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Fußball-KreisligaAnhalt SG Blau-Weiß Dessau - SG Dobritz/Garitz 2:2 (0:1) / Gelb-Rot für Sven-Bernd Friedrich Nach zweifelhaftem Strafstoß noch Ausgleich kassiert

06.06.2013, 01:14

Dessau (hru/sza) l "Es war ein Spiel vieler Emotionen und einigen eigenartigen Entscheidungen, wo am Ende zwei wichtige Punkte verloren gingen", fasste der Trainer des Fußball-Kreisligisten SG Dobritz/Garitz, Helmut Rudolf, die Partie bei der SG Blau-Weiß Dessau zusammen.

"Ging die erste Hälfte an den Gastgeber, war die SG in Abschnitt zwei spielbestimmend mit den klareren Torgelegenheiten", so der Coach, der anfügte: "Es ist immer bitter, wenn man fünf Minuten vor dem Spielende mit einem zweifelhaften Strafstoß den möglichen Sieg nicht mitnehmen kann. Statt Angriff auf den Torhüter entschied der Schiedsrichter anders herum. Er hat es so gesehen, es ist nicht zu ändern."

Der Spielverlauf zeigte: Die SG hätte schon vorher das Spiel für sich entscheiden müssen. Die Gäste machten von Anfang an gutes Tempo und erarbeiteten sich in den ersten 15 Minuten gute Tormöglichkeiten. In der zehnten Minute wuchtete R. Heilig einen Distanzschuss aus zirka 25 Metern an das rechte Lattenkreuz.

Das blieb für lange Zeit der echte Höhepunkt. Unerklärlich kam die SG etwas von der Rolle. Der Gastgeber kam immer besser ins Spiel und baute sehr viel Druck auf. So lief ein Blau-Weißer auf der rechten Außenbahn ungehindert durch. Seine flache Eingabe schob Torjäger Nebelung, ebenfalls ungehindert, zum 1:0 ein (21.).

Dieser Rückstand war nicht gerade Balsam für das angekratzte Nervenkostüm der Gäste. Sie ließen sich zu vielen Provokationen hinreißen und kassierten dafür drei Gelbe Karten.

In der Halbzeitpause schwor sich die Mannschaft noch einmal ein und machte sofort Druck. Das zahlte sich aus. H.Sohn fasste sich ein Herz und zog aus zirka 25 Metern aus halbrechter Position ab. Sein hoher Flugball senkte sich hinter dem Torhüter, der ihn noch durch die Hände rutschen ließ, zum umjubelten 1:1-Ausgleichstreffer ins Netz (49.).

Dieser Treffer war eine Initialzündung. Plötzlich liefen die Angriffsaktionen besser. Die Abwehr der Gastgeber produzierte Fehler. Nach Ecke von T. Lehnert stand P. Hinz goldrichtig und staubte aus einem Gewühl heraus zur 2:1-Führung ab (54.).

Ab da wurde es noch ruppiger. Viele Zweikampf-Attacken fielen zu Gunsten der Gastgeber aus. In der 64. Minute wurde T. Els am Mittelkreis rüde gefoult. Er bekam von Nebelung einen Ellenbogencheck verpasst. Statt einer fälligen Gelben Karte bekam Nebelung einen Freistoß zugesprochen, was sich noch häufiger wiederholte. Trotzdem ließen sich die Gäste nicht aus dem Konzept bringen, spielten weiter schnell nach vorn und hatten in der 68. Minute die nächste Gelegenheit. Hinz behauptete sich im Strafraum, übersah aber den besser postierten Heilig. Sein Schuss ging nur an das Außennetz.

In der 73. Minute wurde E. Metzker frei durchlaufend im Strafraum von hinten zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entschied auf weiterspielen.

In der 85. Minute sprang Nebelung bei einem Flankenball den Torhüter an, ließ sich sehr theatralisch fallen und bekam den Strafstoß, den er haben wollte. Er selbst verwandelte sehr glücklich zum 2:2-Ausgleich. Zuvor hatte es Heilig in der Hand, das Spiel zu entscheiden. Wunderbar von Sohn in den Lauf geschickt, umkurvte er den Torhüter, wurde zu weit abgetrieben und brachte den Ball am zurücklaufenden Keeper und Mitspieler nicht im Tor unter (80.).

"Dies war eine spielentscheidende Aktion. Dann hätte es auch den Strafstoß nicht gegeben. Schade, eine bittere Punkteteilung, die ein Sieg hätte sein müssen", so Rudolf.

SG Dobritz/Garitz: St. Hinz - Els, Schmidt, Kettmann, Friedrich (GR), Lehnert, Tinaglia, Sohn, Metzker, Hinz, Heilig.