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Tennis Corona-Krise wirbelt Pläne durcheinander

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgen bei den Planungen der Tennisvereine für große Unsicherheit.

Von Ingolf Geßler 26.03.2020, 03:00

Wernigerode l Volksstimme Redakteur Ingolf Geßler sprach dazu mit Matthias Carius, Vorstandsmitglied des Tennisclubs Wernigerode.

Wie gestaltet sich die aktuelle Lage beim TC Wernigerode?

Da beschäftigt einen schon Einiges. Angefangen von der Absage der Jahreshaupversammlung, über die Arbeitseinsätze zum Instandsetzen der Tennisplätze bis hin zu zukünftigen Auswirkungen der Corona-Krise, angefangen von möglichen finanziellen Schwierigkeitem der Mitglieder, über logistische Probleme zum Aufrechterhalten des Spielbetriebs, der Entwicklung in der Tennishalle, deren Betrieber momentan auf „Null“ herunter fahren mussten, und, und, und...

Die Herren 30+ des Vereins sollten als Aufsteiger Ende Mai den Spielbetrieb in der 1. Bundesliga aufnehmen. Wie beeinflusst die aktuelle Situation um die Corona-Pandemie die Planungen?

Im Landesverband wurde der Saisonstart bereits nach hinten verlegt, obwohl auch der 6. Juni bei den aktuellen Entwicklungen mit Vorsicht zu genießen ist. Für die 1. Bundesliga ist die Meldephase durch, der Kader steht – aber aktuell riecht es eher nach einer Absage. Bei den Damen wurde die 1. und 2. Bundesliga, die bereits Anfang Mai beginnen sollte, am Montag abgesagt. Im Männerbereich laufen aktuell Rücksprachen, wobei wir als Verein eher für eine Totalabsage wären. Die gemeldeten Spieler aus Tschechien und Polen unterliegen aktuell einem Einreiseverbot, keiner weiß, wie sich das in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Das geht Teams aus der Regionalliga nicht anders, damit fehlt jegliche Planungssicherheit. Und die daraus resultierende Wettbewerbsverzerrung liegt sicher auch nicht im Interesse des Deutsche Tennis Bundes.Letztendlich gibt es zwei Varianten: Die Verschiebung bis in den Herbst oder die Totalabsage, aber das liegt nicht in unseren Händen.

Die Harzer Volksbank Open finden zwar erst im September statt. Wirkt sich die Corona-Krise dennoch auf die Vorbereitung aus?

Auch hier hängt viel mit dem Punktspielbetrieb zusammen. Die Harzer Volksbank Open wurden in diesem Jahr in die DTB-Premiumtour aufgenommen, als einziges Tennisturnier in Ostdeutschland, der Vertrag mit dem DTB ist unterzeichnet. Durch die Verschiebungen der Punktspiele würden die Aufstiegsspiele zur Ost- oder Regionalliga genau auf dieses Wochenende fallen. Darüberhinaus sehen wir es ethisch und moralisch als bedenklich an, in der aktuellen Situation ein Tennisturnier zu planen. Egal ob es nun die Förderung durch den Landesverband ist oder die Unterstützung der Sponsoren, die vielleicht mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen haben. In der aktuellen Zeit gibt es mit den gesamtpolitischen Problemen wichtigeres. Wir wollen zeitnah eine Entscheidung treffen.