Fußball-Regionalliga Wirbel um FCM-Trainerschelte an Schiedsrichterin Blumenthal beim Auswärtsspiel in Plauen Petersen bedauert Wortwahl, hält aber an seiner Kritik fest
Magdeburg. Beim 3:3 von Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg am Freitagabend in Plauen hatte Trainer Andreas Petersen böse Worte für Schiedsrichterin Sandra Blumenthal (Pritzwalk) gefunden ("Frauen haben im Männersport nichts zu suchen und sollen in ihrem Metier bleiben"/Volksstimme berichtete). Der Fall schlug auch deswegen hohe Wellen, weil er sich ausgerechnet am Frauentag ereignete. Am Sonntag bedauerte der 52-Jährige seine Wortwahl, hielt aber grundsätzlich an seiner Kritik fest.
Petersen: "So kurz nach einem Spiel ist man in Rage und reagiert mitunter zu emotional. Jetzt, mit einem gewissen Abstand, sieht man das Ganze etwas anders. Ich hätte mich mehr zurücknehmen müssen. Auf keinen Fall war es meine Absicht, die Schiedsrichterin zu beleidigen oder zu diskriminieren." Gleichwohl betonte der FCM-Coach: "Aus meiner Sicht wirkte die Unparteiische alles andere als souverän, war zuweilen sogar überfordert. Bei einem Duell zwischen Plauen und Magdeburg, in dem immer eine Menge Zündstoff steckt, hätte ein erfahrener Referee pfeifen sollen, keine Frau Blumenthal, für die es erst ihr viertes Spiel war. Wir machen hier schließlich keinen Probelauf."
Petersen regte sich vor allem über den umstrittenen Foulelfmeter für Plauen in der Schlussphase und den nicht gegebenen Elfmeter für den FCM kurz nach dem Seitenwechsel nach einer Attacke an Christian Beck auf: "Da hat sie nicht gepfiffen, obwohl sie der Assistent angepiept hatte", echauffierte sich Petersen, der zudem von "einer klaren Tätlichkeit an Nils Butzen" sprach, die nicht geahndet worden sei.
Beim schmeichelhaften Elfer für die Vogtländer räumte selbst der von Tobias Friebertshäuser vermeintlich gefoulte Marc-Philipp Zimmermann ein: "Es gab zwar einen leichten Kontakt, einen Elfmeter muss man deswegen aber nicht zwingend geben."
Der FCM hat die Angelegenheit mittlerweile mit seinem obersten Übungsleiter ausgewertet. Das für den sportlichen Bereich verantwortliche Präsidiumsmitglied Mario Kallnik: "Der Trainer hat mir gesagt, dass er überreagiert hat und seine Aussagen bereut."
Kallnik weiter: "Die Haltung des FCM dazu ist eindeutig: Man sollte einen Schiedsrichter immer nach seiner Leistung beurteilen. Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Als Aktiver kann ich mich an Schiedsrichterinnen erinnern, die ganz hervorragend gepfiffen haben. Und derzeit haben wir mit Bibiana Steinhaus eine Top-Schiedsrichterin in Deutschland."