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Handball SCM-Urgestein Musche über Titel und Debüt

SCM-Linksaußen Matthias Musche erinnert sich rund um seine Vertragsverlängerung an die grün-rote Anfangszeit und die wichtigsten Erfolge mit seinem Herzensverein.

Von René Miller Aktualisiert: 13.02.2024, 00:50
SCM-Linksaußen Matthias Musche, hier im Spiel gegen die MT Melsungen, fehlen in der Bundesliga noch 61 Tore bis zur 1.000er Marke.
SCM-Linksaußen Matthias Musche, hier im Spiel gegen die MT Melsungen, fehlen in der Bundesliga noch 61 Tore bis zur 1.000er Marke. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. - Als Matthias Musche nach dem grandiosen 39:24- Sieg gegen Melsungen auf der Platte noch ein bisschen mit seinem Sohn spielte, dürfte sich so mancher Fan auch noch daran erinnert haben, als der junge Musche erstmals in der Bundesliga für die Grün-Roten auflief. Das war am 2. Oktober 2011 beim 33:27-Sieg gegen Gummersbach. „Diesen Tag und dieses Spiel habe ich bis heute nicht vergessen und gehört zu den Top-Drei-Erinnerungen in meiner Karriere“, verrät der inzwischen 31-Jährige und nennt auch die anderen zwei: „Der Gewinn der Champions League steht natürlich sportlich ganz oben. Und unvergessen bleibt mit dem Gewinn des DHB-Pokals auch der erste große Titel.“ Inzwischen sind die Deutsche Meisterschaft 2022, die European League 2021 und dreimal die Klub-WM hinzugekommen. Und in der Saison 2018/19 holte sich der gebürtige Magdeburger die Torschützenkrone der Bundesliga.

Mit Wiegert einst die Position geteilt

„Als ich 2011 in den Profikader kam, waren wir im Mittelfeld der Tabelle. Jetzt gehören wir zu den besten Teams in der Welt. Das ich diesen Weg mitgehen durfte, macht mich sehr stolz“, betont Musche. Und wie so oft im Sport hätte die Geschichte von Musche auch anders verlaufen können. Zur Saison 2012/13 war der damals 20-Jährige an Post Schwerin ausgeliehen und sollte Spielpraxis sammeln. Aber weil der Traditionsklub aus Mecklenburg-Vorpommern in die Insolvenz ging, kehrte Musche schon nach wenigen Spielen zum SCM zurück und ging nie wieder weg. Aber wer weiß, was geworden wäre, wenn Musche in Schwerin hätte weiterspielen und sich dadurch möglicherweise auch für andere Vereine empfehlen hätte können. „Sein Talent war aber damals schon ersichtlich. Als er zurückkehrte, haben wir gelegentlich noch zusammen gespielt, aber ich wusste, dass es für mich auf Linksaußen eher nichts mehr wird“, erinnert sich Bennet Wiegert an die gemeinsamen Spielerzeiten vor mehr als einem Jahrzehnt.

In der Bundesliga bald im 1000er-Club

Jetzt ist Wiegert nicht nur Musches Coach, sondern als Geschäftsführer Sport auch für die Kaderplanungen zuständig. An der Vertragsverlängerung mit Musche lässt Wiegert auch keinen Zweifel: „Er verkörpert alles, wofür der SC Magdeburg nach unserer Ansicht stehen soll: Leidenschaft, ein unbändiger Wille und ein hohes Maß an Loyalität. Aber auch handballerisch ist Matze seit Jahren einer der besten Außen der Liga.“ Dass ihn die Fans nach dem Sieg gegen Melsungen zum besten Spieler der Partie wählten, hatte natürlich auch mit der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung zu tun. In typischer Musche-Manier kommentierte er aber den möglichen Bonus beim Votum und meinte schmunzelnd: „So schlecht habe ich ja nicht gespielt.“ Vier Tore bei fünf Versuchen sind ordentlich. Und bei aktuell 939 Toren in 314 Bundesligaspielen steuert er auf die 1.000er Marke zu. Mit 95 Toren im DHB-Pokal und 239 Treffern in europäischen Wettbewerben (EHF-Cup, European League und Champions League) hat er die in allen Pflichtspielen zusammen längst übertroffen.

Ob er als Urgestein dem SCM auch nach der aktiven Zeit erhalten bleibt, ist noch völlig offen. Bis dahin will Musche noch viele Titel sammeln: „Was wir aktuell für eine starke Mannschaft haben, werden wir wohl erst in zehn Jahren begreifen. Aber es ist schon cool, dass wir eine Truppe sind, wo alle 18 Spieler internationale Klasse haben. Egal, wer spielt – es läuft. Und das wollen wir so auch noch lange laufen lassen.“