Handball Unentschieden in Spanien ist für den SC Magdeburg ein Warnschuss
Die Siegesserie des SC Magdeburg ist durch das Unentschieden bei Logroño in der European Handball League beendet. Aber aus der Bahn werfen wird es die Grün-Roten gewiss nicht.

Magdeburg. Obwohl das Unentschieden bei Logroño La Rioja in der European Handball League keine Auswirkungen auf das Weiterkommen haben dürfte, hat es in Bennet Wiegert trotzdem gebrodelt. Denn für den SCM-Coach war das 29:29 (16:13) total unnötig. „Beim 23:19 konnten wir uns einige Male auch auf fünf Tore absetzen und haben selbst klare, freie Bälle nicht im Tor der Spanier untergebracht. So baut man einen Gegner auf. Und darüber bin ich enttäuscht und sogar sauer“, erklärt Wiegert, der dann zusehen musste, wie die Gastgeber stattdessen zum 23:23 ausgeglichen haben und das Spiel bis zum Ende offen blieb.
Der Coach weiß bei seiner Kritik natürlich ganz genau, dass Nachlässigkeiten wie die insgesamt 18 Fehlwürfe in der Bundesliga ganz andere Auswirkungen haben können. Und da wollen die Grün-Roten am Sonntag in der Getec-Arena (16 Uhr) gegen Lübbecke auch das zwölfte Spiel der aktuellen Saison gewinnen und die Tabellenspitze verteidigen.
Wiegert: „Vielleicht waren es zu viele Wechsel bei der Aufstellung. Dazu kam der Reisestress. Aber eigentlich gibt es dafür keine Ausreden. Es musste nicht so spannend werden. Da hätte ich mir in den entscheidenden Momenten mehr Fokus gewünscht. Andererseits ist es auch ein Warnschuss. Wir haben gesehen, wie schnell das gehen und man Punkte verlieren kann. Vor allem auswärts.“
Die Spanier lagen in den letzten sechs Minuten ja ständig in Führung und hatten auch den Ball im letzten Angriff des Spiels. Aber da haben die Magdeburger aufopferungsvoll verteidigt und Jannick Green hatte wenige Mühe, den letzten Wurf zu parieren. Wiegert: „Wir konnten da zum Schluss sogar verlieren und fliegen letztlich mit einem nicht so guten Gefühl nach Hause.“
Anders als beim Sieg in Berlin gegen die Füchse begannen beim SCM Philipp Weber und Kay Smits im Rückraum und Moritz Preuss am Kreis. Weber nutzt das, um mit sieben Toren bester Werfer seines Teams zu sein. Er war es auch, der zum 29:29 traf und somit in der Offensive den Punkt rettete. Auch Smits machte seine Sache lange gut, saß dann aber in der zweiten Halbzeit draußen. Wiegert: „Er kam von den Länderspielen mit der Niederlande ein bisschen geschwächt zurück und kam deshalb über die volle Distanz nicht infrage.“ So musste Ómar Ingi Magnússon länger als zuletzt im Europacup ran, konnte aber an seine Top-Leistungen aus der Bundesliga nicht so richtig anknüpfen.
Aktuell wiegt der Punktverlust natürlich nicht schwer, reichte ja sogar, um nach dem dritten Spieltag die Tabellenspitze in der Gruppe C zu übernehmen. Wiegert hätte aber schon ganz gerne die Quali für das Achtelfinale vorzeitig gesichert, um in den letzten Gruppenspielen nicht mehr den absoluten Druck zu haben und entsprechend rotieren zu können.