Überraschender Auswärtserfolg des BBC

Stendal l Zum Abschluss des Basketballjahres 2018 mussten die Stendaler noch einmal nach Quedlinburg reisen, denn das eigentlich anstehende eigene Heimspiel in der Bürgerparkhalle mussten die Lizards abgeben, da in diesem Kalenderjahr keine Hallenzeit mehr zur Verfügung stand.

Trotzdem ging es mit viel Selbstvertrauen und acht Spielern zum amtierenden Landesmeister in den Vorharz. Auch bei Quedlinburg fehlten einige wichtige Spieler, wobei in Person von Tobias Münch trotzdem noch einer der Topscorer der Liga auf dem Parkett stand. Dieser hatte im Hinspiel den BBC mit 41 Punkten noch fast im Alleingang abgeschossen. Die Marschroute von Coach Gerstner war also klar: „Münch stoppen.“

Das Spiel startete äußerst ausgeglichen. Beide Defensivreihen überzeugten mit guter Rotation und aggressivem Pressing. Beim Stand von 13:13 gelang jedoch Rayk Wille das Kunststück mit der Viertelsirene den Ball von weit hinter der Dreierlinie zu versenken. Für die Lizards ein deutliches Zeichen, dass gegen den Favoriten heute einiges möglich ist.

Und genau in diesem Bewusstsein startete der BBC in das zweite Viertel. Vor allem von jenseits der Dreierlinie gewannen die Lizards nun wieder ihre alte Gefährlichkeit zurück. Goroncy, Berner und Adams überzeugten in dieser Phase mit starken Trefferquoten. Zudem konnte der Quedlinburger Top-Center Münch immer wieder gedoppelt werden, was ihm nur schwere Würfe ermöglichte. (Von denen er trotzdem noch einige traf!) Als der BBC dann das Viertel in den letzten Minuten mit einem 10:0 Lauf zum Halbzeitstand von 38:25 beendete, schien die Überraschung möglich zu sein.

Das dritte Viertel ließ die Partie jedoch noch einmal spannend werden. Angetrieben vom lautstarken Publikum kämpfte sich der Gastgeber wieder in die Partie. Ein 2:12 Lauf gegen die Lizards ließ den Landesmeister wieder in Schlagdistanz kommen, wenngleich der BBC bis zum Ende des dritten Viertels vor allem durch Lennart Wille wieder stabiler wirkte. Mit einer 50:43 Führung ging es für den BBC in den letzten Spielabschnitt.

Quedlinburg glaubte noch an den Sieg und punktete konsequent , doch die Lizards fanden immer wieder durch Adams und Lennart Wille eine Antwort von der Dreierlinie. Viel Struktur brachte der BBC in dieser Phase jedoch nicht mehr aufs Parkett, zu druckvoll agierte der Gastgeber in dieser Phase. Die fast schon logische Folge war ein 0:14 Lauf gegen den BBC, da die Distanzwürfe nun ausblieben und zahlreiche Ballverluste die Lizards-Offense zum Erliegen brachten.

Quedlinburg hatte die Partie 90 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 56:63 komplett gedreht. Was dann geschah, erlebt man auch als Basketballer äußerst selten. Erst traf Mogk trotz harter Verteidigung einen Dreier aus der Ecke zum 59:63, dann verwandelte Berner nach schnellem Ballgewinn und anschließendem Foul zwei Freiwürfe zum 61:63. Bei noch 18 Sekunden auf der Spieluhr glaubten die Lizards plötzlich wieder an ihre Chance, wenngleich die Zeit wegzulaufen schien. Goroncy machte jedoch beim Einwurf so viel Druck, dass Quedlinburg ein weiterer folgenschwerer Ballverlust unterlief.

Jetzt musste es schnell gehen. Berner fand Karras in der Zone, der artistisch zum Ausgleich (63:63) vollendete. Es blieben knapp 4 Sekunden auf der Uhr und Quedlinburg suchte die Entscheidung per langem Pass auf den freistehenden Münch, doch Mogk ging dazwischen, blockte diesen etwas glücklich ab und sah sich selbst mit einem völlig freien Weg zum Korb konfrontiert. Mit Ablauf der Spielzeit gelang Mogk der spielentscheidende Korbleger zum 65:63. Der Rest war riesiger Jubel bei den Lizards, die in 90 Sekunden dieses völlig verrückte Spiel erneut gedreht hatten. Mit dieser spektakulären Schlussphase gelingt der dritte Saisonsieg, womit der BBC weiter alle Chancen auf den Klassenerhalt erhält. Jetzt geht es aber erstmal in die Weihnachtspause und im neuen Jahr wird dann erneut mit Vollgas angegriffen.

BBC Stendal: Berner (20), Adams (11), Mogk (10), Goroncy (8), Noori (6), L. Wille (5), R. Wille (3), Karras (2).