Handball SC Magdeburg wirft sich an die Tabellenspitze
Der SC Magdeburg darf sich einen Tag lang über die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga freuen. Mit einem 34:23 beim HC Erlangen zogen die Grün-Roten an den Füchsen Berlin und Melsungen vorbei. Das Spitzenduo trifft am Donnerstagabend aber direkt aufeinander, wodurch der SCM dann auf Rang zwei verdrängt wird.

Magdeburg/Nürnberg - Der elfte Sieg in Folge bringt dem SC Magdeburg zumindest für einen Tag die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga. Vor 8.200 Zuschauern in der ausverkauften Nürnberger Arena setzten sich die Gäste am Ende mit 34:23 (16:12) durch und taten dabei erneut auch ordentlich etwas fürs Torverhältnis. Omar Ingi Magnusson war mit neun Toren bester Werfer. „Wir haben konsequent unseren Stiefel runtergespielt und sind gut ins Tempospiel gekommen“, erklärt Lukas Mertens nach der Partie bei Dyn.
Die Gäste machten genau wie zuvor in Potsdam sofort klar, wer die Punkte mit nach Hause nehmen will. Mit den ersten beiden Angriffen hatten Magnusson und Magnus Saugstrup für ein schnelles 2:0 gesorgt. Richtig gut ins Spiel kam auch Sergey Hernandez. Überragend wie der Spanier in der 6. Minute einen freien Wurf von Sander Överjordet parierte. Nach zehn Minuten hatte der SCM auf 5:2 gestellt. Dann leisteten sich die Magdeburger im Angriff aber zwei technische Fehler, was Erlangen auch nutzte und nach einer Viertelstunde auf 5:6 dran war.
Doch der SCM schüttelte sich kurz und zog nach Toren wieder davon. Das 9:6 per Kempa von Gisli Kristjansson auf Zuspiel von Magnusson war sogar lehrbuchreif. Auch dank fünf Paraden von Hernandez hatte der SCM nach 20 Minuten beim 11:6 die erste Fünf-Tore-Führung herausgeworfen. Stark auch wie Felix Claar beim Stand von 15:10 (26.) das eigene leere Tor abblockte und den Gegentreffer verhinderte.
Entscheidend für die klare Führung war auch, dass Erlangens Top-Werfer Vigo Kristjansson nur bei den Siebenmetern traf. Da sorgte der Isländer mit seinem fünften Treffer zwar für den 12:16-Pausenstand. Aus dem Feld heraus standen bis dahin aber vier Fehlwürfe auf dem Zettel. Am Ende waren es sieben Treffer vom Strich und sechs Fehlwürfe aus der Distanz. „Wir hatten in der ersten Viertelstunde ein paar schlechte Phasen und Fehler zu viel“, analysierte Hernandez aber trotz der Führung zur Pause am Mikrofon von Dyn.
SCM nach dem Seitenwechsel souverän auf Torejagd
Nach dem Seitenwechsel drückten die Magdeburger aber dann ordentlich aufs Tempo und nutzten in der 41. Minute eine Strafe von Nikolai Link gnadenlos. Tim Hornke nutzte die Überzahl per Doppelpack zum 22:16. Erlangen wechselte danach im Tor. Für den Ex-Magdeburger Dario Quenstedt rückte Khalifa Ghedbane zwischen die Pfosten (43.). Eine Viertelstunde vor Schluss baute der SCM die Führung auf 25:18 aus. Und zehn Minuten vor dem Ende war beim 28:19 schon alles klar.
Fünf Minuten vor Schluss gab es aber noch einmal richtig Aufregung. Link hatte Lukas Mertens geblockt, so dass der erst einmal auf der Bank behandelt werden musste. Als Ersatz auf Linksaußen kam überraschend Michael Damgaard ins Spiel. Nach einer Auszeit kreuzte der Däne aber in den Rückraum und Philipp Weber traf von dort zum 31:21. Hernandez trug sich dann mit einem Wurf ins leere HCE-Tor auch noch selbst in die Torschützenliste ein. An Paraden waren es am Ende elf.
Und der SCM gab sich mit dem 32:21 auch noch nicht zufrieden. „Für uns ist jedes Tor wichtig“, spornte Wiegert sein Team für die letzten vier Minuten noch einmal zusätzlich an. Und ausgerechnet Damgaard verhinderte dann clever auf Außen, dass Erlangen beim letzten Angriff noch einmal traf.
Statistik zum Spiel
HCE-Tore: Kristjansson 7/7, Metzner 3, Gömmel 3, Kos 2, Nissen 2, Överjordet 2, Wagner 2, Bissel 1, Gebala 1
SCM-Tore: Magnusson 9/3, Kristjansson 8, Hornke 7, Mertens 5, Saugstrup 3, Weber 1,
Zuschauer: 8.200 in der Arena Nürnberger VersicherungSchiedsrichter: R. Thiyagarajah/S. Thiyagarajah (München/Köln)Strafminuten: 8 / 2