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Fußball Nedlitz erfüllt alle Vorgaben

Die Nedlitzer Landesklasse-Fußballer starteten in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Volksstimme sprach mit Trainer Dirk Bizuga.

Von Simone Zander 12.07.2019, 01:01

Ihr Team platzierte sich mit 41 Punkten auf Rang 7 der Landesklasse 2. Wie fällt Ihr Saisonfazit aus?
Dirk Bizuga:
Wir wollten von Anfang an nichts mit dem Abstieg zu tun haben und die 40-Punkte-Marke knacken, einen einstelligen Tabellenplatz sowie das Kreispokalfinale erreichen. Das haben wir geschafft. Das Endspiel in Dessau gegen Klieken war das größte Saison-Highlight.

Manchmal war es auch ein Auf und Ab?
Es gab auch Spiele, wie bei Besiegdas, wo wir knapp 1:0 gewinnen konnten oder auch torreiche Spiele wie gegen den BSV 79 und das letzte Punktspiel daheim gegen Medizin, das auch für die Zuschauer sehr ansehnlich war. Aber es gab auch Spiele, wie gegen Güsen zu Hause oder das Auswärtsspiel in Olvenstedt, wo wir überhaupt nicht zufrieden waren. Aber so ist halt Fußball. Da entscheidet Woche für Woche die Tagesform und auch die personelle Situationen. Aber von der gesamten Saison her sind wir alle, ob der Vorstand, die Spieler selbst, die Fans oder wir Trainer, zufrieden, auch wenn es im Nachgang immer ein hätte, wenn und aber gibt.

Es hätten durchaus mehr Punkte sein können?
Wenn man die Saison insgesamt sieht, hätten wir eigentlich 14 Punkte mehr haben müssen. Insgesamt gesehen überwiegen die Siege gegenüber den Niederlagen. Wir haben die Vorgaben alle erfüllt und Vieles richtig gemacht.

Um die Ziele zu erreichen, mussten doch einige Widrigkeiten überwunden werden?
Es war nicht immer einfach. Bei der ständigen Rotation von Spieltag zu Spieltag war es für uns sehr schwierig, eine gewisse Konstanz reinzubringen. Wir hatten viele verletzungs- und arbeitsbedingte Ausfälle zu kompensieren, so dass wir uns auch teilweise mit Ralf Alarich, Ben Kaiser oder Marcel Fahle von der Zweiten zwei bis drei Leute holen mussten. Teilweise mussten deshalb Spiele der Zweiten abgesagt werden, weil die Erste Priorität hat. Ich denke, dass alle Spieler, die ihre Möglichkeiten bekommen haben, diese auch genutzt haben. Wir haben eine recht ordentliche Saison hinter uns.

Im Finale des Kreispokals klappte es nun endlich, den Cup an Land zu ziehen. Sicher ist die Freude darüber nach wie vor groß?
Das Endspiel in Dessau gegen Klieken war das größte Saison-Highlight. Es war das i-Tüpfelchen der Serie. Gegen Klieken war in den letzten Jahren, solange ich hier bin, immer im Halbfinale Schluss. So hatten wir gesagt, dass alle guten Dinge drei sind, um ins Finale einzuziehen. Das hatten wir geschafft. Wir haben auch das Finale verdient gewonnen. Wir wollten den Pokal mehr und wollten ihn nach fünf Jahren wieder nach Nedlitz holen. Auch den Fans, die uns in Dessau unterstützt hatten, gilt ein großes Dankeschön. Das Finalspiel, das der KFV ausgerichtet hatte, war eine feine Sache.

War der Kreispokalsieg noch länger ein Thema?
Wir waren dort mit dem Fanbus hingereist und die Rückfahrt war dann natürlich feucht-fröhlich. Auch hier in Nedlitz hatten wir noch ein paar Stunden feucht-fröhlich verbracht. Und zum Saisonabschluss war der Kreispokalsieg noch ein Thema. Für die Jungs, vor allem für die, die erst in den letzten Jahren zu uns gestoßen waren, war es natürlich auch ein Highlight, den Kreispokalsieg und den Einzug in den Landespokal zu erreichen. Der Kreispokalsieg und der torreiche Sieg im letzten Saisonspiel gegen den HSV Medizin waren ein sehr guter Abschluss. Auch von den Stationen her gesehen – das Halbfinale gegen Mosigkau, die zuvor Zerbst rausgeschmissen hatten, haben wir souverän gespielt – waren wir auch verdienter Kreispokalsieger. Für mich als Trainer war es der erste Pokalsieg. In dem Sinne: Aller guten Dinge sind drei, hatte funktioniert.

