Volksstimme-Serie "Damals war\'s" (3) Erfolgreiche Jahre in der zweithöchsten Spielklasse der DDR Maruhn: "Handball-Hochburg Staßfurt"
Die Geschichte des Handballs in Staßfurt genießt eine lange Tradition. Sie reicht zurück bis in die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In unserer Serie "Damals war\'s" blicken wir heute auf die erfolgreichen Jahre in der DDR-Liga zurück.
Staßfurt l Es war im Jahr 1972. Der amerikanische Präsident Richard Nixon reiste nach China, um die Beziehungen seines Landes zur Volksrepublik zu vertiefen. Auch zwischen der Bundesrepublik und der DDR normalisierten sich die Verhältnisse dank Transitabkommen und Grundlagenvertrag.
In der Bodestadt gründete sich derweil die Spielgemeinschaft Dynamo/Motor Staßfurt. Gleich im Jahr darauf stieg das Team als Bezirksmeister in die DDR-Liga auf. Das Abenteuer zweithöchste Spielklasse des Landes dauerte zwar nur kurz, es folgte der sofortige Abstieg.
Doch dann begann in der darauffolgenden Saison mit dem erneuten Aufstieg eine bis zur Wende andauernde erfolgreiche Zeit in der DDR-Liga, Staffel Nord.
Höhepunkte waren ein dritter Platz in der Saison 1977/1978, sowie eine Halbserie lang die Tabellenführung in der Spielzeit 1986/1987, als man sogar mit dem Aufstieg in die DDR-Oberliga liebäugelte.
Mannschaftskapitän war Karl-Heinz Maruhn, der zur Saison 1980/1981 aus Halle-Neustadt zurückgekehrt war. "Staßfurt ist und war immer eine Handball-Hochburg", erinnert er sich. Von den Bedingungen und Anforderungen her war die Sektion Handball in Staßfurt dem Spitzensport zugeordnet. "Wir haben auch im Winter jeden Tag trainiert, um mithalten zu können."
Zusammen mit Spielertrainer Hartmut Roscher, ebenfalls Jahrgang 1957 und Werner Randhagen, mit Jahrgang 1947 einer der Älteren im Kader, bildete er den Stamm des Teams. Sie waren unter anderem die Vorbilder für junge, aufstrebende Talente wie Patrick Schliwa, Jens Lingott (beide heute noch im Verein tätig) oder Michael Ulrich. "Wir wurden väterlich aufgenommen", blickt Schliwa auf die Zeit zurück. Nach der Wende zerfiel die Mannschaft allerdings.