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Andreas Rojewski Das Ende der negativen Schlagzeilen

15.12.2010, 04:26

Von Daniel Hübner

Magdeburg. Martin Heuberger hatte am Sonntag zum Hörer gegriffen und die Nummer von Frank Carstens gewählt. Heuberger ist Trainer der Junioren-Auswahl beim Deutschen Handball-Bund (DHB). Und wenngleich Carstens, der Coach des SC Magdeburg, diese Frage weniger verwunderte, kam sie doch etwas überraschend: Es war die Frage nach dem Befinden von Andreas Rojewski, 25 Jahre. Seit Montag steht er im erweiterten Kader des insgesamt 28 Mann starken Aufgebots von Heiner Brand, das vom 13. bis 30. Januar zur WM nach Schweden reist. Auf seiner Position (Rückraum rechts) wird er mit Adrian Pfahl (Gummersbach), Holger Glandorf (Lemgo) und Steffen Weinhold (Großwallstadt) in einem Atemzug genannt. Für Carstens ist das ein Zeichen des Vertrauens, aber dennoch bleibt ein "zweischneidiges" Gefühl.

Nach seiner dritten schweren Knieverletzung (diesmal Knorpelschaden/Meniskus) ist der Rückraumspieler gewiss auf einem guten Weg, zuletzt beim 29:29 in der Bundesliga bei Nettelstedt-Lübbecke hat Rojeweski "sehr gut für Entlastung gesorgt, sowohl in der Abwehr als auch mit seinen drei Toren", lobte Carstens. Aber das ist noch nicht das Ende seines Weges zum 100-prozentigen Rojewski der Vergangenheit. Carstens begründet es mit dem mentalen Faktor, der im Ernstfall eine wichtige Rolle spielt.

Carstens sieht es also mit einem lachenden und einem weinenden Auge, er sieht, dass ein Magdeburger die Chance hat, für sein Land zu spielen. Er sieht aber auch, dass "wir alle gut auf ,Roje‘ aufpassen wollen" und es jedes erhöhte Risiko eines neuerlichen Ausscheidens zu vermeiden gilt. Auch deshalb ist und bleibt Jure Natek im rechten Rückraum die Nummer eins.

Rojewski selbst hat sich natürlich über die Nominierung gefreut: "Es ist schön, dass die Zeit der negativen Schlagzeilen für den SCM und für mich durch die positive Nachricht beendet ist", verweist er auf die Gesamtentwicklung des Teams in dieser Saison. Für ihn selbst "ist es eine schöne Belohnung für die Schufterei in Reha und Training". Aber inzwischen ist der fünfmalige Nationalspieler auch erfahren genug, um solch eine Nachricht richtig einzuordnen. "Das Spiel gegen Nettelstedt hat gezeigt, dass es in die richtige Richtung geht. Die alltägliche Arbeit steht weiter im Vordergrund. Denn vor uns liegen noch wichtige Aufgaben in Pokal und Liga."