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Handball SCM fliegt Euro-Traum entgegen

Die Handballer des SC Magdeburg kämpfen Pfingsten beim Final Four in Mannheim um den Titel.

Von René Miller Aktualisiert: 22.4.2021, 06:24

Magdeburg. Als bei den Fragen und Glückwünschen nach dem Einzug des SC Magdeburg ins Final Four der European Handball League auch die Worte „wie erwartet“ fielen, steckte im Lächeln von SCM-Trainer Bennet Wiegert auch ein gewisser Protest. „So schön das alles ist und so stolz wir darauf auch sind, aber uns in Kristianstad mit sechs Toren und zu Hause mit acht Toren durchzusetzen, ist alles andere als Normalität“, sagte Wiegert und schaute dabei fast schon kontrollierend noch einmal hoch zur Anzeigetafel, wo am Dienstagabend ein 39:31 leuchtete.

Und wenn die Magdeburger richtig durchgezogen hätten, dann wäre wohl sogar die 50-Tore-Marke gefallen. Wiegert: „Schön, dass es alle so erwartet haben. Und mit unseren Leistungen haben wir natürlich auch eine gewisse Erwartungshaltung geschaffen und die Messlatte hochgelegt. Aber es ist keineswegs normal, dass wir jedes Jahr ein internationales oder nationales Final Four erreichen.“

So stand der SCM in der jüngster Vergangenheit 2015, 2016, 2018 und 2019 im Final Four des DHB-Pokals. Und das Final Four im EHF-Pokal haben die Grün-Roten 2017 und 2018 erreicht. Im Vorjahr war der SCM ebenfalls international auf Final-Kurs. Aber die Saison wurde ja abgebrochen.

Magnusson auf Rang zwei im Schützen-Ranking

Die Spieler waren am Dienstag nach den Anstrengungen der letzten Tage, nur gut 48 Stunden zuvor hatte ja auch das Bundesligaspiel gegen Melsungen ordentlich Kraft gekostet, eher zu müde, um eine große Party steigen zu lassen. Christian O’Sullivan unterhielt sich lange mit ehemaligen Teamkollegen aus seiner Zeit in Kristianstad. Lukas Mertens streckte auf den Rängen die Beine aus und telefonierte. Und während Omar Ingi Magnusson mit einem isländischen Landsmann aus dem Team des Gegners sprach, verließ Michael Damgaard schon geduscht die Getec-Arena.

Magnusson liegt übrigens nach Abschluss der Gruppenphase und K.o.-Runde mit 81 Treffern in der Torschützenliste des Wettbewerbs auf Rang zwei. Für den 24-Jährigen aber genau wie in der Bundesliga nur nebensächlich. Magnusson: „Das ist bei mir nicht im Fokus. Es geht darum, als Mannschaft die Spiele zu gewinnen. Und dafür muss man natürlich Tore erzielen.“

Titel und viel Geld zu gewinnen

Gleich in seiner ersten Saison nach einem Titel greifen zu können, ist für den Torjäger aus dem rechten Rückraum ein Traum. Magnusson: „Ich freue mich unheimlich darüber, dass wir es ins Final Four geschafft haben. Wir sind auch stark genug, den Titel zu holen. Aber die anderen drei Teams wollen das natürlich auch.“

Schließlich geht es am 22. und 23. Mai in der Mannheimer SAP-Arena für den SCM, Gastgeber Rhein-Neckar Löwen, die Füchse Berlin und Wisla Plock aus Polen auch um ordentliche Prämien. Die Europäische Handballföderation schüttet für den Sieger des neu gegründeten Wettbewerbs immerhin 100 000 Euro aus. Für Rang zwei gibt es 50 000 Euro. Und im kleinen Finale geht es um 40 000 Euro beziehungsweise 30 000 Euro.

Wer im Halbfinale aufeinander trifft, steht noch nicht fest. Das wird am 27. April bei der EHF in Wien ausgelost. Übertragen wird das Final-Turnier wie schon Gruppenphase und K.o.-Runde von DAZN. Zuschauer in der Arena sind nicht vorgesehen.

Doch zunächst einmal geht es für den SCM in der Bundesliga weiter. Und da wartet am Sonntag in Erlangen keine leichte Aufgabe.