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Handball / SCM Bitter glaubt an den SCM

Am Pfingstwochenende steigt in Mannheim das Final Four um die Krone in der European Handball League. Nationaltorwart Jogi Bitter hält seinen Ex-Club SCM für titelreif.

Von René Miller Aktualisiert: 20.5.2021, 16:17
Jogi Bitter hat viel Erfahrung in Final-Four-Turnieren sammeln können. Am Wochenende wird er den Finaltag in der European Handball League für DAZN als Experte kommentieren.
Jogi Bitter hat viel Erfahrung in Final-Four-Turnieren sammeln können. Am Wochenende wird er den Finaltag in der European Handball League für DAZN als Experte kommentieren. Foto: dpa

Magdeburg l Wie man mit dem SC Magdeburg einen internationalen Titel gewinnt, kennt Johannes „Jogi“ Bitter aus eigenem Erleben. 2007 gewann der Torwart mit den Grün-Roten im Finale gegen Aragon aus Spanien den EHF-Cup. Sein erster Titel mit einem Verein überhaupt. Und für den SCM der letzte große Erfolg auf europäischer Bühne. Am Pfingstwochenende nehmen die Magdeburger erneut Anlauf und wollen beim Final Four in Mannheim die erste Auflage der European Handball League gewinnen. Bitter ist auch wieder dabei. Der 38-Jährige kommentiert bei DAZN den Finaltag als Experte.

Nationaltorwart als Experte bei DAZN dabei

„Ich kommentiere bei DAZN seit zwei Jahren die Champions League und das macht mir auch Riesenspaß. Weil jetzt drei deutsche Clubs im Final Four der European Handball League stehen, bin ich auch in diesem Wettbewerb dabei und freue mich schon sehr darauf“, sagt Bitter, der allerdings nicht ganz neutral am Mikrofon sein dürfte. Bitter: „Ich muss und werde natürlich objektiv sein. Aber als alter Magdeburger ist das eine Prozent mehr natürlich zugunsten des SCM.“ Die Grün-Roten bekommen es Sonnabend im Halbfinale mit Wisla Plock (18 Uhr) zu tun. Das andere Halbfinale (20.45 Uhr) bestreiten die Füchse und die RN Löwen.

Da Bitter in dieser Saison mit Stuttgart gegen die drei deutschen Klubs bereits gespielt hat, kann er die Stärken und Schwächen der Teams auch sehr genau einschätzen. Bitter: „Dieses Final Four ist extrem ausgeglichen. Die deutschen Clubs sind alle in Schlagweite zur Champions League. Ich habe auch schon einiges von Plock gesehen und muss sagen, dass das eine richtig gute Mannschaft ist. Von den vier Teams kann wirklich jeder den Pokal holen.“

Torwartspiel entscheidend

Wie immer bei solchen Turnieren wird vieles vom Torwartspiel abhängen. Auch wenn Jannick Green am vergangenen Sonntag bei der Niederlage gegen DHfK Leipzig einen gebrauchten Tag erwischte, ist der Däne im Tor des SCM eine feste Größe. Auch Dejan Milosavljev von den Füchsen Berlin und Andreas Palicka von den Rhein-Neckar Löwen gehören zu den Top-Torhütern der Bundesliga und nehmen drei der vier obersten Plätze in der aktuellen Paradenliste ein. Adam Morawski steht auch nicht zufällig im Tor der polnischen Nationalmannschaft. Bitter: „Alle Teams haben richtig gute Keeper, die in der Lage sind, den entscheidenden Ausschlag zu geben. Ich bin sehr gespannt, wer sein Level am besten abrufen und seiner Mannschaft dadurch richtig helfen kann.“

Auch ohne grün-rote Brille hält der Nationaltorwart, der aktuell noch aufgrund einer Meniskus-Operation pausieren muss, seinen früheren Club für leicht favorisiert. Bitter: „In den letzten Spielen lief es beim SCM zwar nicht mehr total rund und optimal. Aber vom Gefühl her würde ich auf den SCM tippen. Denn immer, wenn es darauf ankam, waren die Magdeburger extrem stabil. Sie wirken trotz der letzten Niederlagen auch vom Kollektiv her gefestigt. Der SCM kann einen richtig schnellen Ball spielen. Wenn es läuft, sieht das alles sehr flüssig aus. Wichtig für die Magdeburger ist auch, dass Michael Damgaard wieder gut drauf ist. Das gibt die nötigen Alternativen im Angriffsspiel.“

Der Däne warf zuletzt 23 Tore in zwei Spielen, stellte dabei mit seinen 14 Treffern im Spiel beim Bergischen HC sogar einen neuen persönlichen Rekord auf. Eine wichtige Rolle spielt auch Omar Ingi Magnusson. Der Isländer ist mit 81 Treffern aktuell bester SCM-Werfer im Europacup. Bei Plock führt Michal Daszek mit 62 Toren, bei den Füchsen Hans Lindberg mit 57 Toren und bei den Löwen Jerry Tollbring mit 56 Toren die interne Schützenliste an.

Heimvorteil ist auch Druck

Und wie schätzt Bitter die anderen deutschen Clubs ein? „Die Füchse blieben in der Saison bisher hinter den Erwartungen zurück. Das erhöht den Erfolgsdruck, und dann sieht im Spiel vieles eher nach Kampf aus. Und die Löwen haben einen angeschlagenen Kader. Ich teile auch nicht die Meinung, dass das Turnier in eigener Halle ein Vorteil ist. Ich habe es mit dem HSV in den Final-Fours um den DHB-Pokal erlebt, dass das auch viel zusätzlicher Druck sein kann.“

Bitter hat mit dem HSV fünf Final-Four-Turniere gespielt und dabei nur einmal (2010) den Pokal gewonnen. In der Champions League waren es vier Halbfinals, davon zwei im Final-Four-Modus mit dem Triumph 2013. Der Bald-Wieder-Hamburger kennt sich also bestens aus, wenn es richtig spannend wird. Bitter: „An diesem Wochenende entscheiden Kleinigkeiten und die Tagesform. Wichtig ist auch, gleich im Halbfinale dominant aufzutreten, um ein gutes Gefühl zu bekommen.“

Jannick Green (SC Magdeburg)
Jannick Green (SC Magdeburg)
Foto: Eroll Popova
Andreas Palicka (RN Löwen)
Andreas Palicka (RN Löwen)
Foto: imago images
Dejan Milosavljev (Füchse Berlin)
Dejan Milosavljev (Füchse Berlin)
Foto: imago images
Adam Morawski (Wilsa Plock)
Adam Morawski (Wilsa Plock)
Foto: imago images