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Fußball Nedlitz erlebt Déjà-vu

Zum Saisonauftakt gegen den Post SV Magdeburg blieben die Nedlitzer Landesklasse-Fußballer beim 0:3 vieles schuldig.

Von Simone Zander 18.08.2020, 01:01

Nedlitz l Trainer Dirk Bizuga hatte sein Team vor der jungen Mannschaft mit schnellen Leuten vorgewarnt und ex- tra beim Training auf engem Raum trainiert. Doch es half alles nichts. „Wir waren zwei bis drei Schritte zu langsam, zu ängstlich und uns fehlte die Willensstärke“, sagte er enttäuscht und entschuldigte sich dafür bei den mitgereisten Fans.

Post machte es wie vorhergesagt: „Sie haben gleich mit zwei, drei Leuten gepresst, nach dem Ballgewinn lang über unsere Abwehr in die Nahtstelle gespielt und immer wieder Lücken gerissen“, so Bizuga.

Chance um Chance wurde so erarbeitet und die Nedlitzer hatten Glück und einen sehr starken Marcus Hoffmann zwischen den Pfosten, der sie vor einem Debakel bewahrte. „Hoffi hatte einen Sahnetag erwischt“, lobte sein Coach.

Nach vier Minuten parierte Hoffmann schon in großer Manier. Auf der Gegenseite hatte Kevin Tinaglia eine dicke Chance. Seine verunglückte Flanke knallte an das Lattenkreuz. Das war es aber schon. „Wir haben nicht über die Außen gespielt, es fehlte die Laufbereitschaft und wir hatten keine Ideen, um den Abwehrriegel zu knacken“, kritisierte Bizuga, für den sich das Spiel zum Déjà-vu entpuppte. „Es war wie im letzten Jahr vor der Güsen-Pleite, wo alle schon mit den Köpfen beim Pokalspiel waren“, spielte er auf das Kreispokal-Halbfinalspiel am Samstag in Zerbst an.

Mit dem Pausenpfiff von Jan Schlesier aus Karow ging Post „völlig verdient“ in Front. Justin Firchow schob zum 1:0 ein.

Im zweiten Abschnitt lief es zwar „optisch etwas besser“ und der SC erarbeitete sich mit viel Tempo ein paar Halbchancen, doch diese verpufften auf dem Sandplatz der Postler. Als ein Eckball zu kurz abgewehrt wurde, konnte Christian Schmidt sogar den 1:1-Ausgleich erzielen, aber der Assistent hob die Fahne und er zählte nicht. „Als Kapitän Eduard Hahn den Assistent daraufhin in seiner ruhigen und sachlichen Art ansprach, gab ihm Schlesier gleich die gelbe Karte“, konnte es Dirk Bizuga nicht glauben.

In der Folge ließ der Referee die Karte gar nicht mehr aus der Hand. Insgesamt wurde sie zehnmal gezeigt – neumal für den SCN.

Dann das 2:0 von Bastian Schäfer. Hierbei wurde Hoffmann klar umgemäht, aber Schlesier gab den Treffer dennoch. Als Christian Schmidt, der bereits Gelb kassiert hatte, darüber den Kopf schüttelte, sah er gleich den roten Karton (81.). „Diese Kartenflut war ein Witz und ein Hohn und dieser negative Höhepunkt hatte uns dann das Genick gebrochen“, kommentierte Bizuga.

Das 3:0 folgte dann auf dem Fuße. Ein individueller Fehler von Kevin Tinaglia und wiederum war Schäfer der Nutznießer in der Nachspielzeit (92.).

„Es waren zwei krasse Fehlentscheidungen, aber wir waren trotzdem nicht in der Lage, weiter zu machen und unsere Leistung abzurufen. Wir haben, auch in dieser Höhe, verdient verloren“, so der Trainer. Er nahm seine Mannschaft nach dem Spiel zusammen und gab ihr die Aufgabe, „in sich zu gehen und die Fehler bei sich selbst zu suchen“. Er fordert, dass „jeder seine Leistung selbstkritisch betrachtet“. „Der Auftakt ist misslungen. Wenn sich das im Kreispokalspiel wiederholt, werden wir unser blaues Wunder erleben“, warnte er schon jetzt vor dem Wochenende. Gleichzeitig kündigte er an, dass seine Mannschaft dies dann „gerade rücken und diesen Ausrutscher ausbügeln wird“.

Nedlitz: Hoffmann – Tinaglia, Barnetz (33. Haberland), Ritze, Juskowiak (72. P. Schmidt), Böning (89. Leps), Hahn, Ch Schmidt (81. Gelb-Rot), Trinh, Müller, Kilz (66. Rasche); SR: Jan Schlesier - SV Karow); ZS: 90.

Tore: 1:0 Firchow, Justin (45.), 2:0, 3:0 Schäfer, Bastian (81., 92.).