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Pure Emotionen SCM bekommt nach Sieg gegen Löwen die Meisterschale

Der SC Magdeburg ist im Partymodus. Der deutsche Meister gewann auch das letzte Spiel der Handball-Bundesliga. Das 37:34 (20:19) gegen die Rhein-Neckar Löwen bildete die perfekte Grundlage für die anschließende Feier mit der Meisterschale auf dem Rathausbalkon.

Von René Miller und Lukas Reineke Aktualisiert: 12.06.2022, 17:11
Kapitän Christian O'Sullivan durfte als erster die Meisterschale in die Hände nehmen. Zuvor gewann er mit dem SCM 37:34 gegen die Rhein-Neckar Löwen.
Kapitän Christian O'Sullivan durfte als erster die Meisterschale in die Hände nehmen. Zuvor gewann er mit dem SCM 37:34 gegen die Rhein-Neckar Löwen. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat nach 21 Jahren wieder die Meisterschale in der Hand. Kapitän Christian O'Sullivan durfte das begehrte Objekt als erster in die Höhe stemmen. Doch schon zuvor nahm die Party in der Getec-Arena an Fahrt auf. Dies lag auch an dem 37:34 (20:19)-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen zum Abschluss einer einzigartigen Spielzeit.

Die großen Emotionen kamen bereits vor dem Anpfiff des letzten Saisonspiels auf. Beim Einlaufen riefen die 6496 Fans die Namen von Jannick Green und Magnus Gullerud besonders laut. Beide trugen zum letzten Mal das Grün-Rote-Trikot. Der SCM ehrte Omar Ingi Magnusson als besten Torschützen (237) und auch als besten Spieler der Saison. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), nahm zudem die Verabschiedung von Andy Schmid vor. Der Schweizer von den Rhein-Neckar Löwen verlässt den Verein und die Bundesliga nach zwölf Jahren und mehr als 400 Bundesliga-Spielen. Auch die SCM-Fans würdigten die Verdienste des 38-Jährigen mit Standing Ovations.

Und auch während sorgten die Ränge für ordentliche Stimmung. „Deutscher Meister ist nur der SCM!“ skandierten sie mehrfach. Dies untermalten die Zuschauer mit den tausenden grünen und roten Plastikfähnchen, die für eine besondere Kulisse sorgten.

Auf dem Feld lieferten beide Teams trotz bevorstehender Sommerpause einen offenen Schlagabtausch. Nach etwas mehr als drei Minuten traf Christian O'Sullivan bereits zum 3:3. Beide Deckungsreihen war anzusehen, dass es der letzte Spieltag war - unnötige Verletzungen sollten vermieden werden.

Green trifft im letzten SCM-Spiel

In seinem letzten Spiel nach acht Jahren beim SCM durfte sich dann auch Jannick Green in die Torschützenliste eintragen. Der Keeper traf ins verwaiste Löwen-Tor zum 4:3. Alles schien an diesem historischen Tag so zu laufen, wie es sich der SCM ausgemalt hatte. Einzig das Fernduell um die Torjägerkanonen stockte. Während Omar Ingi Magnusson sich in der ersten Halbzeit bei drei Treffern vier Fehlwürfe leistete, hatte Hans Lindberg von den Füchsen Berlin - vor Anpfiff zwei Tore vor Magnusson - mit sieben Treffern zur Pause gegen die SG Flensburg-Handewitt das Duell frühzeitig für sich entschieden.

Der Stimmung tat es keinen Abbruch. Jeder SCM-Treffer wurde frenetisch bejubelt. Und davon gab es bis zum 20:19-Pausenstand reichlich.

Im zweiten Spielabschnitt mussten die Elbestädter dann zeitweise einem Rückstand hinterherlaufen. Zu häufig scheiterten sie mit freien Würfen am starken Joel Birlehm. Der Gäste-Keeper verzeichnete 13 Paraden. Auf der Gegenseite versüßte Andy Schmid mit insgesamt 13 Toren sein letztes Bundesliga-Spiel. Nach 42 Minuten stand daher ein 25:27 auf der Anzeigetafel.

Im Stile eines Meisters

Doch die Magdeburger wollten ihre fantastische Saison mit zwei Titeln - Klub-WM und deutscher Meisterschaft - sowie wettbewerbsübergreifend 53 Siegen in 59 Spielen nicht mit einer Niederlage beenden. Und so mobilisierte das Team nach einer von Trainer Bennet Wiegert die letzten Kraftreserven. Im Stile eines würdigen Meisters drehte drehten die Grün-Roten die Partie innerhalb von gut sechs Minuten mit einem 7:1-Lauf. Tim Hornke erzielte per Gegenstoß das 32:28 (50.).

Die Partie war damit entschieden. Beide Mannschaften hatten jedoch Spaß am Spiel. Sowohl Magdeburg als auch die Löwen suchten den schnell Abschluss und schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Das 71. und letzte Tor des Tages warf Andy Schmid per frechen Heber beim Siebenmeter gegen Jannick Green zum 37:34-Endstand.

Anschließend nahm Bennet Wiegert die letzte Auszeit der Saison. Doch statt seinem Taktikboard klatschte er wie seine Spieler, die Löwen und die Fans auf den Rängen Applaus für Jannick Green und Magnus Gullerud, die sichtlich berührt von ihren letzten Sekunden im SCM-Trikot waren.