Handball SCM bereitet sich auf die Meisterparty vor
Grün-Rote planen einen emotionalen Sonntag, wollen mit den Fans in der Arena und am Rathaus ausgiebig die Meisterschaft feiern – und einige Spieler verabschieden.

Mannheim. - Wie Bennet Wiegert in der 54. Minute nach einer Parade von Mikael Aggefors die Faust ballte und sich freute, war symbolhaft für das Auftreten des SCM beim 34:21-Erfolg in Mannheim gegen die Rhein-Neckar Löwen. Man hatte nie das Gefühl, hier spielt der so gut wie feststehende Meister die Saison im Feiermodus runter – sondern eher, dass es noch um jedes Tor geht. Zu diesem Zeitpunkt hieß es nämlich schon 29:19 und der Schwede war kurz zuvor ins Tor gerückt. Wiegert jubelte aber, als hätte Aggefors gerade den Ausgleich verhindert.
„Bei ihm gehen mir immer so viele Sachen durch den Kopf. Einfach toll, wie er im April so kurzfristig zugesagt hat, uns zu helfen. Und weil er so viele Spieler kennt, bringt er auch als Typ unheimlich viel ein. Ich habe Felix Claar im Bus zuvor noch nie so viel reden gehört“, verriet der Coach.
Dass seine Jungs im Titelrennen damit endgültig alles geklärt hatten, freute ihn natürlich auch. „Durch den Sieg gegen Leipzig waren wir zwar so gut wie durch. Aber das war für mich schon ein Spagat. Nur wollte ich nicht der Miesepeter sein und habe es den Jungs am Sonntag überlassen. Heute fühlt es sich für mich aber vollkommener an. Ich bin sehr erleichtert und finde es toll, wie die Mannschaft das hier angenommen hat. Nach der Feier haben wir das Training zwar ein bisschen lockerer gestaltet. Trotzdem wollten wir nicht nur zum Händeschütteln herfahren“, betonte Wiegert, der mit seinen Jungs auch Stil gezeigt hatte.
SCM will im Schwung bleiben
Das letzte Tor überließen die Magdeburger ohne Gegenwehr Uwe Gensheimer. Und danach wurde zusammen mit den Löwen und den Zuschauern die letzte Minute mit Applaus runterlaufen gelassen. Während der langjährige Kapitän der Löwen und des deutschen Nationalteams mit einer emotionalen Zeremonie verabschiedet wurde, saßen die SCM-Jungs schon wieder brav im Bus.
„Durch die vielen Plustore waren wir ja schon durch. Da heben wir uns die große Feier für Sonntag in der Getec-Arena mit unseren Fans auf. Zuvor wollen wir aber auch gegen Wetzlar (Sonntag, 16.30 Uhr, Dyn/d. Red.) gewinnen. Dann kann man eine Feier viel schöner genießen“, erklärte Christian O’Sullivan. Dass es beim endgültigen Meisterstück gegen die Löwen so deutlich wurde, begründete der Kapitän mit der grün-roten Sieges-DNA. O’Sullivan: „Wir wollen immer gewinnen. Und im Hinblick auf das Final 4 in der Champions League ist es auch wichtig, dieses Siegesgefühl zu behalten und in Schwung zu bleiben.“
Bevor es ab Mittwoch im Training nur noch um die Champions League geht, soll am Sonntag in der Halle und auf dem Rathausbalkon eine richtig große Meister-Party steigen. Wiegert: „Wir haben ja auch noch ein paar Verabschiedungen. Und da wollen wir alles für alle so unvergessen wie möglich machen. Inzwischen haben wir damit ja Erfahrung, können ein bisschen Einfluss nehmen und Druck machen, wenn es irgendwo zu lange dauert. Die Fans wollen wir am Rathausbalkon auch nicht zu lange warten lassen. Denn diese Feier soll für alle sein.“