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SC Magdeburg Torwart Jannick Green überragt bei SCM-Sieg gegen Melsungen

Der SC Magdeburg hat in der Bundesliga wieder Fahrt aufgenommen. Mit 31:27 schlugen die Grün-Roten die MT Melsungen und verteidigten nach Minuspunkten gerechnet den 3. Tabellenplatz.

Von René Miller Aktualisiert: 19.4.2021, 05:20

Magdeburg. Nachdem SCM-Trainer Bennet Wiegert bei Sky das Spiel gegen Melsungen analysiert hatte und in die Kabine wollte, drehte er sich noch einmal um, sah den auf sein Interview wartenden Jannick Green und kam zurück. „Das war richtig stark“, sagte der Coach und klatschte mit seinem Torwart ab. Von überragend bis Weltklasse wurden die lobenden Worte für den SCM-Keeper nach dem 31:27 (15:13) der Grün-Roten umrahmt.

15 Paraden und eine Fangquote von 36 Prozent

So gelassen und souverän wie Green zuvor die Bälle des Gegners hielt, nahm er auch das Lob in Empfang. „Das war okay heute“, bestätigte der Däne gewohnt bescheiden. Dass hinter seinem Namen auf dem Statistikzettel insgesamt 15 Paraden standen und die Fangquote 36 Prozent betrug, war aber ein wichtiges Fundament für den Sieg. Allein sechs Würfe, darunter einen Siebenmeter, parierte er von Melsungens Rechtsaußen Timo Kastening, der trotzdem mit acht Toren bester Werfer seines Teams wurde. Und einen der Würfe von Rückraum-Shooter Julius Kühn hielt Green sogar fest.

Zählt der Torwart seine Paraden eigentlich selbst mit? „Am Anfang zähle ich immer noch mit. Aber wenn dann zuviel passiert, bekomme ich das nicht mehr so hin“, verriet der 32-Jährige und redete trotz des wichtigen Sieges nicht alles schön. Green: „Wir haben ein paar Fehler zuviel im Angriff gemacht und dadurch unnötige Gegenstöße bekommen.“

Erste Führung nach elf Minuten

So liefen die Grün-Roten zunächst einem Rückstand hinterher. Erst nach elf Minuten waren die Gastgeber durch Christian O’Sullivan beim 6:5 erstmals in Führung gegangen. Nach 18 Minuten gab es dann die erste Zwei-Tore-Führung (9:7). Aber weil Omar Ingi Magnusson nicht wie gewohnt traf und sogar zwei Siebenmeter vergab, waren die Gäste neun Sekunden vor der Pause auf 14:13 dran. Nach einer Auszeit traf O’Sullivan aber noch zum 15:13.

Magnussons ungewohnte Wurfschwäche hatte aber gesundheitliche Gründe. Der Isländer klagte am Vormittag über Unwohlsein und bekam erst kurz vor dem Spiel grünes Licht. Nach dem Seitenwechsel hatte er sich dann aber warm geworfen und steuerte noch fünf Tore zum Sieg bei.

Spannung zehn Minuten vor Schluss

Als Lukas Mertens nach 42 Minuten mit einem Gegenstoß die Magdeburger mit 22:17 in Führung brachte, schien der SCM endgültig auf der Siegerstraße zu sein. Aber es wurde doch noch einmal richtig spannend. Bei einem Gegenstoß des SCM wurde ein Foul an Magnusson nicht geahndet und Melsungen verkürzte dadurch zehn Minuten vor Schluss auf 26:23 und kurz darauf sogar auf 26:24.

Und beim 28:26 für den SCM hatte Finn Lemke beim Gegenstoß sogar die große Chance, es noch spannender zu machen. Doch der Ex-Magdeburger scheiterte am überragenden Green, der auch das Titelrennen noch nicht komplett abgehakt hat. Green: „Wir haben bestätigt, dass wir eine gute Mannschaft sind und immer für etwas infrage kommen.“

Damgaard mit sieben Toren bester Werfer

Wichtig für die kommenden Aufgaben war deshalb auch der starke Auftritt von Michael Damgaard. Der legte nach dem Seitenwechsel richtig los, traf bei acht Versuchen siebenmal und war damit bes-ter Magdeburger Werfer. Wiegert: „Das hat Mika richtig gut gemacht und es ist schön, so einen Impuls von der Bank aus bringen zu können.“

Denn so deutlich der Erfolg am Ende auch ausfiel. Normal ist das angesichts des namhaften Kaders von Melsungen nicht. Wiegert: „Wir haben das Spiel gut angenommen und unseren Plan verfolgt. Der Sieg macht uns auch deshalb stolz, weil Melsungen für uns ein direkter Konkurrent um die Tabellenplätze ist.“