Handball SC Magdeburg geht mit Lagergren auf Löwen-Jagd
SCM-Rückraumspieler freut sich am Sonnabend in der Getec-Arena auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Das Team aus Mannheim ist aktuell eine Wundertüte mit vielen Top-Spielern.

Magdeburg - Albin Lagergren griff in den letzten Tagen besonders oft zum Handy, um Whats-App-Nachrichten in Richtung Mannheim zu schicken oder zu beantworten. Schließlich empfängt der SCM am Sonnabend in der Getec-Arena (18.30 Uhr/Dyn) die Rhein-Neckar Löwen, seinen Ex-Klub. „Ich freue mich natürlich, die alten Kollegen wiederzusehen. Allen voran meinen Landsmann Olle Forsell Schefvert, der ein guter Freund von mir ist. Und klar, da gehen einige Nachrichten hin und her“, verrät der Schwede, der im Sommer 2020 vom SCM zu den Löwen gewechselt war.
Wegen der damaligen Corona-Pandemie ging der Wechsel aber geräuschlos über die Bühne. Die Saison wurde ja Mitte März erst unterbrochen, dann abgebrochen. Und als im Juli wieder trainiert werden durfte, war Lagergren weg. Als er zwei Jahre zuvor vom IFK Kristianstad kam, sorgte er aber gleich für ordentlich Furore. „Albin hat uns von Anfang an auf ein anderes Niveau gebracht“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert damals. Ohne große Anlaufprobleme in einer neuen Liga glänzte er als Vorbereiter mit einem guten Auge für die Mitspieler und erzielte im Durchbruch oder im Gegenstoß auch selbst immer wieder Tore. Zum Tempospiel des SCM war er das perfekte Puzzleteil.
Allerdings passte es dann ausgerechnet im Pokalfinale 2019 gegen den THW Kiel verletzungsbedingt nicht mehr. Lagergren zog sich in der 21. Minute einen Mittelfußbruch im rechten Fuß zu. Der SCM verlor 24:28 und Lagergren fiel lange aus. Als er dann nach der EM 2020 wieder richtig eingreifen wollte, wurde alles von Corona gestoppt.
Lagergren warf Löwen zum Pokalsieg
Aufgrund der langen Pause lief es auch bei den Löwen zunächst nicht sofort rund. Lagergren: „Ein bisschen Anlaufzeit habe ich da schon gebraucht. Richtig toll lief es aber in der letzten Saison, wo wir dann ja auch den Pokal geholt haben.“ Und zwar in einem packenden Finale mit Siebenmeterwerfen gegen den SCM (36:34).
Und es war im April ausgerechnet Lagergren, dem das entscheidende Tor beim Nervenkrimi gelang. Und weil es neben dem kommenden Bundesligaspiel direkt nach der EM am 3. oder 4. Februar 2024 auch im Viertelfinale des DHB-Pokals ein weiteres Wiedersehen mit den Löwen in Magdeburg gibt, kann Lagergren den Grün-Roten nun helfen, sich für das verlorene Finale entsprechend zu revanchieren. Aber erst einmal müssen zwei Punkte für die Verteidigung der Tabellenspitze in der Bundesliga her. Und auch wenn die Löwen schon 14 Minuspunkte kassiert haben, gehören sie mit ihrem Kader zu den Top-Teams.
Lagergren: „Die Löwen spielen vielleicht nicht konstant genug, haben aber zahlreiche richtig gute Einzelspieler. Auf Jannik Kohlbacher, Niclas Kirkelokke und natürlich Juri Knorr müssen wir besonders aufpassen. Außerdem haben die Löwen eine starke Abwehr mit gleich drei sehr guten Torhütern. Einer von denen hat auf jeden Fall einen guten Tag. Das wird also für uns schon richtig schwer. Aber ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Spiel machen werden und auch gewinnen.“
Mit einem hochmotivierten Lagergren. Als er im Sommer zurückkehrte, brauchte er keine große Anlaufzeit. Das Spielsystem kannte er ja noch genau. Und der eher introvertierte Schwede ist mit seiner Frau Maria Thored und dem knapp zwei Jahre alten Sohn Ben auch als Familie in Magdeburg sofort wieder angekommen. „Dieser Wohlfühlfaktor rund um den SCM ist unheimlich wichtig für uns“, betonte der 31-Jährige schon mehrmals. Zum absoluten Wohlgefühl fehlen nur noch zwei Punkte gegen den Ex-Klub.