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LEICHTATHLETIK „Ich gebe die Hoffnung nicht auf“

SCM-Speerwerfer Matthias de Zordo arbeitet für sein Comeback und für die Hoffnung: "Ich will in Rio 2016 dabei sein."

23.09.2015, 23:01

Von Janette Beck

Magdeburg l Wenn es jemanden gibt, dem die Rolle des Pechvogels zugeschrieben werden kann, dann ist es Speerwerfer Matthias de Zordo. Doch der Ex-Weltmeister hat sich mit seiner seit Mai 2013 hinziehenden Verletzungsserie (inklusive zweimaligen Risses der Achillessehne) abgefunden und geht als selbsternannter „Berufsoptimist“ in die olympische Saison. „Egal, wie was hinter mir liegt und wie schwer der Weg in den letzten Jahren war. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und halte an meinem Ziel fest, in Rio 2016 dabei zu sein“, erklärt de Zordo, dessen Comebackversuch in der Vorsaison nicht an besagter Achillessehne, sondern letztlich an einer hartnäckigen Entzündung im Ellenbogen gescheitert war. „Ich will es mir, aber auch all jenen, die nach wie vor zu mir stehen und an mich glauben, beweisen, dass sich zu kämpfen lohnt“, so der Schützling von Trainer Ralf Wollbrück, der seit zwei Wochen locker und beschwerdefrei trainiert und ab Oktober „voll ranklotzen“ will. „Ich habe mich ja lange genug ausgeruht.“

Dass eine wegweisende Saison vor ihm liegt, weiß de Zordo, der nach verpatztem Olympia-Start 2012 in London vom SCM mit einem großzügigen Vierjahresvertrag an die Elbe gelockt worden war und bis Sommer 2016 die Optimalförderung in der Sportgruppe der Bundeswehr genießt, nur zu gut: „Es geht für mich um alles oder nichts.“ Und der 27-Jährige zeigt Verständnis für den hinter vorgehaltener Hand gemachten Vorwurf, zwar mit einer Bestleistung von 88,36 Metern und als Weltmeister zum SCM gekommen zu sein, aber danach nur wie ein Weltmeister abkassiert zu haben. „Wenn jemand wie ich seit drei Jahren keinen Wettkampf für den Verein bestritten hat, der einen Monat für Monat fördert, dann ist das auch aus rein wirtschaftlicher Sicht problematisch.“ Doch auch für ihn sei es „eine Sch...Situation, ich habe mir das auch ganz anders vorgestellt.“

Um so wichtiger sei es, so früh wie möglich mit positiven Nachrichten aufzuwarten. Der Saisoneinstieg ist für Mai vorgesehen. De Zordo: „Ideal wäre es, wenn ich nur ein, zwei Wettkämpfe brauchen würde, um die Olympia-Norm von 83 Metern abzuhaken. Bleibe ich gesund, sollte das machbar sein.