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Fußball Im Gespräch mit Michael Mauer

In der Vorwoche meldete der Schinner SV „Eintracht“ seine zweite Mannschaft aus dem Spielbetrieb ab.

Von Stefan Rühling 18.01.2020, 03:00

Im Gespräch mit Volksstimme-Autor Stefan Rühling erklärt der Vereinsvorsitzende Michael Mauer diesen Schritt und blickt sogleich in die Zukunft.

Volksstimme: Michael Mauer, Ihr Verein zieht die zweite Mannschaft in der Rückrunde zurück. Woran liegt das?

Michael Mauer: Unsere zweite Mannschaft startete in der Vorsaison als Spielgemeinschaft mit Uenglingen, die dann keinen Fortbestand mehr haben sollte. Da wir für die Kreisoberliga-Vertretung jedoch zu viele Aktive hatten, versuchten wir es eigenständig mit der Reserve. Die Anzahl der Spieler für beide Vertretungen war in Summe ausreichend, aber nicht üppig. So können wir die Anzahl an derzeit langzeitverletzten Spielern wie beispielsweise Tony Kubilda und Raphael Maciejewski zusammen mit vier Abgängen im Winter nicht aus den eigenen Reihen kompensieren, um weiterhin wöchentlich zwei Mannschaften in den Spielbetrieb zu schicken.

Bereits zum Ende der Hinrunde haben einige Akteure zwei Partien pro Spieltag gespielt, damit wir nicht absagen mussten.Ich denke aber auch, dass der Rückgang an Fußballern noch immer ein gesellschaftliches Problem ist. Wir stehen nun an dem Punkt, an dem die Kicker aus den geburtenschwachen Jahrgängen Anfang der 90er große Teile der Mannschaften stellen. Und für diese werden nun aber auch andere Dinge wichtig, als das Fußballspielen.

Sie geben damit auch eine mögliche Titelverteidigung im Kreispokal auf.

Das stimmt. Und das tut uns für die Spieler unserer zweiten Mannschaft besonders leid. Denn einige von ihnen haben sich in der Hinrunde engagiert und auch in der Kreisoberliga ausgeholfen. Schon der Einzug ins Halbfinale, bei dem ich selbst auf dem Platz stand, war für uns großartig und es war klar, dass wir das Finale erneut erreichen wollten. Doch wir mussten zum Wohl des gesamten Vereins und letztlich auch der Akteure entscheiden. Wir können nicht die Verantwortung dafür übernehmen, regelmäßig Spieler in zwei Partien pro Wochenende einzusetzen, nur um den Traum einer Titelverteidigung aufrechtzuerhalten.

Durch Ihren Rückzug verschiebt sich auch das Klassement in der 1. Kreisklasse.

Dafür möchte ich mich auch bei den anderen Vereinen entschuldigen. Für uns war es aber sinnvoller, jetzt im Winter zu agieren und einen sauberen Schnitt zu machen, als plötzlich zu Partien mangels Personals nicht antreten zu können. Dieser Verantwortung haben wir uns gestellt. Jetzt können die anderen Mannschaften planen und die Sportkameraden haben vielleicht ein Wochenende mehr Zeit für die Familie.

Wie planen Sie für die neue Saison – wird es wieder eine zweite Mannschaft geben?

Wir blicken zunächst einmal darauf, die Rückrunde in der Kreisoberliga bestmöglich zu bestreiten. Unsere Mannschaft ist nach den Abgängen motivierter denn je, die Klasse zu halten. Der Zusammenhalt in der Truppe passt einfach und das ist wichtig. Wie sich das für die kommende Saison gestalten wird, bleibt abzuwarten.

Haben Sie denn schon mögliche Zugänge im Visier?

Damit beschäftigen wir uns, wie gesagt, im Moment nicht. Grundsätzlich verfolgen wir aber auch den Weg, Talente aus Schinne und Umgebung, wie zuletzt Dorian Mauer oder auch Clemens Manecke, in unsere Mannschaft zu integrieren und unseren Fokus damit mehr auf die Nachwuchsarbeit zu legen.

Erstmals nach vielen Jahren hat Ihr Verein in dieser Saison bei den E-Junioren gemeldet und spielt außerhalb der Wertung…

…und das ist auch gut so. Die Kinder sind noch nicht solange am Ball, was die Ergebnisse zeigen. Es gibt einige Jungs, die bereits das D-Junioren-Alter erreicht haben und die wir hätten ausschließen müssen. Das wollten wir aber nicht. Uns ist es sehr wichtig, allen interessierten Mädchen und Jungen die Möglichkeit zu geben, Fußball zu spielen und damit Sport zu treiben.

Noch vor Weihnachten erfolgte der Spatenstich zur neuen Sporthalle in Schinne. Wie blicken Sie darauf?

Der Bau der neuen Sporthalle bedeutet für mich eine überfällige und nötige Weiterentwicklung der Infrastruktur für unsere Vereine, die Schule sowie natürlich auch den Kindergarten und damit der gesamten Ortschaft. Das eröffnet uns allen neue Möglichkeiten für Aktivitäten und Angebote, an denen wir in der Zukunft mit Sicherheit viel Freude haben werden.

Zum Beispiel?

Jetzt lassen wir die Bauarbeiten erst einmal beginnen und dann können wir uns noch einmal damit beschäftigen.