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Handball Rhythmus fehlt - Plan nicht

Vier Wochen nach dem letzten Pflichtspiel ist der HV Rot-Weiss Staßfurt bei der SG Kühnau zu Gast.

Von Dennis Uhlemann 29.03.2019, 23:01

Kühnau/Staßfurt l Na klar, der Spielrhythmus ging verloren. Doch die lange Pause hatte für den HV Rot-Weiss Staßfurt nicht nur negative Seiten. „Wir waren sehr gut im Training“, berichtete Coach Sebastian Retting, der sich mit seinem Team intensiv auf die heutige Auswärtsaufgabe bei der SG Kühnau (Anwurf 18 Uhr) vorbereitet hat. Mit drei Einheiten pro Woche. „Wir waren immer 14 Mann und konnten spielen“, so der Coach. Aber auch Fitness- und Athletikeinheiten standen auf dem Programm.

Desweiteren konnten in den vier Wochen auch einige Blessuren überwunden werden, allen voran natürlich bei Martin Strnad. Der Mittelmann, der bei der Zweiten schon sein Comeback auf der Platte feierte, hat „gut trainiert“, freute sich Retting. „Er hat keine Schmerzen mehr im Rücken.“ Und so ist er auch in Kühnau eine Option: „Es wird nicht für 60 Minuten reichen, aber er wird uns punktuell helfen können.“ Seine individuelle Klasse könnte den Unterschied machen.

Auch die tabellarischen Entwicklungen der vergangenen 28 Tage sind für die Staßfurter positiv zu werten. Mit den vier Punkten aus den ausgefallenen Spielen gegen den HSV Magdeburg und den DRHV II steht Rot-Weiss wieder punktgleich mit Spitzenreiter Spergau auf dem zweiten Rang.

Und hat den ersten Platz weiter fest im Blick. Die zwei Punkte müssen deshalb auch in Kühnau eingefahren werden. Der Tabellensiebte, der sich selbst als „klarer Außenseiter“ sieht, wird von Retting jedoch keinesfalls unterschätzt. Erst zwei Niederlagen kassierte die Spielgemeinschaft vor der eigenen Kulisse. „Das wird keine einfache Aufgabe.“ Aber Retting weiß auch schon, wie es etwas werden kann mit dem 17. Saisonsieg. „Das Spiel wird über die Abwehr gewonnen.“ Die Kühnauer stehen defensiv oft kompakt, spielen dabei in offensiveren 5:1 oder 3:2:1-Systemen. „Wir haben uns aber taktisch darauf eingestellt, haben verschiedene Formationen in petto“, äußert sich Retting.

Auch dabei kam ihm wieder die Pause etwas zu Gute. Denn er hatte Zeit, sich intensiv auf den Gegner vorzubereiten. Es gab eine Video-Analyse des Hinspiels (35:29-Sieg) mit der Erkenntnis: „Da hat der Gegner auch Glück gehabt, hat elf Siebenmeter bekommen.“

Genau das ist aber auch die Stärke der Kühnauer. „Sie gehen immer wieder in die Tiefe und ins Eins-gegen-eins“, meint Retting. Und so holen sie oft Strafwürfe heraus. Zudem haben sie mit Ben Zimdahl (128 Tore) einen eiskalten Vollstrecker. Doch auch Schwachstellen: „Von hinten tun sich die Kühnauer schwer, haben keine richtigen Shooter“, sagt Retting und will genau dort ansetzen und den Kontrahenten zu Rückraumwürfen zwingen. „Wir wollen kompakt und robust in der Abwehr stehen mit einer guten Zusammenarbeit mit den Torhütern.“

Setzen die Bodestädter diese Vorgaben um, dürfte es klappen mit den zwei Punkten. Jedoch hat der Trainer personell noch ein wenig Bauchschmerzen. Alexander Ernst wird berufsbedingt definitiv fehlen. Hinter zwei weiteren Spielern stehen krankheitsbedingt noch Fragezeichen.