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Fußball Brandenburger SC erwägt Rückzug

Beim Brandenburger SC Süd stellt man sich die Frage, ob ein Verbleib in der Fußball-Oberliga überhaupt möglich ist.

Von Frank Kowar 26.05.2020, 05:00

Brandenburg l Dabei gibt der Vorstandsvorsitzende Peter Janeck tiefe Einblicke in die Vereinsarbeit und die Schwierigkeiten des modernen Fußballs für die Amateurvereine.

In einem Statement gibt dieser seine Gedanken, über den moderner Fußball preis. „Fußball ist das Spiel des Geldes“ mit diesem Slogan startet das Statement, dabei spielt die Reichweite einen entscheidenden Faktor. Wer regional und überregional wenig Reichweite hat, der erhält auch weniger Sponsorengelder, denn vielen größeren Sponsoren geht es vor allem darum, möglichst viel Reichweite zu erlangen. Die Vereine, die nun also nicht die Reichweite haben, fallen durch das Raster und bekommen weniger Sponsorengelder, gleichzeitig steigen aber die Ausgaben für die Spielergehälter, denn viele Amateurspieler spielen nicht mehr wegen der emotionalen Bindung, viel mehr geht es ihnen um das Geld.

Durch die Corona-Zwangpause sind vielen Vereinen schlagartig die Einnahmequellen weggebrochen. Janeck: „Der Fußball von heute ist nicht mehr der, mit dem viele Fans aufgewachsen sind. Alles ist größer, bunter, lauter - und nicht zuletzt teurer. Sicherlich verdienen die Vereine mit den Mitgliedsbeiträgen, Eintrittsgeldern und nicht zuletzt mit den Sponsoren Geld, doch für mich als Präsident hinterlässt ein anderer Gedanke und meine Erfahrungen aus vielen Treffen und Gesprächen einen faden Beigeschmack.“

Viele der neuen großen Unternehmen in Brandenburg seien trotz der Vorzüge, die sie durch die Stadt erhalten, nicht bereit, einen Teil ihres Kapitals in ein Sponsoring beim ortansässigen Verein zu tätigen. Die Spielstätte des Vereins liegt zum Beispiel in der Hand der Firma ZF. Da es also nicht der Stadt gehört, muss der Vereine die Kosten der Instandhaltung selber tragen, zu 50 Prozent übernimmt die Firma ZF die Kosten.

Aufgrund dieser fehlenden Einnahmen und hohen Ausgaben für Infrastruktur und Spieler werden die Stimmen lauter, die den Rückzug aus der Oberliga befürworten. Auch im Verein selbst macht man sich dazu Gedanken, dazu sagt der Vorstandsvorsitzende: „Es gibt keinen Erfolg mehr um jeden Preis. Hier muss ich mich mit dem Gedanken befassen, die Abmeldung der Männer aus der Oberliga zu vollziehen. Das heißt, dass es in Brandenburg keinen Verein mehr geben wird, der unsere Stadt überregional im hochwertigen Amateurfußball vertritt.“

Eine Entscheidung soll im Juni bei der Mitgliederversammlung fallen.

Die Jugendarbeit würde dann wieder in den Vordergrund rutschen, denn laut Peter Janeck möchte man „dem bezahlten Amateur-Fußball bis hin in die untersten Spielklassen eine klare Absage erteilen. Ich werde nichts schönreden und mache kein Geheimnis daraus, dass der regionale Fußball, den man den Zuschauern und Spielern in den letzten Jahren geboten hat, den Verein in den letzten Jahren finanziell gefordert und personell überfordert hat.“