Fußball-Landesklasse Die Teams aus dem Salzlandkreis sind in ihren Staffeln vorn Mannschaftsgeist und Trainingseifer
Die ZLG Atzendorf führt ja schon lange die Staffel III der Fußball-Landesklasse an. Seit dem 1:0-Sieg vom Sonnabend ist auch der SV Förderstedt ein Tabellenführer - in der Staffel II. Doch nicht nur die beiden Mannschaften sonnen sich im Erfolg, auch der FSV Biere und der TSV Kleinmühlingen/Zens (beide Staffel II) reden um die vorderen Plätze ein Wörtchen mit.
Salzlandkreis l Derzeit genießen sie den Blick auf die Tabelle in vollen Zügen, die Landesklasse-Kicker aus dem Salzlandkreis. Dabei ist der Erfolg keine Eintagsfliege, bereits im vergangenen Jahr waren Biere und Kleinmühlingen vorn zu finden, wurden jeweils Zweite in ihren Staffeln. Sie bestimmen das Niveau in der dritthöchsten Liga Sachsen-Anhalts maßgeblich mit. Das positive Abschneiden der Teams ist dabei gar nicht so einfach zu erklären, alle vier Trainer sehen jedoch die Grundvoraussetzungen als elementar an.
Vor allem das spielerische Vermögen der Mannschaften in der Kreisoberliga sei ausschlaggebend für den durchschlagenden Erfolg in der höheren Klasse. "In der Salzlandliga spielen viele ehemalige Teams, die bereits eine Liga höher vertreten waren und nach wie vor ein hohes Spielniveau pflegen", lobt Mario Katte, der Trainer des TSV Kleinmühlingen/Zens, das Geschehen in der höchsten Liga des Kreises.
Sein Pendant beim SV Förderstedt, Lothar Lampe, sieht es ähnlich: "In der Salzland-liga werden die Mannschaften sehr gut auf die Landesklasse vorbereitet, was auch am guten Abschneiden unserer Teams in den vergangenen Jahren nachzuweisen ist." Bernhard Knoll aus dem Trainergespann der ZLG Atzendorf schätzt die Leistungsdichte der höchsten Spielklasse im Salzland ebenso: "Wir beobachten ständig Fußballer in dieser Liga, die sich hervorheben oder weiterentwickeln möchten." Auch wenn es Christian Brehmer, seit diesem Jahr Coach beim FSV Biere, nicht ganz so deutlich sieht wie seine Kollegen: "In der Salzlandliga können sicherlich die vorderen drei bis vier Teams in der Landesklasse mitspielen", ist er sich der Leistungsdichte zumindest in der Spitzengruppe dieser Liga bewusst.
Das hohe Niveau der Salzlandliga kommt jedoch nicht von ungefähr und ist durchaus Ausdruck der guten Jugendarbeit und der darin liegenden Entwicklungsmöglichkeiten junger Spieler in der Region. Katte attestiert dem Salzlandkreis ein "großes Potenzial" und kann auf "sehr gute Spieler aus dem näheren Umfeld" zurückgreifen. Lampe nennt vor allem den SV 09 Staßfurt als Talentschmiede, von der er und sein Team zehren - beispielsweise waren die beiden Torjäger Marco und Marcus Janich einst an der Bode aktiv.
Mannschaften profitieren von der Jugendarbeit
Von der Jugendarbeit profitiert auch die ZLG. "Wir haben mit Phillip Voigtländer, Kai Hänsch und Philipp Horn Spieler, die dort das Fußball-Abc erlernt haben und gemeinsam mit der Atzendorfer-Achse ein tolles Team bilden." In Biere wird vor allem auf den ehemaligen Nachwuchs aus Schönebeck gesetzt: "Die meisten Spieler kommen von dort, zudem komplettieren Magdeburger, Calbenser und Einheimische das Team", sagt Brehmer.
Für den momentanen Erfolg sind zudem die Trainingsbeteiligung und das intakte Mannschaftsgefüge förderlich. "Da hat sich bei uns eine Art Eigendynamik entwickelt. Jeder möchte spielen und Teil des Erfolgs sein", beschreibt Knoll die Situation in Atzendorf. Die anderen Trainer schlugen in die gleiche Kerbe und lobten die Einstellung ihrer jeweiligen Teams. "Wir haben eine sehr gute Trainingsbeteiligung und kaum unentschuldigt abwesende Spieler", zeigt sich Lampe glücklich über die Motivation seiner Akteure. In Kleinmühlingen können dank der guten Rahmenbedingungen mit den zwei gut gepflegten Plätzen und der Flutlichtanlage sehr gute Bedingungen geboten werden, die mit einer entsprechend hohen Beteiligung honoriert werden.
Das häufige Training zieht auch einen engen Kontakt innerhalb der Mannschaften nach sich. Dafür wiederum ist eine gute Stimmung unabdingbar. Generell sieht Knoll die große Stärke in der bisherigen Ausgeglichenheit und Homogenität seiner Mannschaft. "Die Mischung bei uns ist gut. Die ¿jungen Wilden\' harmonieren hervorragend mit den Führungsspielern. Wir haben einfach eine gute Stimmung im Team."
Gleiches gilt übrigens für Förderstedt: "Charakterlich müssen die Spieler zusammenpassen. Bei uns geht es nicht ums Geld, sondern vielmehr um die Gemütlichkeit und den Zusammenhalt", betont Lampe. Auch Brehmer und Katte loben den Zusammenhalt innerhalb ihrer Mannschaften, zumal der Kleinmühlinger die gute Chemie im Team durch Aktivitäten außerhalb des Sports begründet sieht: "Wir veranstalten des Öfteren Mannschaftsabende und fördern die gute Stimmung."
Der Erfolg der vier Teams basiert also nicht auf einem Patentrezept. Vielmehr ist es ein Geflecht aus vielen Faktoren, die im Zusammenspiel den bisherigen, positiven Verlauf begründen. Sicher ist jedoch, und darin stimmten alle Trainer überein, dass der jetzige Erfolg ohne das hohe Niveau der unteren Ligen, vor allem in der Salzlandliga und im Nachwuchsbereich, nicht möglich wäre und unbedingt erhalten werden muss.
Das neue Jahr verheißt nichts Gutes für die Konkurrenz
Bald folgt die besinnliche Zeit mit den vielen stimmungsfördernden Weihnachtsfeiern, bei denen die Spieler sicherlich noch näher zusammenrücken. Bleiben die Salzland-Teams vom Verletzungspech verschont, können sie lange eine starke Rolle in der Landesklasse spielen. Das neue Jahr verheißt also nichts Gutes für die Konkurrenz und lässt die Fans aus Atzendorf, Biere, Förderstedt und Kleinmühlingen/Zens erwartungsvoll in die Zukunft schauen.