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Galopp Außergewöhnlicher Renntag im Herrenkrug

Es gibt gleich "zwei Renntage" an einem Tag in Magdeburg - einen fiktiven für den Dreh von "Polizeiruf 110" und einen echten.

Von Uwe Tiedemann 05.09.2019, 01:01

Magdeburg l Wer auf das Ankündigungsplakat des Renn-Vereins für den vierten Renntag in der Landeshauptstadt geschaut hat, dem wird die ungewöhnlich frühe Startzeit aufgefallen sein: 9 Uhr. Das liegt daran, dass vormittags Dreharbeiten für den Magdeburger „Polizeiruf 110“ mit dem Titel „Totes Rennen“ durchgeführt werden. Ab 14  Uhr dann der normale Renntag steigt. „Eigentlich sind es sogar drei Renntage, denn gedreht wird auch schon am Freitag“, erläuterte der Marketingverantwortliche und Technische Leiter, Jens Hitzeroth, am Mittwoch in der Pressekonferenz.

Dass die Verantwortlichen zuletzt mächtig Stress hatten, versteht sich von selbst, doch, so Hitzeroth, nehme man die solche Herausforderung mit den Dreharbeiten natürlich auch gerne an. Und was das eigentlichen Renngeschehen anbetrifft, so verkündete Vize-Präsident Bernd Busse am Mittwoch nicht ohne Stolz ein großes Feld: „72 Starter in sieben Rennen, können sich sicher sehen lassen. Und das bei freiem Eintritt.“

Hinzu kommt, dass der Renn-Verein am Sonnabend Alleinausrichter ist, also keine größeren Parallelveranstaltungen in Magdeburg stattfinden. So ist die Chefetage heilfroh, dass die Handballer des SCM im Bundesliga-Topspiel erst um 18.10 Uhr auf den THW Kiel treffen. Das letzte Rennen im Herrenkrug soll um 17 Uhr gestartet werden. Hitzeroth: „Das passt doch.“

Im Hauptrennen, dem Preis der Städtischen Werke, geht es ab ca. 16 Uhr über 2050 Meter um ein Preisgeld von 9000  Euro. Und es nimmt ein Reiter teil, den man schon lange nicht mehr in Magdeburg gesehen hat: Andrasch Starke. Klar, dass der 45-Jährige, der sich 2018 zum neunten Mal das Jockey-Championat sicherte, zum Favoritenkreis zählt. Gelingen soll dies mit dem fünfjährigen Wallach „Cioccoholic“ aus dem Stall von Marco Angermann (Leipzig). Ein zweites Mal steigt Starke im siebten und letzten Rennen über 1800  Meter in den Sattel.

„Er war zuletzt kurz nach der Wende als junger Bengel bei uns. Es ist schon ein Highlight, dass er hier reitet“, sagte der Renntechnische Leiter, Ronald Gaedecke. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Top-Jockey auch tatsächlich erscheint und nicht doch noch kurzfristig absagt.

Ein weiterer Höhepunkt ist am Sonnabend der vorletzte Lauf zur Mitteldeutschen Galoppserie. In drei Kategorien werden dabei Preise ausgelobt. Bei den Trainern dürfte Frank Fuhrmann aus Möser der Titel kaum noch zu nehmen sein, führt er doch mit 24 Punkten souverän vor Roland Dzubasz (Berlin-Hoppegarten/10). Fuhrmann schickt am Sonnabend sieben Vierbeiner ins Rennen. Das Finale der Mitteldeutschen Galoppserie wird dann am 28. September in Dresden ausgetragen.

Übrigens: Es ist nicht das erste Mal, dass auf der Bahn im Herrenkrug ein Film gedreht wird. Innerhalb der neunteiligen Serie „Jockei Monika“ in der Zeit vom 23. Oktober bis 18.  Dezember 1981 im ersten Programm des DDR-Fernsehens war auch Magdeburg einmal Produktionsstätte. Im Mittelpunkt stand seinerzeit die Schülerin Monika Zeller, gespielt von Miroslava Šafránková, die in einer kleinen DDR-Gemeinde auf dem Lande wohnte und den Wunsch hegte, Jockey zu werden.