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Handball Eine Wundertüte mit Überraschungseffekt?

Mit einem Heimspiel gegen Concordia Delitzsch startet der HV Rot-Weiss Staßfurt in die Mitteldeutsche Oberliga. Prognosen sind schwierig.

Von Enrico Werner 31.08.2016, 23:01

Staßfurt l Die Sommerpause war lang. Am 7. Mai haben die Handballer vom HV Rot-Weiss Staßfurt ihr letztes Punktspiel in der Saison 2015/2016 absolviert. Nun geht es für die Handballer in der Mitteldeutschen Oberliga am Freitag wieder los. Was erwartet die Zuschauer? Vieles ist neu, manches bewährt. Ein etwas anderer Überblick der Volksstimme:

A wie Ausbildung: Es ist doch so: Eigene Spieler aus dem Nachwuchs nach oben bringen ist gut für das Image, motiviert die Sprösslinge, stärkt das Klima innerhalb des Vereins. Mit Toni Fanselow ist ein Eigengewächs nun voll integriert im Oberliga-Kader. Auch Paul Hoffmann oder Janik Starosta stehen in den Startlöchern.

B wie Ball: Ohne geht es nicht. Für den perfekten Halt am Spielgerät braucht es Harz. Der soll im nächsten jahr verboten werden. Dann könnte es einen selbstklebenden Ball geben. Viele Handball-Experten sind in Aufruhr.

C wie Concordia: War der Vorgängerverein. Hielt sich über viele Jahre ununterbrochen in der Regionalliga. Ging aber 2009 insolvent.

D wie Delitzsch: NHV Concordia Delitzsch ist der erste Gegner am Freitag. Aufsteiger aus der Sachsen-Liga. Nachfolgeverein des legendären 1. SV Concordia Delitzsch. Spielte in der Saison 2005/2006 sogar ein Jahr erstklassig.

E wie erste Welle: Soll die neue Spielphilosophie sein. Gab es natürlich auch in vergangenen Saison. Soll mit den vielen jungen und schnellen Spielern jetzt aber vermehrt in den Vordergrund rücken.

F wie Fitness-Coach: Mit Mario Meier hatten die Staßfurter einen Fitness-Coach in der Vorbereitung engagiert. Hat er dafür gesorgt, dass die berühmte Schlussphasen-Schwäche behoben wird? Antworten gibt es ab Freitag. Wobei: Das Problem hatte auch mentale Gründe. Aber eine topfitte Mannschaft kann ja nicht schaden.

G wie Gegner: Gibt es in dieser Saison einen mehr. 15 statt 14 Mannschaften kämpfen um den Titel in der Mitteldeutschen Oberliga. Soll ein einmaliver Vorgang sein, weil keiner aufsteigen wollte und gleich zwei Mannschaften von oben runterkamen.

H wie Hochzeit: Ex-Spieler Tobias Rindert heiratet am Sonnabend. Trauzeuge ist Sebastian Retting. Viele Spieler vom HV Rot-Weiss sind da natürlich dabei. Daher wurde das Spiel gegen Delitzsch auf Freitag vorverlegt.

I wie Insel: In viele Himmelsrichtungen hatte es die Handballer verschlagen. Urlaub auf der Insel ist besonders schön. Im Mai machten die Staßfurter einen Ausflug nach Mallorca. Hat Tradition.

J wie Jahns, Reinhold: Immer da gewesen. In Höhen und Tiefen. Der Betreuer war schon bei Concordia Staßfurt an Bord. Ist es auch jetzt noch beim HV Rot-Weiss. „Raini“ ist die gute Seele des Vereins.

K wie Kreis: Die Problemposition bei den Staßfurtern, quantitativ gesehen. Mit nur einem Kreisläufer (Oliver Jacobi) gingen die Staßfurter durch die Vorbereitung. Abhilfe naht. Stefan Darius aus der A-Jugend vom SC Magdeburg kommt mit Zweitspielrecht nach Staßfurt.

L wie Lampe, Enrico: Sicherlich der bekannteste Neuzugang. Der Linksaußen spielte viele Jahre dritte Liga bei Anhalt Bernburg. Der 30-Jährige könnte eine Art emotionaler Leader werden.

M wie Mannschaftsgeist: Was hebt Staßfurt vom Rest ab? Was zeichnet das Team aus? Man hört da immer wieder dieses eine Wort: Mannschaftsgeist. Wird in dieser Saison nach dem großen Umbruch noch wichtiger sein.

N wie Neuanfang: Das Motto für die Saison. Sieben Neue gibt es. Geduld ist gefragt.

O wie Oberliga: Mit Bad Blankenburg und Halle gibt es gleich zwei Absteiger aus Liga drei. Keiner wollte hoch. Auch aus den Landesverbänden gibt es mit Concordia Delitzsch nur einen Aufsteiger.

P wie Paul-Merkewitz-Halle: Die Heimstätte. Berüchtigt auch bei anderen Vereinen. Eng, dunkel, laut. Gäste kommen ungern hierher. Fans müssen das Gefühl genießen. Der Spatenstich für die neue Halle ist bereits gesetzt.

Q wie Quadratur des Kreises: Könnte man meinen bei der Zusammenstellung des Kaders. Ein paar Ältere und viele Jungspunde. Es ist schwer vorherzusagen, wohin die Reise gehen wird. Der HV Rot-Weiss ist eine Wundertüte.

R wie Rumänien: Nach Stefan Secara gibt es mit Ionut Cosmin Tiganasu nun einen zweiten Rumänen in Staßfurt. Wie gut, dass Secara seine Verbindungen ausnutzte. Tiganasu könnte eine Art Königstransfer sein.

S wie Staßfurt: Die Heimatstadt. Die besondere Verbindung drückte der Verein mit dem Mannschaftsfoto aus. Das wurde nicht wie sonst in der Halle, sondern mitten in der Stadt am Stadtsee gemacht.

T wie Trainingslager: Wurde wie im vergangenen Jahr in Grünheide absolviert. Da wurde noch einmal an spielerischen Sachen gefeilt.

U wie Urgestein: Das ist der HV Rot-Weiss in der Mitteldeutschen Oberliga. Seit 2010 gibt es die Liga in der jetztigen Form. Staßfurt war immer dabei. Das können sonst nur TuS Radis, die HSG Freiberg und der SV Hermsdorf behaupten.

V wie Vorstand: Wurde Ende Mai neugewählt. Alter und neuer Präsident ist Patrick Schliwa.

W wie Werkmeister, Uwe: Es wird das zweite Jahr als Trainer für den 41-Jährigen. Trotz einer schwierigen Saison hielt der Verein im vergangenen Jahr immer an ihm fest. Der junge Coach hat sich Vertrauen erarbeitet.

X wie X-Beine: Gibt es im Handball nicht. Hat einer aber O-Beine, hat er vielleicht zuviel Fußball gespielt. Dort kommt die Fehlstellung vermehrt vor. Auch Handballer treten zur Erwärmung gerne gegen das runde Leder.

Y wie Youngsters: Nur noch zwei Spieler gibt es über 30: Sebastian Retting und Enrico Lampe. Die Staßfurter sind die Youngsters der Liga.

Z wie Zielstellung: Den HV Rot-Weiss Staßfurt erwartet eine Saison voller unbekannter Variablen. Es soll mehr möglich sein als im vergangenen Jahr. Da kämpfte Staßfurt lange gegen den Abstieg.