Handball SCM überspringt auch die Hürde Stuttgart
Der SC Magdeburg festigt die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga. Überragender Mann beim Heimerfolg gegen den TVB Stuttgart war Keeper Sergey Hernandez.

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat sich als eines von zwei Team schadlos in der Handball-Bundesliga gehalten. Das 32:23 (17:10) war der vierte Sieg im vierten Spiel. Damit führen die Grün-Roten vorerst die Tabelle an, da der ebenfalls verlustpunktfreie THW Kiel eine Partie weniger absolviert hat.
„Ich bin einfach froh, dass wir die Dominanz mit einem klaren Plan durchziehen konnten. Wir haben es von der ersten Minute gut gemacht“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert: „SCM gegen Stuttgart ist vielleicht das Spiel mit den meisten Zweikämpfen der Saison. Also lebt das Spiel davon, Zweikämpfe zu gewinnen. Das ist uns vor allem in der Abwehr gut gelungen. Da haben wir für Stopps gesorgt.“
Anders als beim Hummel Cup vor dreieinhalb Wochen ließen sich die Magdeburger dieses Mal nicht vom TVB überrumpeln. Damals hatten die Schwaben zur Pause 15:12 geführt, ehe der SCM die Partie nach dem Seitenwechsel zum 29:25 gedreht hatte. Die Anfangsphase verlief allerdings extrem hektisch. Nach sieben Minuten hatten beide Teams bereits zwei Zeitstrafen erhalten. Unter anderem musste Oscar Bergendahl bereits in der zweiten Minute auf die Bank.
Saugstrup muss passen
Der Schwede stand in der Startformation, da Magnus Saugstrup mit einer Schiene am linken Arm auf der Tribüne saß. Hierbei soll es sich jedoch lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme handeln. Eine Schürfwunde aus dem Heimspiel gegen Eisenach sei nicht optimal verheilt und soll daher die nötige Ruhe bekommen. „Ich bin, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es schon wieder für die nächste Woche reichen wird“, stellte Wiegert auch einen Einsatz in der Champions League in Barcelona am Donnerstag sowie auswärts beim HC Erlangen am Sonnabend infrage.
Aber auch ohne den Dänen stand die grün-rote Deckung stabil. Auch weil Sergey Hernandez im Tor einen Sahnetag erwischte (14 Paraden), setzte sich der SCM mit einem 4:0-Lauf auf 5:2 ab (8.). Dennoch hatte Wiegert Gesprächsbedarf und nahm die erste Auszeit der Partie (13.). Der SCM-Trainer schien die richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Gisli Kristjansson sorgte schließlich für den 17:10-Pausenstand.
SCM wackelt nur kurz
Den besseren Start nach dem Seitenwechsel erwischten die Schwaben. So bot sich Antonio Serradilla bei einem Gegenstoß die Chance auf 18:14 zu verkürzen. Doch der ehemalige Magdeburger scheiterte an seinem spanischen Landsmann Hernandez. Auf der Gegenseite sorgten Omar Ingi Magnusson per Siebenmeter und Elvar Örn Jonsson wieder für deutliche Verhältnisse – 20:13 (36.).
Damit schien es, als ob den Gästen endgültig der Zahn gezogen wurde. Magdeburg baute die Führung weiter aus und verwöhnte die 6.600 Zuschauer in der ausverkauften Getec-Arena mit dem ein oder anderen Leckerbissen. Sowohl vollendete Tim Hornke per Kempa nach einer Passstafette von Kristjansson und Lukas Mertens zum 25:16. Kurz darauf stelle Bergendahl mit dem 27:17 erstmals auf eine Zehn-Tore-Differenz (46.). Damit war die Partie entschieden und die nächsten zwei Punkte verbucht.
„Die Paraden haben den Weg zu diesem Ergebnis etwas einfacher gemacht. Ich glaube, das war der große Unterschied“, resümierte Wiegert. Schließlich kam Hernandez mit 14 Paraden auf eine Quote von 40 Prozent. Das Stuttgarter Duo parierte hingegen nur vier Bälle.
Statistik zum Spiel
SCM-Tore: Claar 7, Magnusson 6/6, Kristjansson 4, Bergendahl 3, Mertens 3, Weber 3, Zechel 3, Jonsson 2, Hornke 1
TVB-Tore: Rubin 7, K. Häfner 5/4, Serradilla 4, Zieker 4, Snajder 2, Mengon 1
Schiedsrichter: Bona (Remscheid)/Frank (Radevormwald)
Zuschauer: 6.600 (ausverkauft)
Strafminuten: 6 – 8
Rot: Röthlisberger (Stuttgart/56.)
Siebenmeter: 6/6 – 4/7