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Handball Nie nachgelassen und offensiv eiskalt

Mit einem 35:17 (17:9)-Kantersieg fegten die Verbandsliga-Handballer des HV Rot-Weiss Staßfurt II den BSV Fichte Erdeborn aus der Merkewitz-Halle.

Von Dennis Uhlemann 15.01.2018, 23:01

Staßfurt l Steve Ilgenstein ist während des Spiels fokussiert wie kaum ein anderer. Der Rückraumspieler verzieht während der 60 Minuten nicht eine Miene. Auch als es beim Heimspiel in der Verbandsliga Süd gegen Fichte Erdeborn noch so deutlich wurde. Nach dem Schlusspfiff strahlte der Spieler des HV Rot-Weiss Staßfurt II dann aber auch über beide Ohren. Denn sein Team hatte den Gegner in beeindruckender Manier mit 35:17 (17:9) geschlagen. In einem Kreis tanzten die Staßfurter und ließen ihrem Jubel freien Lauf. Und das völlig zurecht. Mit einer Differenz von 18 Toren schlugen sie die Erdeborner.

Damit nahmen sie erfolgreich Revanche für das Hinspiel, das die Staßfurter mit einer Rumpfsieben mit 9:23 verloren hatten. Coach Mario Kutzer, der im Vorfeld vom „wichtigsten Spiel des Jahres“ sprach und der nach der Schlusssirene nicht weniger grinste als Ilgenstein, war dann sofort zu Rechenspielen aufgelegt. „Wir haben sie mit 18 Toren geschlagen, sie uns nur mit 14“, lächelte er. Klar, da ging es am Sonnabend auch ein bisschen um Wiedergutmachung. Am Ende sind aber die zwei Punkte und die Art und Weise, wie sie eingefahren wurden, entscheidender.

Denn Kutzer hatte beim Kantersieg wirklich nichts zu kritisieren: „Das war vom Anfang bis zum Schluss überzeugend. Wir haben nie nachgelassen, das war der Schlüssel zum Erfolg.“ Dazu kam, dass die Gastgeber in der Offensive eiskalt waren und so gut wie jede sich bietende Möglichkeit in ein Tor ummünzten. Beim 3:1 durch Paul Hoffmann (4.) war es dennoch nur bedingt abzusehen, wie deutlich es an diesem Tag werden sollte.

Doch die Staßfurter waren nicht nur vorne souverän und erhöhten durch Christian Kunze auf 8:5 (16.), auch hinten hatten sie mit Andreas Jesse einen sehr souveränen Schlussmann, der im Gegenzug einen Siebenmeter parierte. Und das sollte nicht der letzte sein. Die Erdeborner fanden bei fünf Strafwürfen in Jesse ihren Meister. „Er hat das überragend gemacht“, lobte Kutzer. „Wenn du so einen hinten drin hast, lässt du als Verteidiger auch mal die Hand weg, weil du weißt, dass er pariert.“ So hatte auch Jesse einen großen Anteil am Sieg. Generell machten es die Staßfurter auch defensiv gut. „Wir sind schnell herausgerückt und haben frühzeitig zugeschoben“, lobte Kutzer.

Und weil auch vorne so gut wie alles klappte, egal ob per Konter oder geduldig aus dem Positionsangriff heraus, setzten sich die Hausherren bis zur Pause auf 17:9 ab. Wer dann dachte, das Pulver sei verschossen, täuschte sich. In der zweiten Hälfte steigerten sich die Rot-Weissen sogar nochmal. Und dabei überzeugte nicht nur Paul Hoffmann, der mit acht Toren bester Werfer wurde an diesem Tag, dann aber nach einem unglücklichen Foul mit Rot runter musste (48.), „jeder von uns hatte mal eine gute Phase“, sagte Kutzer. So überzeugten in der zweiten Hälfte dann auch Kevin Engelhardt (4) und Marco Richter (5), der einen Konter nach dem anderen einnetzte. Matthias Loose erwies sich als Schlitzohr, bei seinen sechs Toren überlupfte er auch einmal den Torwart oder drehte den Ball mit Effet in den Kasten. „Es hat sich gelohnt, die Jungs heiß zu machen“, sagte Kutzer. „Das Spiel hat Spaß gemacht.“

Dass Staßfurt am Ende in einer Halbzeit mehr Treffer erzielte als Fichte über die gesamten 60 Minuten, zeigte eindrucksvoll, wie einseitig diese Partie war. Mit dem 35:17 hat der HV Rot-Weiss II zudem auch wieder seine Heimstärke unter Beweis gestellt. Mit dem siebten Heimsieg in Folge rücken die Bodestädter auf den fünften Platz vor.

Staßfurt: Jesse, Stein - Rösler, Langewald, Korin (3), Richter (5), Kunze (3), Dittmar (2), Loose (6), Panzer, Bönecke, Hoffmann (8), Engelhardt (4), Ilgenstein

Siebenmeter: Staßfurt 1/0 - Erdeborn 9/3 Zeitstrafen: Staßfurt 3 - Erdeborn 1 Rot (o.B.): Hoffmann (48.)