Die Auslosung der 1. Hauptrunde des Landespokals beschert Ihnen den Regionalligisten VfB Germania Halberstadt. Ein gutes Los, oder?
Ich freue mich. Für den Verein, die Region und vor allem für die Jungs wird das ein Highlight werden. Sicher haben Marcus Rasche und Mario Hosenthien schon die Möglichkeit, gegen höherklassige Teams zu spielen. Trotzdem wird es auch für sie etwas Besonderes, wo alte Erinnerungen hochkommen. Für die anderen Jungs und auch die Neuzugänge ist es schon etwas Großes. Es war das erste, was am Montag bei uns im Chat Thema war. Es wird schlechthin ein Highlight, vielleicht sogar für alle Ewigkeit, wer weiß. Nach dem letzten Kreispokalsieg 2023/14 kam Grün-Weiß Piesteritz, was auch schon ein Highlight war. Aber jetzt mit einem Regionalligisten hier in so einer kleinen Örtlichkeit wie Nedlitz ist schlechthin etwas Großes, auch wenn wir sicher einige organisatorische Sachen dafür erfüllen müssen. Wir hoffen, dass der FSA das Spiel so ansetzen kann, dass dann wirklich viele Zuschauer kommen können. Germania Halberstadt ist für uns ein attraktives Los. Es ist neben dem 1. FC Magdeburg das beste Los in der Nord-Gruppe.

Und für Sie als Trainer?
Ich durfte damals als Spieler mit Calbe schon gegen Dortmund und Gladbach spielen. Aber als Trainer ist es für mich auch ein Highlight, keine Frage. Wir können da ganz entspannt rangehen, denn wir haben nichts zu verlieren und möchten uns so gut wie möglich verkaufen. Das Ergebnis steht dabei außer Frage. Ich freue mich, wie alle hier, über dieses Los und besser hätte es nicht kommen können. Ich hatte noch auf der Arbeit gemunkelt, dass wir bestimmt gutes Losglück haben. Das hat sich erfüllt. Vielleicht sollte ich Lotto spielen?

Welche positiven Entwicklungen haben Sie in der Saison in Ihrem Team wahrgenommen?
Spielerisch gehören wir nicht zu den schlechtesten Mannschaften. Es gibt Mannschaften, die spielerisch schlechter sind oder auch besser sind als wir. Wir sind eine sehr erfahrene Mannschaft und waren neben Fortuna die älteste in der Saison. Durch die Rotationen geht der spielerische Glanz, den wir hin und wieder aufblitzen ließen, über die gesamte Saison gesehen, etwas unter. Wir mussten Woche für Woche drei bis vier Positionen wechseln. Wir haben die viertbeste Abwehr und das zeigt schon, welche Qualität in der gesamten Mannschaft steckt. Trotzdem hatten wir auch Spiele dabei, wo wir drei oder auch fünf Gegentore bekommen haben. Das war schon heftig. In der Offensive hat es etwas gehapert, obwohl wir in jedem Spiel mehrere große Möglichkeiten hatten. Beispielsweise gegen Medizin haben wir einen Elfmeter verschossen und acht Großchancen vergeben und gehen mit einem 0:0 nach Hause.

Möchten Sie einzelne Spieler oder/und Mannschaftsteile hervorheben?
Spielerisch gehören wir nicht zu den schlechtesten Mannschaften. Es gibt Mannschaften, die spielerisch schlechter sind oder auch besser sind als wir. Wir sind eine sehr erfahrene Mannschaft und waren neben Fortuna die älteste in der Saison. Durch die Rotationen geht der spielerische Glanz, den wir hin und wieder aufblitzen ließen, über die gesamte Saison gesehen, etwas unter. Wir mussten Woche für Woche drei bis vier Positionen wechseln. Wir haben die viertbeste Abwehr und das zeigt schon, welche Qualität in der gesamten Mannschaft steckt. Trotzdem hatten wir auch Spiele dabei, wo wir drei oder auch fünf Gegentore bekommen haben. Das war schon heftig. In der Offensive hat es etwas gehapert, obwohl wir in jedem Spiel mehrere große Möglichkeiten hatten. Beispielsweise gegen Medizin haben wir einen Elfmeter verschossen und acht Großchancen vergeben und gehen mit einem 0:0 nach Hause.

Wir als Mannschaft gewinnen und verlieren zusammen. Wir im Trainerteam können genauso in der Aufstellung oder im taktischen Bereich Fehler machen. Florian Barnetz ist ein Spieler, der vor zwei Jahren zusammen mit Maximilian Schulze zu uns gekommen ist und sich enorm weiterentwickelt hat. Max hat uns leider verlassen, um eine neue He- rausforderung zu suchen. Persönlich freut mich die Entwicklung von Florian Lehmann, der vor zwei Jahren aufgrund von privaten und beruflichen Dingen nach Lindau wechselte und im Sommer letzten Jahres mit fünf weiteren Spielern zu uns zurück kam und sich wieder in die Mannschaft zurückgekämpft hat.

