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Handball SCM wendet erste Bundesliga-Niederlage mit großem Kraftakt ab

Trotz sechs verworfenen Siebenmetern gewinnt der SC Magdeburg sein Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Ein 7:0-Lauf in der zweiten Halbzeit ebnet den Weg zum Erfolg.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 09.11.2025, 21:01
Oskar Bergendahl und der SCM mussten sich für den Heimsieg mit aller Kraft durch die Deckung der Rhein-Neckar Löwen kämpfen.
Oskar Bergendahl und der SCM mussten sich für den Heimsieg mit aller Kraft durch die Deckung der Rhein-Neckar Löwen kämpfen. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat den zweiten Platz in der Handball-Bundesliga behauptet. Gegen die Rhein-Neckar Löwen drohte zur Pause jedoch die erste Heimniederlage der Saison. Doch dank einer deutlichen Leistungssteigerung drehten sie den 11:14-Rückstand in einen 28:24-Erfolg. Ganz zur Freude der 6.600 Zuschauer in der Getec-Arena und von Trainer Bennet Wiegert: „Es macht mich stolz, dass wir in der zweiten Halbzeit die Ruhe behalten haben. Der 7:0-Lauf gibt uns den Glauben zurück, sodass wir trotz der liegengelassenen Chancen gewinnen.“

Vor dem Anpfiff gab es bereits den ersten emotionalen Moment, als SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt unter dem Jubel der 6.600 Zuschauer ein Präsent an Patrick Groetzki überreichte. Der Löwen-Kapitän und Olympia-Bronzemedaillen von Rio de Janeiro wird im Sommer nach 19 Jahren seine Karriere beenden und war zum letzten Mal als Spieler in der Getec-Arena zu Gast.

Doch dies war vorerst das einzige Geschenk für die Gäste. Zu Beginn der Partie schien es der nächste deutliche Erfolg der Grün-Roten zu werden. Daniel Pettersson traf zum 5:2 (9.). Allerdings trog dieser Schein. Mitte der ersten Hälfte blieben die Gastgeber nämlich knapp sechs Minuten ohne eigenen Treffer. Unter anderem scheiterten Omar Ingi Magnusson, Sebastian Barthold und Tim Hornke per Siebenmeter an David Späth. Überhaupt verwarf Magdeburg fünf Strafwürfe bis zur Pause.

Ex-Magdeburger Jensen mit starken Paraden

Aber auch aus dem Spiel heraus war die Quote nicht besser. Der frühere Magdeburger Mike Jensen im Löwen-Tor verbuchte sechs Paraden. Die Magdeburger kamen hingegen nur auf eine Wurfquote von 47,8 Prozent. Und so konnten sich die Gäste aus Mannheim zunächst die Partie mit einem 4:0-Lauf zum 9:7 drehen und später sich mit einem 3:0-Lauf auf 13:10 absetzen. Mit dieser Drei-Tore-Hypothek ging es für den SCM beim 11:14 auch in die Kabine. Löwen-Akteur Dani Baijens sorgte für den Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel gehörten die ersten Minuten erneut dem SCM. Felix Claar stellte den Anschluss zum 15:16 her (37.). Der Ausgleich blieb der Mannschaft von Wiegert, der in der 38. Minute für zu häufiges Reklamieren eine Zeitstrafe bekam, verwehrt. Stattdessen zogen die Löwen erneut auf 20:17 davon (40.).

Auf den erneuten Rückschlag fand Grün-Rot die passende Antwort. Erst glich Pettersson per Gegenstoß zum 20:20 aus und nach einer der zwölf Riesenparaden von Keeper Sergey Hernandez erzielte Gisli Kristjansson in der 46. Minute die erste SCM-Führung seit dem 7:6. Und die Gastgeber legten nach. Claar, Pettersson sowie Magnusson vollendeten den 7:0-Lauf und stellten auf 24:20. „Eine sehr gute Mannschaft die Löwen und ein sehr schwieriges Spiel, wir haben viele Chancen nicht reingemacht. In der zweiten Halbzeit lief es besser“, sagte Elvar Örn Jonsson bei „Dyn“. Löwen-Coach Machulla erklärte dort indes: „Hernandez hat gemacht, was er am besten kann: gehalten. Und uns hat dann die Kaltschnäuzigkeit gefehlt.“

Trotzdem hielten die Löwen bis in die Schlussminuten hinein den Anschluss, verkürzten noch einmal auf 24:22. Erst als Claar, mit sechs Toren bester SCM-Werfer, 42 Sekunden vor dem Ende den 28:24-Endstand markierte, fiel die Anspannung ab.

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Claar 6, Magnusson 5/1, Mertens 4, Hornke 3/3, Kristjansson 3, Pettersson 3, Barthold 2/2, Hernandez 1, Jonsson 1

Löwen-Tore: Nothdurft 7/4, Thrastarson 6, Aspenbäck 3, Kohlbacher 3, Baijens 2, Groetzki 2, Timmermeister 1

Schiedsrichter: Köppl (Frankfurt/Main)/Regner (Nieder-Olm)

Zuschauer: 6.600 (ausverkauft)

Strafminuten: 6 – 14

Rot: Plucnar (Löwen/59.)

Siebenmeter: 6/12 – 4/6