Handball / SCM Gullerud kehrt stolz zurück
Auf die Handballer des SC Magdeburg wartet Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) bei GWD Minden die nächste Bundesliga-Pflichtaufgabe. Mit einem Sieg wäre der Sprung auf Rang drei in der Tabelle geschafft. Für den Ex-Mindener Magnus Gullerud ist es außerdem ein ganz besonderes Spiel.

Magdeburg/Lübbecke - Den heutigen Tag hat sich Magnus Gullerud im Spielplan besonders dick angekreuzt. Denn die Partie bei GWD Minden (18.30 Uhr, Sky) ist für den Kreisläufer des SC Magdeburg mit vielen Gefühlen verbunden. Vier Jahre lang hat Gullerud für die Ostwestfalen gespielt. Doch durch die Corona-Pandemie konnte er sich nicht richtig verabschieden. Dass seine fünf Tore beim 26:29 gegen den THW Kiel am 4. März seine letzten Treffer im grün-weißen Trikot sein würden, war nicht abzusehen. Nach dem Abbruch der Saison musste sich der Norweger auch noch über eine Videobotschaft verabschieden.
Wechsel mit Titel-Hoffnung
Und jetzt kehrt er als Europacup-Sieger zurück. Gullerud: „Um international zu spielen und echte Titelchancen zu haben, bin ich ja aus Minden nach Magdeburg gewechselt. Dass es nun gleich im ersten Jahr geklappt hat, ist ein Traum. Darauf bin ich auch mächtig stolz und kann darüber auch bei meiner Rückkehr erzählen. Von den alten Kollegen habe ich nach unserem Sieg am vergangenen Sonntag auch zahlreiche Nachrichten bekommen.“
Fast 300 Tore für Minden
Im Februar hat Gullerud die alten Kollegen beim Spiel in Magdeburg zwar schon einmal wiedergetroffen. „Aber das Auswärtsspiel ist natürlich spezieller, weil ich da auch viele Leute aus dem Umfeld sehe. Ich freue mich wirklich sehr drauf, weil ich vier tolle Jahre in Minden hatte und dort Bundesligaspieler geworden bin“, sagt Gullerud, der in 116 Bundesliga-Einsätzen 287 Tore für Minden erzielt hat.
Spiel in Essen mental schwierig
Dass der Norweger seinem Ex-Club im Kampf gegen den Abstieg die Daumen drückt, ist völlig klar. Gullerud: „Geschenke gib es im direkten Duell trotzdem nicht. Schließlich wollen wir in der Bundesliga noch auf Rang drei.“ Für einen Sieg in Minden müssen sich die Grün-Roten gegenüber dem 31:26 bei TuSEM Essen aber gewaltig steigern. „Da haben wir uns lange schwergetan. Aber nach so einem Highlight wie dem Europapokal-Sieg ist es vor allem mental immer schwierig, sich gleich wieder auf das nächste Spiel richtig zu fokussieren“, berichtet der Kreisläufer.
Fans erst ab Juni dabei
Da die Magdeburger nach dem 31:26-Sieg bei TuSEM Essen am Donnerstagabend gar nicht erst an die Elbe zurückkehrten, sondern direkt nach Ostwestfalen gefahren sind, war auch gestern schon genug Zeit, das eine oder Gespräch zu führen. Gullerud: „Schade nur, dass noch keine Fans in die Halle dürfen.“ Erst ab Juni sind in der Lübbecker Merkur Arena bis zu 600 Zuschauer erlaubt.
Weil der SCM letztmals im Oktober 2016 gegen Minden (24:34) verloren hat, spricht die Statistik natürlich für den SCM. Gullerud: „Aktuell ist Minden aber gut drauf. Was die Mannschaft kann, hat sie auch in Magdeburg gezeigt. Da haben wir ja nur ganz knapp mit 29:28 gewonnen.“
Minden ist gut drauf
Was auch Trainer Bennet Wiegert nicht vergessen hat. „Minden hat am Mittwoch unglücklich beim Bergischen HC verloren, weil BHC-Torwart Tomas Mrkva mit 22 Paraden einen überragenden Tag hatte. Zuvor waren die Mindener aber fünf Spiele unbesiegt. Da müssen wir aufpassen. Und gegenüber unserem Spiel in Essen ist Minden noch einmal eine Nummer schwieriger, weil diese Mannschaft noch mehr Qualität und Erfahrung hat“, warnt der SCM-Coach.
Zwei Spiele in 48 Stunden
Dass seine Mannschaft nach dem anstrengenden Final-Four-Wochenende jetzt gleich wieder zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden bestreiten muss, macht die Aufgabe zusätzlich schwierig. Wiegert: „Die Jungs sind schon müde. Und Christian O’Sullivan ist wohl erneut nicht einsatzfähig.“ Hilfe gibt es aber bei der Corona-Testung aus Lemgo. Wiegert: „Unsere Tests für das Spiel in Essen reichen ja für Minden nicht mehr aus. Deshalb möchte ich mich sehr bei Lemgo bedanken, die uns helfen, jetzt rechtzeitig die erforderlichen Ergebnisse zu bekommen.“