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Leichtathltik Mit dem letzten Wurf nach Nikosia: Janssen vom SCM startet beim Wintercup

Schlappe Beine, aber schon viel Kraft: Diskushüne Henrik Janssen vom SC Magdeburg hat sich für den Europacup in Zypern qualifiziert. Dabei geht es erst im März ins Wurftraining.

Von Daniel Hübner 18.02.2025, 18:53
Henrik Janssen hat bislang Kraft trainiert. Jetzt kommen die Würfe.
Henrik Janssen hat bislang Kraft trainiert. Jetzt kommen die Würfe. IMAGO/IPA Sport

Halle/Magdeburg - Bislang war die Plane an der Wand sein ständiger Begleiter. In der Trainingshalle in Potsdam hat Henrik Janssen unzählige Male gegen diese geworfen, „aber nur einmal draußen“, berichtete Jörg Schulte, der Trainer. „Und dann waren es auch nur 15 Würfe“, betonte wiederum sein Schützling. Das machte den Einstieg in den ersten Wettkampf natürlich etwas schwieriger. „Ich musste mich den Bedingungen erst anpassen und in den Wettkampf reinfinden“, bestätigte Janssen. Zumal sich Janssen bislang vor allem im Kraftaufbau befand. Aber Schulte hat auch festgestellt: „Er ist physisch so gut drauf wie nie.“ Und genau das war beim deutschen Winterwurf in Halle der Faktor, der den Diskushünen vom SCM zum Sieg führte.

Denn im letzten seiner sechs Versuche „hat er sich noch die Siegerweite rausgewürgt“, erklärte Schulte mit einem Lächeln. Bei Minusgraden, aber zumindest in einem trockenen Ring. Janssen katapultierte die zwei Kilogramm schwere Scheibe auf 64,42 Meter und damit von Platz drei zum Sieg, der ihn wiederum zum Winterwurf-Europacup nach Nikosia (Zypern) führt. Was in Schultes Planung ganz hervorragend passt. Denn: „Der Wettkampf findet im Vorfeld unseres Trainingslagers in Nikosia statt“, berichtete der 48-Jährige. Am 15./16. März ist Janssen beim ersten internationalen Wettkampf der Saison gefordert.

Er hatte ziemlich schlappe Beine, und Henrik ist jemand, der frische Beine braucht, um weit zu werfen.

Janssens Trainer Jörg Schulte

Janssen selbst war eher semizufrieden mit seiner Leistung in Halle, wo es ziemlich kalt, der Diskusring aber trocken war. „Es war technisch nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagte der 26-Jährige: „Der Wurf hat sich noch nicht so super angefühlt, da fehlt noch ganz schön Länge. Aber wir tasten uns langsam ran, dafür waren die 64 Meter recht solide.“ Schulte weiß: „Er hatte ziemlich schlappe Beine, und Henrik ist jemand, der frische Beine braucht, um weit zu werfen. Aber die gibt es bei mir im Winter nicht.“ Bankdrücken, Kniebeuge mit der Langhantel: das große Programm für den Muskelaufbau geht der Wurfspitze voraus. Dafür wiederum sei vor allem der letzte Wurf „mehr als zufriedenstellend“ gewesen.

In die Wurfspitze steigen die Schulte-Schützlinge, zu denen auch der Olympia-Sechste von Paris, Clemens Prüfer, gehört, also im März ein. Schulte: „Dann werden wir auch die Dynamik hinkriegen, damit er im Sommer weit werfen kann.“ Janssen hofft: „Dann wird auch das Wetter ein bisschen besser sein als in Halle.“