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Handball-Bundesliga Spitzenreiter HSV zittert vor Rückrunde

24.12.2010, 04:27

Hamburg (dpa). 17 Spiele, 16 Siege und die Tabellenführung mit 32:2 Punkten – die Handballer des HSV Hamburg haben die beste Hinrunde ihrer elfjährigen Vereinsgeschichte absolviert. So nah wie in dieser Saison war ihr erster deutscher Meistertitel noch nie. Am Mittwochabend festigten die Norddeutschen mit einem 35:28 über den HBW Balingen-Weilstetten ihre Spitzenstellung. Rekordchampion THW Kiel liegt fünf Punkte zurück auf Platz drei, die zweitplatzierten Füchse aus Berlin haben drei Punkte Distanz.

Doch auch nach dem 16. Bundesliga-Erfolg in Serie hob Trainer Martin Schwalb mahnend den Finger: "Auf uns wartet die schwerste Rückrunde aller Zeiten." In der zweiten Saisonhälfte muss der HSV sämtliche Spitzenspiele auswärts bestreiten: bei der SG Flensburg-Handewitt, bei den Füchsen Berlin, bei den Rhein-Neckar Löwen und beim THW Kiel. "Von daher war die erfolgreiche Hinrunde auch die Erfüllung unserer Aufgabe, wenn wir deutscher Meister werden wollen", sagte Schwalb, dessen Team in allen neun Heimspielen bislang keinen Punkt abgab.

Ihren einzigen Blackout hatten die Hamburger am ersten Spieltag der Saison mit dem 30:32 bei Frisch Auf Göppingen. Diese Scharte soll zu ungewöhnlichem Termin am 1. Weihnachtstag (Anwurf um 19 Uhr) in der Hamburger O2-Arena ausgewetzt werden. "Wir hatten den denkbar schlechtesten Start in die Serie", erklärte der Trainer. "Das wollen wir korrigieren."

Der polnische Linkshänder Marcin Lijewski vom HSV warnt die Schwaben schon einmal: "Da wird es keine Weihnachtsstimmung geben." Damit die Revanche gelingt, bittet Schwalb seine Schützlinge auch am Vormittag des Heiligen Abends zum Training: "Die Jungs sollen mehr an Göppingen als an Gänsebraten denken." Für den Rest der Serie will der HSV-Coach die letzten Prozente herauskitzeln: "In allen Mannschaftsteilen gibt es noch Dinge, die verbessert werden können."

Zum absoluten Weihnachtsfrieden hätte eigentlich nur noch die Vertragsverlängerung mit den beiden HSV-Urgesteinen Bertrand und Guillaume Gille gefehlt. Doch noch immer sind sich beide Seiten in Detailfragen nicht einig. Für das Hamburger Publikum wäre ein Abschied der Franzosen Bobo und Gino undenkbar. "Ohne Gille nicht ans Ziel", hieß es nicht ganz reimfest auf einem Plakat der Fans.

Und das Ziel ist klar: Am 4. Juni 2011 soll um die Meisterschale getanzt werden.