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schweigeminute, WIEDERSEHEN UND HALLOWEEN  SBB Baskets gegen Hagen: Besondere Momente werden in Erinnerung bleiben 

Die Niederlage der SBB Baskets gegen Phoenix Hagen gerät mit der Zeit bestimmt in Vergessenheit. Anders verhält es mit emotionalen Situationen am Freitagabend in der Halle. 

Von Yannik Sammert Aktualisiert: 01.11.2025, 02:02
Unter anderem diese zwei Fans hatten sich verkleidet.
Unter anderem diese zwei Fans hatten sich verkleidet. (Foto: Imago Images/Steinsiek.Ch)

Magdeburg - Es gab am Freitag viele Situationen, wo die Zuschauer nach guten Aktionen der SBB Baskets begeistert aufstanden. Und am Ende der Zweitliga-Partie klatschen die Fans trotz der Niederlage. „Die Jungs haben sich das verdient, weil sie alles auf dem Feld gelassen haben“, sagte Coach Eiko Potthast. Es waren Momente, die im Vergleich zum Heimspiel gegen Koblenz einen Kontrast ergaben. Bei der Partie vor rund zwei Wochen hatte sich die Halle nach dem Ertönen der Schlusssirene schnell geleert, die 76:105-Pleite da machte den Zuschauern gar keinen Spaß.

Allein schon aufgrund der veränderten Emotionen war die Begegnung gegen Phoenix Hagen nun eine Verbesserung. Obwohl die Baskets zum vierten Mal in Folge verloren, deutlich mit 79:111. „Wir haben zwar nicht gewonnen, aber es auf ein wichtiger Schritt auf unserem Weg“, meinte Potthast. Zu diesem Fazit kamen Potthast und Co. trotz Niederlage, weil eine sehr ordentliche Leistung inklusive Intensität gelang. Nur trafen sie auf einen überragenden Gegner, der in Liga eins aufsteigen will und sich nach sechs Siegen aus sechs Partien dabei in einer enormen Favoritenrolle befindet.

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Die Gäste warfen fantastisch und nutzten selbst kleine Fehler. Für einen Heimsieg hätten mögliche Kipp-Punkte nicht immer zugunsten von Hagen verlaufen dürfen. Und für die XXL-Überraschung wäre ein anderes erstes Viertel (15:34) nötig gewesen. „Sehr schlecht“ fand Potthast die Anfangsphase. Enorm fiel die Steigerung danach aus. Weder mit dem Positiven noch dem Negativen wollen sich die Baskets lang beschäftigen. Potthast: „Der Fokus muss auf den nächsten Wochen liegen.“ Auf vier Partien gegen Konkurrenten im Abstiegskampf hinterher.

Wenngleich die sportliche Ebene der Hagen-Begegnung in den Hintergrund rückt, werden Geschehnisse abseits des Parketts in Erinnerung bleiben. Etwa die Entscheidung der Baskets, Halloween zu zelebrieren. Geschäftsführerin Cindy Rössel sprach im Nachgang von „coole Kostümen“ und die anwesenden Kinder freuten sich über die verteilten Süßigkeiten. Rössel sah Halloween indes auch als Grund, dass mit 1.154 Zuschauern diesmal weniger kamen als bei den ersten beiden Heimspielen: „Das hat uns auf jeden Fall ein paar Familien genommen.“

In dem Zusammenhang war sie mit der Zuschauerzahl zufrieden. Indes fiel auf, wie reibungslos die dritte Ligapartie nach dem Umzug in die Wolfgang-Lakenmacher-Halle über die Bühne ging. Ebenso besonders wie das Halloween-Motto war das Kommen der ehemaligen Baskets-Akteure Bill Borekambi und Alvin Onoyau. Rössel: „Super, dass sie uns vor Ort supportet haben.“ Zudem außergewöhnlich: Hagen-Flügelspieler Dominick von Waaden trat erstmals als Gegner bei seinem Ex-Team an. „Es war absolut toll, bekannte Gesichter zu sehen“, so der beliebte Rückkehr, den sie herzlich empfingen.

Ein ganz spezieller Abend für Kevin Magdowski

Indes gab es bei der Partie eine tragische und gemeinschaftliche Komponente. Am 31. Oktober 2017 verstarb der damalige Hagen-Coach Matthias Grothe an Krebs. Zum Jahrestag am Freitag gedachten alle Menschen in der Halle ihm liebevoll. „Das war für uns selbstverständlich“, äußerte Kevin Magdowski. Für den sportlichen Leiter der SBB Baskets hatte die Ansetzung der Partie gegen Hagen auf den 31. Oktober persönlich eine schier unglaubliche Note. Denn nach dem Tod des legendären Grothe war es Magdowski, der das Traineramt übernahm.

Entsprechend emotional fühlte es sich für ihn am Freitag an. Die Erinnerungen an ein schönes wie trauriges Kapitel in seiner Laufbahn wurden wieder präsenter. „Damals hat die ganze Stadt geweint“, blickte er zurück. Und mit einem Lächeln schwärmte Magdowski: „Phoenix Hagen ist ein toller Verein. Vor allen die Fans sind ein Traum.“ Die bemerkenswert vielen und lautstarken mitgereisten Hagen-Anhänger freuten sich sehr, ihn am Freitag mal wiederzusehen. Magdowski gab eine Runde Bier aus. Es war einer dieser Momente, der von der Partie gewiss im Gedächtnis bleibt.

SBB Baskets: Henson 17, Ceesay 12, Paulauskas 12, Stewart 11, Bonga 8, Bogdanov 8, Kondo 6, Benjamin 5, Koppke