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Handball SCM gewinnen Topspiel in Flensburg bei Musche-Comeback

Der SC Magdeburg jubelt in Flensburg gleich dreimal. Die Grün-Roten gewinnen das Topspiel und klettern damit an die Tabellenspitze. Außerdem gab Matthias Musche nach knapp sieben Monaten sein Comeback.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 15.11.2025, 23:08
Gisli Kristjansson verdrängte mit dem SCM die SG Flensburg-Handwitt von der Bundesliga-Tabellenspitze.
Gisli Kristjansson verdrängte mit dem SCM die SG Flensburg-Handwitt von der Bundesliga-Tabellenspitze. Foto: Franziska Gora

Flensburg - Spitzenspiel gewonnen, Tabellenführung erobert, Matthias Musche zurück auf der Platte: Die Spieler des SC Magdeburg hatten reichlich Grund zum Jubeln im Mannschaftsbus auf der Heimfahrt von Flensburg. Die Grün-Roten drehten gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer einen Pausenrückstand in einen 35:31 (15:17)-Erfolg und stehen nun als einziges unbesiegtes Team der Liga auf dem Platz an der Sonne.

„Es fühlt sich überragend an, in dieser Atmosphäre bestanden zu haben. In der zweiten Halbzeit haben wir das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Der Schlüssel zum Erfolg war unser Angriffsspiel in der zweiten Halbzeit. Wir haben kaum noch Fehler gemacht und machen aus den ersten zwölf Angriffen zwölf Tore. Das ist überragend. Und dann bekommen wir auch noch Paraden von Sergey Hernandez dazu“, analysierte SCM-Trainer Bennet Wiegert.

Zunächst hatten die Magdeburger aber mit ihrer Abschlussquote zu kämpfen. Felix Claar und Omar Ingi Magnusson scheiterten an Flensburgs Keeper Kevin Möller. Magnusson verwarf zudem einen Siebenmeter. Die Gastgeber konnte sich daher früh ein Polster erspielen. Johannes Golla traf zum 4:1. In Unterzahl erhöhte die SG dank Simon Pytlick sogar auf 9:5 (13.).

Anschließend kamen die Magdeburger jedoch immer besser in die Partie. Dabei profitierten sie auch von zwei weiteren Zeitstrafen der SG. Mit einem 4:0-Lauf kamen die Elbestädter zurück. Claar erzielte den Ausgleich zum 9:9 (16.). Und zwei Minuten später sorgte Magnus Saugstrup für die erste SCM-Führung. „Wir haben ein wenig gebraucht, um in das Spiel zu finden. Flensburg wirkte mit dem Start bereiter. Wir konnten uns dann zurückarbeiten“, fasste Wiegert zusammen.

Guter Start nach der Pause

Doch der knappe Vorsprung hielt nur bis zum 14:13. Die Schlussphase des ersten Durchgangs gehörte wieder den Flensburgern. Nach dem 15:15 von Gisli Kristjansson traf Lukas Jörgensen vom Anwurf die Latte. Domen Novak schaltete am schnellsten und war im Nachwurf zur Stelle. Pytlick markierte mit seinem siebten Treffer schließlich den 17:15-Pausenstand. „In der Halbzeitpause hatte ich das Gefühl, dass wir uns um ein besseres Ergebnis gebracht. Zwei Tore in Flensburg können schon verdammt schwer auszuholen sein“, haderte Wiegert und ergänzte: „Wir haben dann im Abwehrverhalten etwas umgestellt.“

Mit Erfolg. Schnell glichen die Magdeburger die Partie zum 18:18 aus. Claar traf dann zur erneuten Führung und fing anschließend einen Pass von Pytlick ab und vollendete den Gegenstoß selbst zum 20:18 (36.). Kurz darauf erhöhte Gisli Kristjansson sogar auf 22:19.

Matthias Musche gehörte erstmals seit dem 23. April 2025 wieder zum Kader des SC Magdeburg.
Matthias Musche gehörte erstmals seit dem 23. April 2025 wieder zum Kader des SC Magdeburg.
Foto: Franziska Gora

Da Magnusson vor der Pause bereits seinen zweiten Siebenmeter verworfen hatte, wurde beim ersten Strafwurf in Halbzeit zwei der Schütze gewechselt. Und dies sorgte für Jubel beim Magdebruger Anhang. Denn Matthias Musche nahm sich den Ball. Der Linksaußen stand 206 Tage nach seinem Achillessehnenriss im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Veszprém erstmals wieder im Kader gegen die Grün-Roten. Gegen Benjamin Buric traf er zum 24:21 (43.).

Flensburg verkürzte anschließend zwar noch einmal auf 25:24, doch die Grün-Roten ließen sich nun nicht mehr von der Siegerstraße bringen. Musche per Siebenmeter, Lukas Mertens und Albin Lagergren sorgten für das erste Vier-Tore-Polster des Abends (49.). Die Vorentscheidung fiel dann achteinhalb Minuten vor dem Ende. Kent Tönnesen scheiterte am Pfosten und im Gegenzug stellte Lagergren auf 31:25. Wiegert: „Da haben wir dem Gegner den Glauben genommen, etwas mitzunehmen.“

Füchse Berlin schlagen THW Kiel

Flensburg stemmte sich zwar gegen die erste Bundesliga-Niederlage der Saison, doch Magdeburg behauptete den Vorsprung und feierte schließlich einen 35:31-Auswärtssieg. Während der SCM damit nun mit einem Minuspunkt an der Tabellenspitze steht – jedoch ein Spiel weniger absolviert hat, rutscht die SG mit nun vier Minuszählern auf Rang zwei ab.

Im zweiten Topspiel des „Super-Samstag“ behielten die Füchse Berlin in eigener Halle gegen den THW Kiel mit 32:29 (16:14) die Oberhand. Beide Teams haben damit sechs Minuspunkte auf dem Konto und belegen hinter dem Spitzenduo die Ränge drei und vier.

Statistik zum Spiel

SG-Tore: Grgic 7, Pytlick 7, Golla 4, Novak 4, Jakobsen 3/3, Tönnesen 3, Jörgensen 2, Witzke 1

SCM-Tore: Kristjansson 8, Magnusson 6/3, Claar 4, Lagergren 4, Pettersson 4, Saugstrup 3, Mertens 2, Musche 2/2, Bergendahl 1, Jonsson 1

Schiedsrichter: R. Thiyagarajah (München)/S. Thiyagarajah (Köln)

Zuschauer: 6.300 (ausverkauft)

Strafminuten: 12 – 10

Siebenmeter: 3/3 – 5/7