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Fußball Trennung kommt für Körner überraschend

Lok Stendal hat in den letzten Wochen, teilweise bundesweit, gehörig für Schlagzeilen gesorgt durch den Rücktritt von Ralf Troeger.

Von Wolfgang Seibicke 18.09.2018, 01:01

Stendal l Für neuerliches Aufsehen ist die Entlassung von Oberligacoach Sven Körner verantwortlich. Im Jahr 2003 passierte es, dass Lok Stendal aus der damaligen Oberliga Nord sportlich, aber auch per Zwangsabstieg in die Verbandsliga des Bundeslandes Sachsen-Anhalt hinunter gehen musste. Die Fusion von Lok Altmark Stendal und 1. FC Stendal war aus den verschiedensten Gründen nicht korrekt.

Am 1. Juli 2003 schloss sich der in Halle geborene Sven Körner (zuvor beim Halleschen FC) dem Stendaler Verein an. Bis zum Sommer 2006 war er am Hölzchen aktiv, ging dann für ein Jahr zum MSV Preussen in die Landeshauptstadt.

Ein Jahr später war er zurück in der Altmark, und das permanent bis zum heutigen Zeitpunkt. Die Spielerkarriere dauerte bis 2015.

Doch schon im Jahr 2013 wurde er Coach der 1. Männermannschaft. Die formte er in den nachfolgenden Jahren, und das mit Erfolg. 2017 wurde die Mannschaft aus der Altmark Landesmeister und stieg in die NOFV Oberliga auf. Zunächst spielte sie eine Saison in der Südstaffel. Die Klasse konnte knapp gehalten werden.

Ab August 2018 war die Staffel Nord die neuen Heimat der Stendaler Mannschaft. Der Saisonstart verlief alles andere als gut. Es gab fünf Punktspielniederlagen in Folge. Der Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen aber ist noch da. Es sind wahrlich nur „Pünktchen“ Abstand.

Doch am Sonntag, nach dem 1:3 im Heimspiel gegen des Charlottenburger FC Hertha 06, erfolgte Körners Entlassung durch den Vorstand.

Körner äußerte sich gestern wie folgt: „Ich fand das schon überraschend. Für mich war es eine emotionale Situation. Ich habe mich dann gleich von der Mannschaft in der Kabine verabschiedet. Da flossen nicht nur bei mir Tränen. Das, was wir in den letzten zwei Jahren bei Lok erreicht haben, ist wie Champions League für einen Bundesligisten. Das in Stendal zu erhalten, bedarf großer Arbeit. Ich wünsche dem Verein dabei viel Erfolg. Ich bedanke mich beim Vorstand, dass ich als sehr junger Trainer vor über fünf Jahren das Vertrauen bekommen habe. Ich wurde in das kalte Wasser geworfen, wir alle können aber stolz auf das sein, was wir erreicht haben.

Ich bedanke mich bei allen im Verein, die sich ehrenamtlich gekümmert haben. Sportlich lief es bei uns in der Rückrunde und in der neuen Saison nicht rund. Aber mit Moritz Instenberg fehlt uns seit einem Jahr das Herz der Mannschaft. Viele andere waren verletzt, wie jetzt aktuell wieder Steven Schubert. Jetzt werde ich mich erst einmal und um meine Familie und viele anderen Sachen kümmern, die ich in den letzten Jahren vernachlässigt habe. Ganz vorn steht dabei der Abschluss meines Trainerlehrgangs. Ich hoffe, dass ich am 1. November die A-Lizenz habe.“

Kapitän Philipp Gross sagt zum Rauswurf: „Der Trainer kam zirka eine Dreiviertelstunde nach dem Spiel in die Kabine und hat uns die Sache mitgeteilt. Danach war der Vorstand auch bei uns. Die Mannschaft bedankt sich bei Sven für die vielen erfolgreichen und schönen Jahre und Momente. Wir bedauern es alle sehr, dass er für uns nicht mehr zur Verfügung steht. Wie es jetzt weiter geht, weiß ich nicht. Sicher ist aber, dass es weiter geht. Das erlebt man als Spieler auch nicht all zu oft.“

Co-Trainer Daniel Fest, der erst vor Monaten aus Richtung Haldensleben ans Hölzchen kam und zum Interimstrrainer berufen wurde, war von der Entscheidung ebenfalls überrascht. Er sagte: „Die Entlassung von Sven Körner bedauere ich sehr.“ Bevor er sich zur Sache weiter äußert, wollte er ein Gespräch mit dem Vorstand am Montagabend abwarten.

Vorstandsmitglied Torsten Pfeiffer äußerte sich unter anderem zu den Gründen der Entlassung: „Die Talfahrt geht schon ein bisschen länger, wir wollten die Wende rechtzeitig einleiten. Ich hoffe, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht.“ Auf die Frage, wie beschlussfähig der Vorstand nach einigen Rücktritten sei, war seine Reaktion: „Dazu möchte ich nichts sagen.“