Wie haben sich die neuen Spieler entwickelt?
Wir haben insgesamt keinen Qualitätsverlust erlitten und konnten die neuen Spieler gut integrieren. Paul Gehrmann, Marcus Rasche und auch Kevin Wöge haben sich weiterentwickelt. Auch Kevin Nitschke, der nach seiner langen Verletzung positiv zum Zug kam. Das freute mich auch für ihn, weil er ein sehr wichtiger Spieler ist für uns. Auch Marcus Hoffmann hat eine super Saison gespielt und hat uns viele Punkte gerettet. Sie alle sprechen stellvertretend für die Qualität der gesamten Mannschaft. Jeder hat seine Stärken und jeder hat seine Schwächen. Alle, die aufgrund von Personalmangel eingesetzt werden mussten, haben immer versucht, ihr Bestes zu geben. Und da welche herausnehmen möchte ich nicht. Insgesamt war es von allen Spielern eine gute Saison.

Woran müssen Sie in der Vorbereitung arbeiten, um eine weitere positive Entwicklung erreichen zu können?
In erster Linie müssen wir in den nächsten sechs Wochen die drei externen Neuzugänge integrieren, um die passenden Positionen zu finden. Wir wollen dazu so viel wie möglich an Trainingseinheiten mitnehmen. Auch in den Testspielen wollen wir darauf hinarbeiten, die möglichen ersten Elf zu finden. Vor allem hoffe ich, dass alle verletzungsfrei durchkommen. Wir hatten nur eine kurze Pause, da der Supercup und der Landespokal anstehen.

Worauf legen Sie besonderen Wert?
Insgesamt legen wir viel Wert auf Athletik und Kondition und natürlich wollen wir viel am und mit dem Ball arbeiten. Jeder Einzelne wird unterschiedlich in Gang kommen. Wir haben 19- bis 44-jährige Spieler, da ist das so. Insgesamt gilt es für alle, sich so fit wie möglich zu machen und jede Trainingseinheit und jede Testspielminute zu nutzen, um sich zu beweisen und das anzunehmen, was wir uns vorstellen. Wir müssen sehen, dass sich alle auf die Pass- und Laufwege einstellen und vielleicht auch die taktische Grundeinstellung ändern. Untern Strich liegt es an jedem Spieler selbst. Wer alle Möglichkeiten nutzt, die wir hier geben, kann sich zeigen. Wir haben jede Menge vor und jeder wird hoffentlich auch mit 100 Prozent dabei sein.

Können Sie zu den drei neuen Spielern etwas sagen?
Es sind drei junge Spieler, die erst 19, 21 bzw. 24 Jahre alt sind. Wir erwarten uns von den drei Spielern, dass sie ihre Qualitäten bei uns zeigen, sich bei uns weiterentwickeln und die Mannschaft dadurch weiterbringen. Wir werden dann sehen, was andere Mannschaften machen. Wir gucken auf uns und was anderes zählt nicht.

Gibt es auch personelle Veränderungen in der Führungsetage?
Christoph Schüler trainiert bei uns mit, wenn er zeitlich zur Verfügung steht. Er hatte sich bereit erklärt, als Betreuer mit zu fungieren, um mich etwas zu entlasten. Roger Alarich steht mir weiter zur Seite, ist aber etwas eingespannt und wird vermutlich bei dem einen oder anderen Training nicht dabei sein können. So ist es wichtig, einen Mann aus den eigenen Reihen zu haben, der weiß, wie ich ticke, der weiß, wie die Spielvorbereitung funktioniert und mich dadurch entlasten kann, so dass ich intensiver bei der Mannschaft sein kann. Uns freut besonders, dass uns Linda Hänsel weiterhin als Physiotherapeutin zur Seite steht. Sie war schon im letzten Jahr das A und O für uns und hatte viel zu tun.

Welche Ziele haben Sie?
Wir wollen gut durch die Vorbereitungsphase kommen und dann gut in die Saison reinkommen. Den Supercup nehmen wir sehr ernst und den wollen wir nicht herschenken, denn es wäre schön, wenn wir mit dem Gewinn des Supercups starten könnten. Wir beginnen mit einem Liga-Heimspiel gegen Gommern und wissen, dass es eine unbequeme Mannschaft ist, die auch einige Zugänge hatte. Wir kennen uns.