Handball Magdeburgs Zehnder warnt vor Aufsteiger Bietigheim
Der SC Magdeburg muss am Sonntag (16.30 Uhr) in der Getec-Arena gegen Bietigheim ran. Obwohl der SCM klarer Favorit ist, warnt Manuel Zehnder vor dem Aufsteiger, denn er hat letzte Saison in Eisenach selbst erlebt, was mit der Unbekümmertheit eines Underdogs alles möglich ist.

Magdeburg. - Nach der Kür folgt für die Handballer des SC Magdeburg die Pflicht. Mit einer absoluten Energieleistung hatten die Grün-Roten am Mittwoch in der Champions League den FC Barcelona mit 28:23 in die Knie gezwungen. Ein Sieg, der den Magdeburgern eher nicht zugetraut wurde. Als Wendepunkt der Mini-Krise sollte viel mehr das Bundesligaspiel am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Bietigheim dienen. Schließlich sind Heimsiege gegen einen Aufsteiger auch in der ausgeglichenen Handball-Bundesliga ein absolutes Muss.
Gäste können ohne Druck aufspielen
Bennet Wiegert hört so etwas natürlich gar nicht gern. „Wir brauchen natürlich die Punkte, um unsere Ziele am Leben zu erhalten. Von einem Pflichtsieg möchte ich aber nicht sprechen. Denn Bietigheim hat eine gute Mannschaft und bisher mehr Punkte geholt, als so mancher von ihnen erwartet hatte“, betont der SCM-Coach. Und die Gäste können natürlich ohne Druck beim Meister aufspielen. Wiegert: „Das wird für Bietigheim deshalb natürlich eines der einfacheren Spiele. Und durch den bisherigen Saisonverlauf haben sie auch noch großes Selbstvertrauen.“
Das haben sich seine Jungs unter der Woche in der Königsklasse nach zuvor vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge aber auch endlich mal wieder geholt. Einer der Matchwinner gegen Barcelona war Manuel Zehnder, der sieben Tore zum Sieg beitrug und von der Stimmung in der Arena angetan war. „Dass die ganze Halle zusammen mit uns diesen Sieg unbedingt wollte, war schon sehr krass“, schwärmt der Schweizer, der sich immer besser ins Magdeburger Spielsystem einfügt.
Dass das nach seinem Wechsel kurz vor Saisonbeginn nicht von heute auf morgen klappt, war ja auch völlig normal. Dass er die deutsche Sprache spricht und schon seit 2022 in der Bundesliga spielt, kommt ihm natürlich entgegen. Als Torschützenkönig (277 Treffer) der letzten Saison ist er für die Gegner aber andererseits auch kein unbeschriebenes Blatt und muss sich in den Spielen der einen oder anderen Extra-Bewachung erwehren.
SCM will auch in der Bundesliga zurück in die Erfolgsspur
Aktuell hat Zehnder 24 Tore auf seinem Konto. Sieben davon hat er am vergangenen Spieltag in Hannover erzielt. Trotz der unglücklichen Niederlage schöpft der 25-Jährige auch aus diesem Spiel viel Mut. Zehnder: „Bis auf die ersten und die letzten fünf Minuten haben wir auch da schon ein sehr gutes Spiel gemacht. Deshalb war schon vor Barcelona nicht alles schlecht. Wir wissen aber auch, dass jetzt nicht automatisch gleich wieder alles gut ist.“ Um in der Erfolgsspur zu bleiben und weiter Selbstvertrauen für die insgesamt noch fünf Pflichtspiele bis zum Jahresende zu tanken, muss morgen natürlich ein Sieg gegen Bietigheim her. „Wir wissen, dass wir diese Partie unbedingt gewinnen müssen. Und jeder von uns ist auch professionell genug, um sich nach dem Highlightspiel am Mittwoch gegen Barcelona jetzt auf Bietigheim zu fokussieren. Denn wir müssen da auch in der Bundesliga den Bock umstoßen“, so Zehnder, der die Gefährlichkeit eines Aufsteigers aus eigenem Erleben in Eisenach kennt.
Die Thüringer wurden im Vorjahr als Absteiger gehandelt, hielten aber auf Rang 14 die Liga. Zehnder: „Bietigheim spielt ähnlich wie wir mit Eisenach frech auf und hat keine Angst vor der Liga.“ Das beweist vor allem das 28:28 vor zwei Wochen gegen Hannover. Gegen Melsungen und Gummersbach verlor der vom früheren spanischen Top-Handballer Iker Romero gecoachte Aufsteiger nur mit minus zwei. „Die haben gegen uns absolut nichts zu verlieren. Und für solche Teams ist es ja auch eine Ehre nach Magdeburg zu kommen. Das war es für mich mit Eisenach in der Vorsaison ja auch“, so Zehnder, der bei Grün-Rot aber inzwischen richtig angekommen ist.
HBL hat die ersten Spieltage im neuen Jahr terminiert
Die HBL hat die ersten Meisterschafts-Spiele für das neue Jahr terminiert. Für den SC Magdeburg geht es nach der Handball-WM am 8. Februar (Samstag) gleich mit einem Knaller in Kiel los. Anwurf des Klassikers beim THW ist 20.30 Uhr. Eine Woche später kommt die MT Melsungen in die Getec-Arena. Anwurf am 16. Februar (Sonntag) ist 15 Uhr. Dann muss der SCM nach Göppingen (23.2./16.30 Uhr) und empfängt am 2. März (16.30 Uhr) den VfL Potsdam. Und am 8. März (20.30 Uhr) wartet der ThSV Eisenach im alten Ost-Duell auf die Grün-Roten.