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Schwimmen Medaillenpremiere für HSV Wernigerode

An den Deutschen Meisterschaften im Schwimmen haben auch zwei Nachwuchstalente vom HSV Wernigerode teilgenommen.

Von Grit Kamann-Selbach 04.06.2018, 23:01

Wernigerode l Zwei Nachwuchstalente haben den Harzer Schwimmverein 2002 Wernigerode bei den Deutschen Meisterschaften vertreten, zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins stand ein Athlet auf dem Siegerpodest.

Um es vorweg zu nehmen: die Bilanz konnte sich sehen lassen! Zwei Sportler am Start, durchweg Bestzeiten und im Falle eines der beiden Starter fünf Starts, vier Finalqualifikationen, davon drei Finals geschwommen und jedes mit einer Medaille abgeschlossen. Das erste Mal in seiner Geschichte steht der Harzer Schwimmverein bei einem nationalen Event in den Medaillenrängen.

Ab Anfang der Woche traf sich in Berlin die Schwimmer-Nachwuchselite Deutschlands, um ihre Besten im Rahmen der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften zu ermitteln. Nicht jeder darf hier starten, die Qualifikationszeiten sind hoch, nur wer diese auf den angegebenen Strecken erfüllt, ist startberechtigt.

Das galt auch für die beiden Harzer Sportler Lucas Schulz (Jahrgang 2004) und Mateja Vasic (JG 2003), die seit drei beziehungsweise fünf Jahren am Bundesstützpunkt in Halle trainieren, aber weiterhin für den Harzer Schwimmverein starten.

Vor allem für Lucas war die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft ein toller Erfolg, konnte er sich doch erst knapp vor Ende des Qualifikationszeitraums für die 50 m Schmetterling qualifizieren. Dabei zu sein war ein Erfolg, mit einer deutlichen Bestzeit erfüllte er die Erwartungen im Becken des Europasportparks vollauf.

Der 14-jährige Mateja zählte bei seiner dritten Deutschen Meisterschaft auf seinen beiden Paradestrecken, 50 Meter und 100 Meter Rücken zu den Top 3-Schwimmern seines Jahrgangs in Deutschland, eine Medaille wurde als klare Zielstellung formuliert. Auf insgesamt fünf Strecken hatte er sich qualifiziert, neben seiner Hauptlage, dem Rückenschwimmen, auch für die 50 Meter Schmetterling und 200 Meter Lagen.

Am zweiten Wettkampftag standen in Berlin die Starts über die 50m Schmetterling und 200m Rücken an, als Fünfter beziehungsweise Dritter des Vorlaufs zog er ins abendliche Finale ein. Um Kräfte für die lange Strecke zu schonen, auf der die Medaillenchancen auch deutlich höher lagen, verzichtete er auf die Sprintstrecke im Schmetterling. Die Rechnung ging auf, denn obwohl die 200 Meter Rücken nicht seine Hauptstrecke ist, schwamm er zu Bronze.

Schon am nächsten Tag standen die 100 Meter Rücken auf dem Programm. Als Vorlauf-zweiter ging es ins Finale. Dies versprach große Spannung, nur zwei Hundertstelsekunden trennten Mateja Vasic vom Vorlaufschnellsten. In einem packenden Wettkampf durchbrachen alle drei Medaillensieger die Schallmauer von einer Minute, mit dem Silberrang erschwamm sich Mateja Vasic das zweite Edelmetall.

Am letzten Wettkampftag stand seine Paradestrecke, die 50 Meter Rücken, an. Auch hier ging er wieder als Zweitschnellster der Vorläufe ins Finale. Dort lief dann der Anschlag nicht optimal, auf der Sprintstrecke ein entscheidender Faktor. Nach einem kurzen Kopfschütteln ob des verpatzten Anschlags und dem Blick auf die Anzeigetafel, gratulierte Mateja aber noch im Wasser dem Sieger und freute sich über die Bestzeit und Bronzemedaille.

Noch bis Mitte der Ferien läuft das Training weiter, bevor auch Mateja seinen Urlaub antritt. Das nächste Trainingsjahr verspricht spannend zu werden, in seiner Altersklasse stehen nun die ersten internationalen Wettbewerbe wie das Europäische Olympische Jugendfestival oder die Jugendeuropameisterschaften an – sofern er vom Deutschen Schwimmverband nominiert wird.