Handball SCM: Hornke hofft nach DHB-Comeback auf Olympia-Teilnahme
Nach fünf Jahren lief der 33-Jährige vom SC Magdeburg erstmals wieder für die deutsche Nationalmannschaft auf. Nun möchte der Rechtsaußen auch bei Olympia auf Torejagd gehen.

Växjö/Magdeburg. - Tim Hornke hat kurz gezögert. Doch dann sprintete der Rechtsaußen los. Debütant Marko Grgic hatte den Ball von den Schweden abgefangen und sah nach ein paar Metern den freien Hornke. Der 33-Jährige vom SC Magdeburg ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte gegen seinen früheren SCM-Kollegen Tobias Thulin das zwischenzeitliche 23:26 aus deutscher Sicht. Die 28:34-Niederlage im Testspiel gegen Schweden konnte damit zwar nicht mehr abgewendet werden, doch für Hornke war es ein besonderer Treffer.
Mehr als fünf Jahre musste er auf diesen Moment warten. Sein bis dato letztes Länderspiel bestritt Hornke nämlich im März 2019 beim 27:29 gegen die Schweiz. „Ich habe mich gefreut, dass ich nach der Zeit wieder dabei war“, sagte Hornke nach seinem 18. Einsatz im nationalen Trikot. Er genoss die Trainingswoche in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen sowie den abschließenden Test im schwedischen Växjö: „Es ist eine sympathische Mannschaft, mit der es Spaß macht, zusammenzuarbeiten. Auch außerhalb des Trainings war es eine nette Woche.“
Und so war es für den Linkshänder, der in Schweden die zweite Halbzeit auf der Platte stand, selbstverständlich, dass er Verantwortung beim Siebenmeter übernahm. Den einzigen deutschen Strafwurf setzte er jedoch am Tor vorbei. Aber drei Minuten später behielt er schließlich die Nerven und durfte doch noch jubeln.
Noch keine Pläne für den Sommer
Jubeln möchte der Rückkehrer auch im Sommer mit der Nationalmannschaft. Nach seinem späten Comeback im DHB-Trikot darf der Magdeburger nun auch auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) hoffen. „Noch habe ich keine Pläne für den Sommer. Ich muss abwarten, wie der Kader für Paris aussieht.“
Dass eine Olympia-Nominierung für Hornke ein Karriere-Highlight wäre, daraus macht der Rechtsaußen kein Geheimnis. „Wenn ich die Chance habe, dann möchte ich auch unbedingt dort dabei sein“, hatte er schon kurz nach seiner Nominierung für den zurückliegenden Lehrgang erklärt.
Doch die Plätze für Paris sind begrenzt. Melsungens Timo Kastening und Lukas Zerbe aus Lemgo sind die Konkurrenten von Hornke. Da Bundestrainer Alfred Gislason jedoch nur 14 Profis für die Partien in Frankreich nominieren darf – bis zu drei Ersatzspieler könnten hinzukommen –, könnte es sogar passieren, dass nur einer aus diesem Trio zum Aufgebot zählt. Dies war nachdem Ausfall von Patrick Groetzki auch schon bei der Heim-EM im Januar zeitweise der Fall. Bei Bedarf setzte Gislason den gelernten Rückraumspieler Christoph Steinert auf Außen ein. Dies könnte auch eine Variante für Olympia werden. Für Hornke geht es in den verbleibenden Spielen mit dem SCM also nicht nur um die Meisterschaft und die Champions League, sondern auch um das Olympia-Ticket.