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Fußball Lucas lässt die Staßfurter spät jubeln

Die C-Junioren des SV 09 Staßfurt realisieren den Aufstieg in die Verbandsliga durch ein 3:1 nach Verlängerung gegen den MSC Preussen.

Von Dennis Uhlemann 24.06.2018, 23:01

Staßfurt l Lucas Herrmann streckte die Arme aus und setzte einen Sprint an, den er vorher über die gesamte Spielzeit nicht gezeigt hatte. Mit riesigen Schritten und einem breiten Lächeln im Gesicht huschte er Richtung Trainerbank. Und ließ sich von den Übungsleitern,Betreuern und Mitspielern herzen.

Für den Offensivspieler des SV 09 Staßfurt stand mit seinen C-Junioren gestern das wichtigste Spiel der Saison an. In einer Relegation um den Aufstieg in die Verbandsliga haben die Bodestädter den MSC Preussen empfangen. Nach der 2:3-Pleite im Hinspiel benötigten die Staßfurter einen Sieg mit zwei Toren Unterschied. Das 2:1 (1:1) nach den regulären 70 Minuten rettete den SV 09 in die Verlängerung von zweimal fünf Minuten. Nicht viel Zeit, aber Lucas konnte sie dennoch nutzen. Und sorgte mit seinem Treffer nach 75 Minuten für Ekstase auf Staßfurter Seite.

Was entscheidend für den Aufstieg war? „Der Wille“, wusste Amin Moukaddam aus dem Trainergespann. „Die Jungs wollten es unbedingt, vor allem nach dem Hinspiel.“ Denn bei der Pleite in Magdeburg waren die 09er durch Lucas zwar auch zweifach erfolgreich, lieferten aber kein gutes Spiel ab. „Da haben nach unserer starken Saison alle gedacht, es wird ein Selbstläufer“, so der Coach. Natürlich haben die Staßfurter nach 17 Siegen in 20 Spielen in der Landesliga, Staffel II, eine sehr breite Brust gehabt. Nun durfte mit den Preussen, die als Tabellenzweiter aus Staffel I für den Spitzenreiter FC Jübar/Bornsen (auf Relegation verzichtet) nachrückten, aber auch keine „Laufkundschaft“ erwartet werden. Das zeigte nicht nur das Hinspiel, sondern auch der gestrige Vergleich im Stadion der Einheit.

Denn die 95 Zuschauer verfolgten ein sehr ausgeglichenes Match. Auch wenn die Staßfurter bereits nach 15 Sekunden in Führung gingen. Nach dem Anstoß hatte Thorben Zöger eine geniale Idee und bediente Leon Jahnke mit einem guten Pass. Der Offensivmann überlupfte den Schlussmann der Magdeburger und sorgte für den Traumstart. „Das war auch unser Plan, wir wollten möglichst früh in Führung gehen“, so Moukaddam. Aber mit dem Nachlegen klappte es zunächst nicht. Die Gäste ließen sich vom frühen Rückstand nicht abschrecken und zogen ebenfalls gefährliche Spielzüge auf. Und die erste Torannäherung war dann auch von Erfolg gekrönt und brachte das 1:1 (9.).

Es entwickelte sich in der Folge ein unterhaltsames Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Während Leon noch vor der Pause ein gute Chance liegen ließ (33.), hatten auch die Staßfurter hinten noch Glück. Auch nach dem Seitenwechsel hätte der MSC per Doppelchance durch Ian Felgenhauer gut und gerne in Führung gehen können (45.). Stattdessen aber stellten die Staßfurter mit einem indirektem Freistoßtreffer auf 2:1 (51.) und zitterten sich bei einigen weiteren Preussen-Chancen in die Verlängerung.

Nachdem Moukaddam und Andreas Moosdorf, die beiden Staßfurter Trainer, ihre Schützlinge aber nochmal auf die Verlängerung vorbereiteten, spielten es die 09er cleverer aus. „Die Preussen waren defensiv in der Mitte sehr stark. Wir sind bewusst über die Außen gekommen und haben in der Verlängerung auch auf Einzelaktionen gesetzt“, verriet Moukaddam. Und mit Lucas Herrmann hatten die Staßfurter dann auch einen eiskalten Vollstrecker.

Der ausschweifende Jubel nach dem Schlusspfiff reichte dann von der obligatorischen Aufstiegs-Humba bis zur „Wasserdusche“. Die Emotionen waren da auch für Moukkadam schwer in Worte zu fassen: „Wir sind einfach nur überglücklich. Wir dachen, mit dem Staffelsieg sind wir schon durch. Aber wir mussten noch diese letzte Hürde nehmen. Und haben es geschafft.“ Damit haben sich die 09er belohnt für eine sehr starke Saison. Und auch wenn Lucas in den beiden Spielen der Matchwinner war, in dieser C-Jugend entscheidet das Kollektiv. In der Verbandsliga wird diese aus Staßfurter Sicht sehr vielversprechende Generation nun weiter reifen und in Zukunft sicher wieder von sich hören lassen.