eins steht für Block fest: "Die Mannschaft wird die Klasse halten und am Ende auf einem guten Mittelfeldplatz stehen."

Das würde dann nicht nur das Team, sondern auch Block freuen, die sich gut vorstellen könnte, auch in der kommenden Saison, wenn es beruflich passt, weiterhin für den HCS 06 in der Mitteldeutschen Oberliga aufzulaufen.