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Basketball-Oberliga, Damen: Neuformiertes USC-Team startet gegen SV Halle III in die Saison Neu-Trainer Hart: "Wir sind das Überraschungs-Ei der Liga"

Von Daniel George 07.10.2011, 04:25

Bei Stefan Willi Hart steigt allmählich die Spannung. Verständlich, denn am Sonntag feiert der 24-Jährige sein Punktspiel-Debüt als Trainer der Basketball-Damen des USC. Dann starten die Elbestädter in die Oberliga-Spielzeit 2011/2012, empfangen um 15 Uhr am Krökentor den SV Halle III.

Altstadt. Die Rollen sind dabei klar verteilt: Während die Hallenserinnen als Aufstiegskandidat gelten und favorisiert in die Begegnung gehen, bleibt den personell nahezu runderneuerten USC-Damen nur die Außenseiterrolle. "Die erste Mannschaft des SV Halle spielt in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga. Der Verein gilt als Aushängesschild des Damen-Basketballs in Sachsen-Anhalt", sagt Stefan Willi Hart. Allerdings reist am Sonntag lediglich die dritte Vertretung des SV Halle nach Magdeburg. Eine leichte Aufgabe? Keineswegs.

"Diese Mannschaft ist gespickt mit hungrigen Talenten, die alle eine solide Grundausbildung besitzen und Erfahrung sammeln wollen", schätzt der USC-Trainer den Gegner ein. Und entdeckt zugleich eine Parallele zu seiner Mannschaft: die Jugend. Aufgrund zahlreicher Abgänge erfahrener Leistungsträgerinnen besteht der aktuelle USC-Kader hauptsächlich aus Spielerinnen der ehemaligen U-19-Nachwuchsmannschaft. Aus der Not machte der Verein eine Tugend, will wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen und schickt in der kommenden Spielzeit zwei Jugend-Mannschaften ins Rennen.

Auch im Oberliga-Team müssen künftig junge Spielerinnen wie Frauke Minkner, Denise Neubauer oder Katja Prinzke mehr Verantwortung übernehmen. Denn einzig Elisa Kämpfe und Ulrike Scholz blieben dem USC aus der vergangenen Saison erhalten. Vor allem Kapitänin Ulrike Scholz spielt im Konzept von Stefan Willi Hart eine entscheidende Rolle. "Sie soll durch ihre engagierte Spielweise ein Vorbild sein und ihre Mannschaftskameradinnen mitreißen", erklärt der Übungsleiter.

Ein Platz im oberen Mittelfeld der Tabelle, so lautet das Ziel für die kommende Oberliga-Spielzeit. Neben drei halleschen Mannschaften (SV Halle III, USV Halle, USV Halle II) misst sich der USC Magdeburg dort mit den BSW Sixers und den Ladybaskets Jena. Das Team aus Thüringen gilt neben dem SV Halle III als aussichtsreichster Aufstiegskandidat. Eine ganz andere Rolle fällt da dem USC zu. "Wir sind das Überraschungs-Ei der Liga", stellt Hart einen passenden Vergleich an, "niemand weiß, was von uns zu erwarten ist."

Das weiß vermutlich nicht einmal der Trainer selbst so genau. Denn die Saisonvorbereitung verlief angesichts der personellen Situation schleppend, kein einziges Testspiel konnte absolviert werden. Der Verein befindet sich noch immer auf der Suche nach dringend benötigter Verstärkung, hofft derweil auf Zuwachs durch den Semesterstart an den Magdeburger Hochschulen. Denn momentan stehen lediglich sieben Spielerinnen im Kader der Damen-Mannschaft.

"Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung werden Erfolge trotzdem möglich sein", ist sich Hart sicher und rückt einen weiteren Aspekt in den Vordergrund, "ich möchte, dass die Spielerinnen Spaß am Spiel haben." Dazu würde ein Auftakterfolg gegen den SV Halle III ohne Frage beitragen. So hofft Stefan Willi Hart auf einen gelungenen Start in die Saison und zahlreiche Zuschauer.

Ein Besuch in der Uni-Sporthalle I an der Zschokkestraße lohnt sich, denn bekanntlich ist der USC immer für eine Überraschung gut. Ob die USC-Basketballerinnen allerdings jemals wieder in höheren sportlichen Regionen anzutreffen sind, bleibt abzuwarten. Immerhin spielten die Elbestädterinnen in ihren besten Zeiten in der 2. Bundesliga oder klopften an deren Tür.