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Bobsport Eine große Aufgabe für Korona

MSC-Anschieber Kevin Korona will Weltmeister werden: Doch im Kampf um einen Platz im Vierer von Maximilian Arndt ist die Konkurrenz groß.

Von Daniel Hübner 06.01.2016, 23:01

Magdeburg l Marko Hübenbecker hat ein Faible für aussagekräftige Bilder. Von Lake Placid (USA) aus sendete der Anschieber vom Mitteldeutschen Sportclub (MSC) per Facebook ein Foto, das sehr deutlich die Bedingungen auf der Olympiabahn von 1980 dokumentiert: Ein sehr langer Eiszapfen hängt nämlich an seiner Nase. Dort, wo am Wochenende der 4. Saisonweltcup für die Bobsportler und Skeleton-Piloten ausgetragen wird, herrschen minus 29 Grad Celsius – am Tag. Da wird einem kalt ums Herz.

Durch diesen Frost muss auch Hübenbeckers Vereinskollege Kevin Korona gehen, der erst seine dritte Saison bestreitet, aber bereits einen großen Erfolg aufzuweisen hat. Vor neun Monaten feierte der 27-Jährige seinen ersten Weltmeister-Titel. „Das war die Euphorie pur“, erinnerte sich der Nürnberger. In Winterberg siegte er damals im Vierer des Piloten Maximilian Arndt (Oberhof). Koronas kurzfristiges Ziel lautet für die WM in Innsbruck (Österreich/8. bis 21. Februar) deshalb: „Wir wollen den Titel verteidigen.“ Das mittelfristige Ziel heißt: „Ich möchte bei Olympia 2018 auf das Podium fahren.“

Das ist für ihn nicht nur in der Eisrinne eine große Aufgabe. Denn in der Mannschaft von Arndt muss sich der ehemalige Leichtathlet einer starken Konkurrenz zu erwehren, um sich einen Platz im WM-Vierer zu sichern. Kevin Kuske, Alexander Rödiger, Martin Putze und Ben Heber: „Das liest sich wie die Hall of Fame der Anschieber“, so Korona. „Ich habe vor den Namen großen Respekt. Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Und wir sind alle auf Augenhöhe.“

Der Lehramtsstudent für Wirtschaft und Sport spürt keinen Neid und keine Missgunst in der Mannschaft. „Jeder hilft jedem, das ist eine große Familie“, betonte Korona. „Und jeder muss seine Leistung bringen und der Pilot über die Besetzung entscheiden.“ Arndt hatte in den bisherigen Weltcups verschiedene Formationen probiert. „Das war sehr fair, jeder hat eine Chance bekommen“, erklärte Korona. Arndts Entscheidung wird nach der Übersee-Tour fallen.

Dann wird auch klar sein, ob Andreas Bredau (MSC) gemeinsam mit Hübenbecker in den Schlitten von Pilot Nico Walther (Oberbärenburg) steigen kann. Der 31-Jährige ist auf Anraten von Bundestrainer Christoph Langen und nach einem Muskelfaserriss nicht nach Lake Placid gereist. „Ich trainiere in Oberhof, und das ist okay für mich“, berichtete Bredau. Eventuell soll es nach der Übersee-Tour noch einen Test geben für die potenziellen WM-Anschieber. Bredau: „Mal sehen, was letztlich rauskommt.“