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Rudern SCM-Ruderer Syring ist gefrustet

Frust statt Jubel bei Philipp Syring. Der SC Magdeburg-Ruderer musste seinen Traum von einer WM-Medaille vorerst begraben.

Von Daniel Hübner 14.09.2018, 01:01

Plovdiv/Magdeburg l Reden war auch zwei Stunden nach dem verpassten Finaleinzug nicht seine Sache. Philipp Syring vom SC Magdeburg hätte sich am Donnerstag lieber irgendwo verkrochen, wäre lieber mit seinem Frust alleine geblieben. So wie alle aus dem Doppelvierer des Deutschen Ruderverbandes (DRV), der bei der Weltmeisterschaft in Plovdiv mit einem vierten Platz im Hoffnungslauf aus dem Medaillenrennen gefahren war.

„Wir sind schweigend auseinander gegangen“, erklärte Syring zur Stimmung nach dem Lauf. Die vier Athleten hatten sich als Minimalziel das A-Finale gesetzt. Stattdessen kämpfen sie nun am Sonnabend im kleinen Endlauf um die Ränge sieben bis zwölf. „Da kann es für uns nur um die Ehre gehen“, weiß Syring, der vergeblich nach einem Grund für das Ausscheiden suchte: „Ich kann es mir wirklich nicht erklären.“

Zumindest wurde eines offenbar: Die bekannte Schwäche auf den letzten 500 Metern konnten Syring sowie Schlagmann Stephan Krüger, Hans Gruhne und Ruben Steinhardt auch diesmal nicht ablegen. Schon bei ihrem zweiten, dritten und vierten Rang bei den Weltcups dieser Saison verlor die Mannschaft im letzten Viertel der 2000 Meter regelmäßig den Rhythmus. „Vielleicht war es Kopfsache“, meinte Syring zum Rennen in Plovdiv: „Denn auf den ersten 1500 Metern sind wir eigentlich megastark gefahren.“

So stark, dass der Rückstand auf die zweitplatzierten Italiener nur 38 Hundertstel zu diesem Zeitpunkt betrug. Und dieser zweite Rang hätte bereits zum Finaleinzug gereicht. Stattdessen brach die DRV-Crew völlig ein, musste nicht nur starke Niederländer und starke Italiener, sondern zum Ende auch noch die Briten ziehen lassen. Im Ziel – nach 5:48,13 Minuten – hatten die Deutschen 5,43 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Syring: „Das hat keiner erwartet.“ Deshalb ist es kaum ein Trost, dass den amtierenden Weltmeister Litauen und Vizeweltmeister Großbritannien das gleiche Schicksal ereilte.

Der Doppelvierer der Frauen hat indes Erwartungen erfüllt: Das Team um Marie-Catherine Arnold fuhr als Zweiter des Semifinals in den Endlauf. Und Oliver Zeidler sorgt im Einer weiter für Furore: Der 22-Jährige erreichte per Start-Ziel-Sieg im Viertelfinale die Runde der besten Zwölf und wahrte damit alle Medaillenchancen. Der Vierer ohne Steuermann erreichte ebenfalls den Endlauf.