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Basketball Trotz Nachwuchs keine Zukunft

Anfang der 90er Jahre eroberten auch in Staßfurt zuvor als „westliche Disziplinen“ verschriene Sportarten den deutschsprachigen Raum.

Von Tobias Zschäpe 07.06.2020, 23:01

Staßfurt l Immer offen für Neues öffnete der SVC, welcher zuvor hauptsächlich für Handball bekannt war, seine Türen auch für das Spiel mit dem größeren Ball. 1996 sprachen eine Handvoll Jugendliche beim Verein vor, um eine Abteilung Basketball zu gründen. Mit dabei ein erster erfahrener Trainer: Tschingis Borchu, damals als Umschüler im Berufsförderungswerk tätig.

Unter seiner Anleitung übten die Jugendlichen die Grundlagen der Sportart, wie Dribbeln, Zielen, Werfen und Stören. Ziel war es, in absehbarer Zeit, erste Wettkämpfe im organisierten Sport zu absolvieren. Für die jungen Sportler war es nach eigenen Aussagen eine ereignisreiche und lehrreiche Zeit. Doch schon bald mussten sie der Realität ins Auge schauen. Nach dem Abschluss seiner Umschulung kehrte Tschingis Borchu in seine Wahlheimat Halle zurück und hinterließ eine große Lücke in der Abteilung.

Kurzerhand übernahm der Vater eines Spielers die Mannschaft, doch allen war klar, dass dies nur eine Übergangslösung sein konnte. Frank Jeewe, welcher selbst noch für den SV Concordia aktiv war, übernahm als Spielertrainer die Verantwortung. Schnell machte er sich jedoch nicht nur in dieser Rolle einen Namen. Als Abteilungsleiter war ihm neben der Männermannschaft außerdem wichtig, mit einer guten Nachwuchsarbeit die Grundlage für den Fortbestand des Basketballs zu bilden.

Jeewe baute eine B-Jugend auf, die unter dem Training von Nico Brennecke schnell erste Erfolge feiern konnte. So wuchs die Abteilung stetig weiter und konnte im Jahr 2000 insgesamt 25 Mitglieder registrieren. Ein Großteil davon im Jugendbereich.

Gleichzeitig wurde aber auch ein Problem im Männerbereich unübersehbar. Mit neun Aktiven rückte das anfangs angepeilte Ziel, in der Landesliga zu spielen, in weite Ferne. Selbst in der Bezirksliga war man nur selten konkurrenzfähig. Kurze Zeit später ging man folglich schweren Herzens den unausweichlichen Schritt und zog die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück. „Am Ende wurden nur noch Freizeitturniere organisiert“, erinnert sich der damalige SVC-Geschäftsführer Klaus-Peter Duwald. 2007, mit Beginn des Insolvenzverfahrens bei Concordia, endete schließlich das kurze „Abenteuer Basketball“ für die Staßfurter.